O’zapft

von Monika Busch

„Europa muss fiskal gesehen den Gürtel enger schnallen und wachstums¬orientierte Politik betreiben. Dies schließt intelligente Regulierung ein. Industrien wie beispielsweise der Brausektor sollten nicht zu sehr durch Regulierung eingeschränkt werden. Ich würde gerne die Anstrengungen des Sektors zur Selbstregulierung und verantwortungsbewusster Bierwerbung in Europa würdigen. Diese Initiative ist ein perfektes Beispiel für proaktives Handeln der Industrie“, konstatierte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso während seiner Rede im Brüsseler Büro des Dachverbands der europäischen Brauwirtschaft, The Brewers of Europe, Ende vergangenen Jahres.
Zugleich rief Barroso zu innovativen Lösungen auf. „Der einzige Weg vorwärts ist Innovation und Anpassung“, so der Politiker. Und Alberto Da Ponte, Präsident von The Brewers of Europe, sagte: „Die Bierbraubranche hat eine schwierige Zeit hinter sich, aber wir haben die Strategie ‚Europa 2000‘ zum nachhaltigen Wachstum angenommen. Mit der richtigen Unterstützung durch die Politik wird unserer Branche eine Schlüsselrolle in Richtung wirtschaftlichen Aufschwungs zukommen.“
Berichtet wurde, dass die Umsätze der über 3.600 europäischen Braustätten bei rund 106 Milliarden Euro jährlich lägen. Bezüglich des heimischen Markts führte der Präsident des Deutschen Brauer-Bunds, Dr. Hans-Georg Eils, aus: „Allein die deutschen Brauer stellen 30.000 direkte Arbeitsplätze bereit und ermöglichen etwa viermal so viel Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfungskette. Der Umsatz der Branche lag im Jahr 2010 bei nahezu immer noch acht Milliarden Euro.“ Und mit rund 400 Millionen Euro jährlich würden Sport- und Kulturveranstaltungen von der deutschen Brauindustrie unterstützt.
Eine von The Brewers of Europe in Auftrag gegebene Sponsoringstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Investitionen der europäischen Brauwirtschaft in Höhe von etwa einer Milliarde Euro jährlich zu 62 Prozent in den regionalen und lokalen Bereich gehen. Lediglich zwölf Prozent der Finanzmittel werden in den Spitzensport investiert.
Auf Unverständnis stieß im vergangenen Jahr die „Attacke“ von DFB-Präsident Theo Zwanziger. Der bereits vom DFB-Generalsekretär ver- und ausgehandelte Sponsoringvertrag mit der Bitburger-Brauerei für die Zeit nach der Europameisterschaft 2012 wurde vom Präsidium gestoppt. Die Begründung war in der „Sport Bild“ zu lesen: „Wenn wir einen neuen Vertrag schließen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für alkoholfreien Sport, ist es meine Verantwortung, zu schauen, ob oder wie das mit unserer Partnerschaft zu Bitburger zusammenpasst. Wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt werden, gehe ich davon aus, dass Bitburger unser Partner bleibt und wir unsere Nationalspieler ausschließlich und künftig noch deutlicher sichtbar für alkoholfreies Bier werben lassen. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit.“
Oettinger goes GUS

Dirk Kollmar, geschäftsführender Gesellschafter der Oettinger Brauerei GmbH, hat mit dem Start der Lizenzproduktion in Radomyshl ein weiteres Kapitel in der GUS aufgeschlagen. Wie schon in Minsk, wo seit Anfang 2011 die Produkte der Marke Original Oettinger gefertigt werden, läuft seit November letzten Jahres die Lizenzproduktion in der Ukraine. Radomyshl ist mittlerweile die dritte Brauerei in einem Staat der GUS, in der Lizenzprodukte des Unternehmens hergestellt werden.
Warsteiner und Carlsberg
gemeinsam in der Ukraine

Vertreter beider Unternehmen unterzeichneten einen langfristigen Kooperationsvertrag über den Import und die nationale Distribution von Warsteiner Premium Verum und dem alkoholfreien Premium Fresh im ukrainischen Lebensmittelhandel und der Gastronomie. Importeur und exklusiver Vertriebspartner in der Ukraine ist die Carlsberg-Tochter Slavutych Brewery. Laut eigenen Angaben ist Carlsberg Ukraine die Nummer zwei auf dem ukrainischen Markt. Neben Warsteiner werden ebenfalls CoronaCarlsberg,TuborgGuinness und Kilkenny vertrieben.
Paulaner-Brauerei wird umgesiedelt

Seit 1634 wird am Nockherberg gebraut. Diese Ära soll nun aus Kapazitätsgründen beendet werden. Selbstredend findet der Umzug innerhalb der Münchner Stadtgrenzen statt, denn…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2012