225 Jahre Joh. Barth & Sohn

Die Leidenschaft für Hopfen – vom Haustürgeschäft zum Global Player

von Monika Busch

„Nur selten lassen sich 225 Jahre Firmengeschichte in wenigen Worten zusammenfassen. Bei Joh. Barth & Sohn ist das möglich, und diese Worte lauten Leidenschaft für (manchmal auch am) Hopfen sowie Veränderungsbereitschaft – und vergessen wir die notwendige Portion Glück nicht.

Nur so ist es möglich gewesen, in 225 Jahren vom kleinen fränkischen ‚Nebenerwerbshopfenhändler‘ zum weltweit aktiven Geschmacksexperten für beste Biere zu werden“, sagte Stephan Barth, geschäftsführender Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn, bei einem Pressetermin in Nürnberg anlässlich des 225-jährigen Bestehens des Unternehmens.
„Seit 225 Jahren kennzeichnet, über alle Veränderungen hinweg, ein Leit­motiv Joh. Barth & Sohn, nämlich unsere Leidenschaft für Hopfen“, fasste Stephan Barth die Geschichte des Familienunternehmens aus Nürnberg zusammen.

„Wir haben uns“, ergänzte Regine Barth, der erste weibliche geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, „in 225 Jahren vom fränkischen Hopfenhandelshaus zum weltweit agierenden Geschmacksexperten für beste Biere entwickelt.“ Für Regine Barth wurde eigens der jahrzehntealte Gesellschaftervertrag von 1907 geändert. Festgeschrieben war damals ausschließlich das männliche Geschlecht in der Erbfolge.

Zur Agenda des Unternehmens passt ein Zitat von Bill Gates: „Einige Menschen machen einiges richtig. Nur sehr wenige Menschen machen alles richtig. Wir haben zumindest das meiste richtig gemacht.“

Die Unternehmensvita beginnt 1794, als einer der Vorfahren seinen Kurzwarenhandel in der Nähe von Hersbruck um einen Hopfenhandel erweiterte. Das damalige Geschäftsmodell: Wir packen einfach noch etwas Hopfen auf unseren Planwagen und versuchen dann, den Hopfen den Brauereien, die sowieso auf unserem Weg liegen, zu verkaufen.
Rund vier Jahrzehnte später, als der Deutsche Zollverein 1833 einen einheitlichen Binnenraum geschaffen hatte, konnten die Söhne Barths ihre Handelsreisen ausdehnen.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts belieferte Barth rund 400 Brauereien im In- und Ausland und war damit schon sehr früh international tätig. »
„Ich kann Ihnen versichern, inzwischen beliefern wir mit unseren inspirierenden Produkten durchaus mehr als die rund 400 Brauereien vom Ende des 19. Jahrhunderts“, führte Alexander Barth, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter, leicht schmunzelnd aus. „Wir wollten schon damals näher an den Kunden sein, verstärkten sehr früh die Präsenz auf den Weltmärkten und gründeten Niederlassungen in Saaz, Straßburg und New York. Und die positive Entwicklung des Unternehmens ging weiter. In den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts war aus dem Kurzwaren- und Hopfenhändler aus Betzenstein inzwischen der europäische Marktführer geworden“, so Barth.

1977 wurde der Grundstein für die heutige Barth-Haas Group gelegt, als Joh. Barth & Sohn zusammen mit einem Partner John I. Haas (Hopfenzüchter, Versuchsbrauer und Innovator) in den USA kaufte. Ende der 80er-Jahre wurde mit dem Kauf von Hop Products Australia (HPA), mit einem Anteil von rund 90 Prozent der größte Hopfenpflanzer in Australien, ein weiterer Kontinent erschlossen.

HPA züchtet neue Sorten und unterstützt Brauer weltweit vor allem dabei, die Besonderheiten des australischen Hopfens für ihre Biere zu nutzen. Eine weitere Besonderheit ist, dass die angebauten australischen Sorten exklusiv HPA gehören.

In China gehört die Barth-Haas (Beijing) Trade Co. Ltd. zur Gruppe. Diese Handelsgesellschaft ist ausschließlich auf dem chinesischen Markt aktiv. Ergänzt wird das Portfolio durch ein Kompetenzzentrum für Hopfenöle und Hopfen­aromaprodukte in Großbritannien.
Eine wichtige Rolle im Unternehmen spielen auch die Verarbeitungswerke, die in Deutschland betrieben werden. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 6-7/2019