Nachrichten aus der Quelle

von Monika Busch

Mit rund elf Milliarden Litern lag der Absatz von Mineral- und Heilwasser der deutschen Mineralbrunnen um 3,8 Prozent unter den Rekordwerten der vergangenen Jahre. Rückläufig war ebenfalls der Gesamtabsatz der Branche, der sich aus den Zahlen zu Mineralwasser, Heilwasser und Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken berechnet, mit 14,4 Milliarden Litern. Er lag damit um 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser sank 2019 auf 141,7 Liter. Diese Angaben beruhen auf einer ersten Hochrechnung des Verbands Deutscher Mineralbrunnen e. V. (VDM). Mineralwasser mit wenig Kohlensäure (Medium) war 2019 mit einem Absatz von rund 4,7 Milliarden Litern die beliebteste Sorte, gefolgt von Mineralwasser mit Kohlensäure (Sprudel beziehungsweise Classic) mit einer Abfüllmenge von 3,9 Milliarden Litern.
Mit einem Plus von drei Prozent verzeichnete Mineralwasser ohne Kohlensäure den größten Zuwachs, Heilwasser legte um 1,9 Prozent zu. Rückläufig mit 4,2 Prozent und 3,3 Milliarden Litern waren auch die von den deutschen Mineralbrunnen abgefüllten Erfrischungs­getränke. Hierzu zählen Schorlen, ­Limonaden, Brausen und Wellnessgetränke auf Mineralwasserbasis.

Trotz Rückgang ist Mineralwasser nach wie vor das beliebteste alkoholfreie Kaltgetränk. Gleichwohl bleibt Mineralwasser weiterhin stark unter Druck. Wassersprudler erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – mittlerweile hat der Discount (Aldi, Lidl & Co.) diese Kategorie auch für sich entdeckt.
Die „Nielsen-Wasserstudie“, in der die Marktforscher im Mai 2019 fast 11.000 Haushalte des Nielsen-Haushaltspanels zum Thema Wasser befragt hatten, zeigt, dass 29 Prozent der Deutschen hauptsächlich auf Leitungswasser setzen, wohingegen 41 Prozent gekauftes Mineralwasser bevorzugen.
Die Nachfrage nach Glasflaschen steigt im Zuge der Umweltdebatte, PET-Flaschen verlieren zunehmend Marktanteile. Allerdings wird der Preiseinstiegsbereich immer noch von PET-Flaschen dominiert.

Petcycle-Jahresbilanz: Absatzrückgang zweistellig

Die außergewöhnliche Witterung des Vorjahres, das zunehmende Plastikbashing und die fortschreitende Individualisierung von Markenverpackungen haben die Bilanz der Petcycle GmbH eingetrübt. Der Betreiber des Petcycle-Poolsystems für Getränkeverpackungen meldet für 2019 einen Absatzrückgang um 11,8 Prozent. Das Kreislaufsystem für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke wird in Deutschland von 65 Getränkeherstellern für rund 150 Getränkemarken genutzt.
2019 habe man weiter die Ökobilanz des Systems verbessert. Bei einer konstant hohen Recyclingquote von 99,3 Prozent sei der durchschnittliche Anteil am recycelten PET in den Flaschen um 9,5 Prozent auf 61 Prozent gesteigert worden, meldet die Petcycle GmbH.

„In der Getränkebranche sind geschlossene Wertstoffkreisläufe für PET-Flaschen heute schon in weiten Teilen vorbildlich umgesetzt, allen voran bei Petcycle und den 65 daran beteiligten Getränkeherstellern. Kein Downcycling, sondern aus der gebrauchten Flasche wird im ­Upcycling wieder eine neue. Die PET-Flaschen sind damit alles andere als Abfall, sondern vielmehr ein wertvoller Rohstoff, der wieder benötigt wird“, so Alfred Peuker, Leiter Stoffstrom-Management Petcycle. „Durch den hohen Rezyklatanteil sind PET-Einwegflaschen heute genauso umweltfreundlich wie Mehrwegflaschen. Petcycle wird bis zum Ende des Jahres den Rezyklatanteil in jeder Flasche durchgängig auf 75 Prozent erhöhen und leistet damit einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt er.
Rund sechs Milliarden GDB-Mehrwegflaschen haben die deutschen Mineralbrunnen 2019 laut den Marktdaten der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) abgefüllt.
Im Glasmehrwegbereich legte das Füllvolumen der Poolgebinde um 5,4 Prozent auf rund 2,75 Milliarden Liter zu, im PET-Bereich wurden mit rund zwei Milliarden Litern 5,5 Prozent weniger als 2018 abgefüllt.

Einen generellen Trend zu Individualflaschen wie im Bierbereich sieht Markus Wolff, Vorstandsvorsitzender der GDB, nicht. „Betrachtet man das gesamte Mehrwegsegment im Mineralwassermarkt, liegt der Marktanteil von Poolgebinden der GDB bei mehr als 70 Prozent“, sagt er.

Adelholzener Alpenquellen: „2019 war ein Meilenstein“

Rund 592 Millionen Füllungen bilanzierte der bayerische Mineralbrunnen zum Jahresende 2019, gegenüber dem erfolgreichen Jahr 2018 ein Zuwachs beim Gesamtwachstum von 1,3 Prozent.

Hochzufrieden zeigt sich Geschäftsführer Stefan Hoechter, denn im Jahr 2019 wurde das größte Investitionsprogramm in der Geschichte des Traditionsbrunnens vorangetrieben.

Staatl. Fachingen meldet Absatzsteigerung

Für das Heilwasser Staatl. Fachingen Still meldet das Unternehmen ein Wachstum von 5,6 Prozent, für die Variante Medium einen Zuwachs von 11,2 Prozent. „Nach dem Rekordsommer 2018 mit 10,2 Prozent Absatzerhöhung ist es auch in 2019 gelungen, die Nachfrage nachhaltig um 8,3 Prozent zu steigern. Das außergewöhnliche Wachstum in den letzten Jahren verdanken wir vor allem unserer Konsequenz, dass wir seit 2003 ausschließlich in Individualflaschen abfüllen und im Mehrwegsystem anbieten“, kommentiert Staatl.-Fachingen-Geschäftsführer Heiner Wolters das Jahresergebnis 2019. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2020