Barth-Bericht Hopfen: Weltbierproduktion gesunken – leichter Anstieg auf dem deutschen Markt

von Monika Busch

Die Weltbierproduktion 2015 mit 1,9 Milliarden Hektolitern verzeichnete laut dem Barth-Bericht Hopfen 2015/2016 einen Rückgang um 1,5 Prozent. Nach wie vor führende Nation in der weltweiten Produktionsstatistik ist mit 472 Millionen Hektolitern China, gefolgt von den USA (224 Millionen), Brasilien (139 Millionen), Deutschland (96 Millionen) und Russland (78 Millionen).

Das Ranking 2015 der Top-40-Brauereigruppen sieht nicht viel anders aus als das von 2014. Angeführt wird die weltweite Rangliste nach wie vor von AB InBev mit 410 Millionen Hekto­litern. Allerdings wird sich 2016 anders darstellen. Die Akquisition AB InBev/SABMiller (dgw 6–7/2016) soll spätestens im dritten Quartal 2016 abgeschlossen sein, wenn die von der EU-Kommission geforderten Verkäufe (die Anteile von SABMiller an MillerCoors in den USA, CRB in China, die Marken und Brauereien Grolsch, Peroni und Meantime in Westeuropa sowie die gesamten osteuropäischen Brauereiaktivitäten) durchgeführt sind. Zudem wird MolsonCoors alleiniger Eigentümer von MillerCoors sein, und Asahi wird dann die europäischen Vermögenswerte von SABMiller übernommen haben.

Auf Platz drei folgt Heineken, dann Carlsberg und China Resources Snow Breweries. Diese fünf Brauereien haben einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent am gesamten Weltmarkt. Aus Deutschland sind unter den Top 40 weltweit die Radeberger-Gruppe auf Platz 23, Oettinger (26), die TCB-Beteiligungsgesellschaft (30), die Bitburger-Braugruppe (32) sowie Krombacher (36), Brau Holding International (37) und Warsteiner (40). Insgesamt addiert sich der Marktanteil dieser deutschen Braue­reien auf 2,7 Prozent.

Bei der Vorstellung des neuen Barth-Berichts Hopfen betonte der geschäftsführende Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn, Stephan Barth, dass das Unternehmen die Bierrevolution, die weltweit durch die Craft-Biere gefördert werde, weiter begleiten und vorantreiben wolle. Oberstes Ziel bei der Arbeit für die Brauereien aller Größen – von der lokal agierenden Craft-Brauerei bis zum international tätigen Großkonzern – sei die „Unterstützung bei der Entwicklung außergewöhnlicher Biere“.

Die weltweite Erntemenge Hopfen mit 87.400 Tonnen ist dem Barth-Bericht zufolge um knapp zehn Prozent zurückgegangen (2014: 96.700 Tonnen). In Deutschland sank die Erntemenge um mehr als 26 Prozent, die Alphamenge sogar um 39 Prozent. Demgegenüber ist die Anbaufläche für Hopfen 2015 weltweit mit 51.500 Hektar um knapp sieben Prozent gestiegen, in Deutschland nur um drei Prozent.

Wie Barth berichtete, seien erstmals seit fast 50 Jahren die USA wieder das flächenmäßig größte Hopfenanbauland. Mehr als 80 verschiedene Hopfensorten würden dort inzwischen angebaut, in Deutschland derzeit 32 Sorten. Zudem wurde der Hopfenanbau 2016 in den USA um 17 Prozent deutlich ausgeweitet.

„Die Flächenveränderungen in den USA zielen massiv auf den erweiterten Anbau von Aroma-/Flavoursorten­ bei gleichzeitiger Flächenreduzie­rung der ­Hochalphasorten. In Deutschland wurde dagegen sowohl die Fläche der Aromasorten ausgedehnt als auch die der Hochalphasorten“, sagte Heinrich Meier. „Die Craft-Biere lassen die Hopfengabe weiter steigen. Inzwischen dürfte der Anteil dieser Biere an der Weltbierproduktion mehr als zwei Prozent betragen. Wurden im Braujahr 2012 noch 4,5 Gramm Alpha pro Hektoliter Bier gegeben, werden es 2016 bereits etwa 5,4 Gramm sein“, so Meier. Bemerkenswert sei auch die Entwicklung in China, das als Hopfenanbauland zunehmend an Bedeutung verliere.
„2014 und 2015 ist der Weltbierausstoß zurückgegangen, leicht, aber immerhin. Ich befürchte, dass dies auch 2016 geschehen wird, zum dritten Mal in Folge. Auf der anderen Seite ist das Craft-Bier-Segment weiter angestiegen, wenn auch nicht mehr mit den Zuwachsraten der letzten Jahre. Das war auch nicht zu erwarten. Aber: Alle, die eventuell geglaubt haben, dass die Blase Craft-Bier bald platzt, haben sich getäuscht. Dies haben offensichtlich …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 08/09/2016