Zankapfel Getränkekarton

(bu) In der Diskussion ist wieder einmal die Ökobilanz der Getränkekartons. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) spricht von „einem Märchen“, die Getränkekartonhersteller antworten mit „sachlich nicht gerechtfertigt, unfair und teilweise absurd“.
Im November des vergangenen Jahres spitzte sich der Streit zu, die DUH fordert eine Bepfandung und somit die Aberkennung als „ökologisch vorteilhafte Verpackung“. Die Hersteller wehren sich über ihren Verband. Michael Brandl, Geschäftsführer des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e. V. (FKN): „Mit nachweislich falschen Behauptungen und abenteuerlichen Zahlenspielen versucht die DUH seit Jahren, den Status des Getränkekartons als ökologisch vorteilhafte Verpackung zu erschüttern. Die Skandalisierungsprofis der DUH und mit ihnen die ‚Mehrwegallianz‘, die solche Kampagnen gegen den Getränkekarton finanziert, glauben, dadurch eine Rückkehr der Mehrwegflasche bei Fruchtsäften in die Regale des Handels zu erreichen.“ DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch kontert: „Die Einstufung als ökologisch vorteilhafte Einwegverpackung ergab sich aus Untersuchungen des Umweltbundesamts in den Jahren 2000 und 2002. Getränkekartons von heute erfüllen die damals zugrunde gelegten Kriterien jedoch nicht mehr. Getränkekartons sind heute schwerer und bestehen immer mehr aus Plastik und weniger aus Zellstoff. Außerdem werden tatsächlich viel weniger Getränkekartons recycelt als vom Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel FKN behauptet – nämlich gerade einmal 36 und nicht 71 Prozent. Getränkekartons sind eindeutig nicht ökologisch vorteilhaft. Wer etwas anderes behauptet, täuscht die Verbraucher!“
Resch fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf, Getränke­kartons den Status als ökologisch vorteilhafte Verpackung abzuerkennen und sie in die Einwegpfandpflicht einzubeziehen. Sowohl die DUH als auch der FKN hat selbstredend ein Hintergrundpapier beziehungsweise einen Faktencheck zu den gegenseitigen Argumenten veröffentlicht. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2015