Sprudelnde Fakten

von Monika Busch

Seit Jahren ist Mineralwasser der Deutschen liebstes alkoholfreies Getränk. 2009 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 131 Litern (dgw 1/2/10). Die circa 500 Mineralwässer und 60 Heilwässer präsentieren sich mittlerweile in einer beeindruckenden Vielfalt. Jedes dieser Wässer verfügt über einen spezifischen Mineralstoff-Mix. Schwierig, wie bereits in den Jahren zuvor, gestalten sich die Ertragslage und der hart umkämpfte, stark vom Discount geprägte Markt. Dem Verbraucher präsentiert sich im Mineralwassermarkt eine Palette von Billigstprodukten in 1,5-Liter-PET-Flaschen bis zu hochpreisigen Spezialwässern.
Das Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat aktuell 67 Wässer getestet. Von den getesteten Wässern erhielten 36 eine goldene, 15 eine silberne und vier eine bronzene DLG-Prämierung.
Für Alfons Ahrens, DLG-Prüfbevollmächtigter für Mineral-, Quell- und Tafelwasser, steht fest: „Mineralstoffe in gelöster und gut bioverfügbarer Form bei gleichzeitiger Kalorienfreiheit qualifizieren Mineral- und Tafelwässer als natürliche und gesunde Getränke, die hervorragend dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher entsprechen.“
Die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser, gegründet im November 2008, hat im Mai 2009 das erste Qualitätssiegel ins Leben gerufen (dgw 6/7/09), um die höchste Wasserqualität zu fördern und mehr Sicherheit für den Verbraucher zu schaffen. Das geschaffene Qualitätssiegel steht aber auch in der Kritik. Bis dato hat die EG-Ökoverordnung Mineralwasser ausgenommen, im Mineralwasserbereich gibt es keine definierte Bioqualität. Laut Gesetz ist natürliches Mineralwasser ein bakteriologisch einwandfreies Wasser von ursprünglicher Reinheit, aus einem unterirdischen Quellvorkommen stammend und nach einem Prüfverfahren amtlich anerkannt. Für die Qualitätsgemeinschaft sind die gesetzlichen Vorschriften nicht streng und detailliert genug, es wurde das Bio-Mineralwasser-Qualitätssiegel ins Leben gerufen.
Drei Marktentwicklungen sieht Christina Lauber, Marketingleitung Mineralbrunnen Überkingen-Teinach: „Erstens wissen die Kunden im B2B-Bereich zunehmend die Vorteile des Angebots aus einer Hand zu schätzen und greifen immer mehr auf Vollsortimenter zurück. Zweites werden verstärkt hochwertige, klar positionierte Marken und Produkte nachgefragt. Schließlich stellen wir eine Hinwendung zu regionalen Produkten und Marken fest, Stichwort Authentizität und emotionale Nähe.“ Im Trend liegen des Weiteren Getränke rund um die Aspekte Wellness und Gesundheit.
Gerolsteiner

„Qualität ist für die Verbraucher zunehmend ein zentrales Kriterium bei der Kaufentscheidung. Gemäß unserer Qualitätsstrategie setzen wir auf die Hochwertigkeit unserer Produkte und halten uns bewusst aus Preisschlachten heraus“, betont Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG.
Im Gerolsteiner-Konsolidierungsjahr 2009 habe sich der Absatz planmäßig um sieben Prozent auf sechs Millionen Hektoliter verringert. Mit einem Nettowarenumsatz von 185 Millionen Euro sei aber der Umsatzrückgang deutlich reduziert worden, so der Vorsitzende.
Laut Nielsen (per 12/09) bleibt Gerolsteiner mit einem Marktanteil von 15,5 Prozent die führende Mineralwassermarke im Preissegment ab 40 Cent. Zufrieden zeigt sich Dahm mit der neuen Kommunikationskampagne: „Wir haben die höchsten Popularitätswerte in der Unternehmensgeschichte erreicht, was sich ab dem zweiten Halbjahr 2009 positiv auf das Geschäft ausgewirkt hat.“
Auf der Agenda 2010: Neuheiten für den Gastro-Bereich sowie neue Verpackungen für den Lebensmittel- und Getränkefachhandel. Ausgebaut werden soll zudem das internationale Geschäft. „Als führender deutscher Mineralwasserexporteur treiben wir die Internationalisierung der Marke Gerolsteiner weiter voran. Bereits heute darf sich Gerolsteiner ‚The worlds most popular sparkling Mineralwater (Canadean)‘ nennen“, betont Dahm.
RheinfelsQuellen

Die RheinfelsQuellen H. Hövelmann GmbH & Co. KG meldet für das Geschäftsjahr 2009 einen Zuwachs von 4,8 Prozent auf 680,0 Millionen Liter (Vorjahr: 649,7 Millionen Liter). Mit dieser Entwicklung zeigt sich die Duisburger Getränkegruppe „vor dem Hintergrund zu einer weiteren Verschiebung der Nachfrage zugunsten von Discounterprodukten und des zunehmenden Wettbewerbsdrucks“ äußerst zufrieden.
Die Mineralwassermarke Rheinfels Quelle zeigt ein Plus von sechs Prozent, die Absätze mit Erfrischungsgetränken der Marke Sinalco blieben stabil. Rund 80 Prozent des Gesamtabsatzes, so das Unternehmen, würden in Mehrwegflaschen realisiert. „Wir erwarten ein hartes Jahr mit einer Fortsetzung der wertevernichtenden Preiskämpfe ohne nachhaltige Wachstumsimpulse aus dem privaten Konsum. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass wir mit unserer bewährten Flexibilität und dem breit gestaffelten Markenportfolio diese Herausforderungen meistern werden“, kommentiert Wilhelm Josten, Sprecher der Geschäftsführung, die Rahmenbedingungen.
Romina

Mit den Produkten EiszeitQuell und SilberBrunnen hat die Romina Mineralbrunnen GmbH & Co. KG eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Für Ralph Sander, seit Oktober 2009 Geschäftsführer, steht fest: „In Baden-Württemberg ist der Wettbewerb mit 41 Mineralbrunnen außerordentlich stark. Romina Mineralbrunnen besitzt jedoch einen ganz besonderen Wettbewerbsvorteil: Mit EiszeitQuellverfügen wir über einen wahren Schatz.“ Daher habe in der Produktpolitik diese Marke weiterhin höchste Priorität. Als Geschäftsführer von Romina werde Sander die Qualität vonEiszeitQuell weiterhin verteidigen und nicht auf niedrigere Preise zulasten der Qualität setzen.
Gemeldet wird für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 ein Umsatz des Unternehmens von rund 25 Millionen Euro. „Viele regionale Markenanbieter mussten 2009 starke Absatzrückgänge hinnehmen. Mit unseren MarkenproduktenEiszeitQuell und SilberBrunnen waren wir im Wettbe …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2010