ProWein 2009. Showroom Internationaler Weine

Von Rezession keine Spur

von Monika Busch, Fotos: dgw

„Die ProWein 2009 übertrifft alle Erwartungen und ist damit ein Indiz, dass im konsumnahen Bereich noch eine relative Stabilität vorherrscht“, so das Fazit von Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, am zweiten Messetag. Euphorisch überrascht von dem großen Interesse und der starken Nachfrage zeigten sich auch von der dgw besuchte Aussteller.

Die ProWein war wieder einmal ein voller Erfolg für uns. Wir haben alle wichtigen Kunden getroffen, darunter zahlreiche Top-Einkäufer aus unseren drei wichtigsten Zielmärkten Skandinavien, Benelux und Osteuropa“, berichtete John Mills, SVP UK and European Sales von Constellation Europe.
Die Halle 7, fast ausschließlich mit Österreich besetzt, war stets gut besucht. Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, zeigte sich am zweiten Messetag sehr zufrieden. Der Handel sei an den Weinen sehr interessiert, Weine bis zehn Euro seien sehr gefragt. Etwas zurückhaltender sei die gehobene Gastronomie mit Bestellungen. Und aus deutscher Sicht war die diesjährige Fachmesse trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen ebenfalls sehr gut verlaufen. „Die ProWein ist alljährlich ein wichtiges Stimmungsbarometer für den nationalen und internationalen Weinmarkt. Die ausgesprochen gute Resonanz auf das Angebot der Betriebe lässt uns hoffen, dass die deutsche Weinbranche nicht so stark von der aktuellen Wirtschaftskrise getroffen wird. Es scheint so, als ob Weinfreunde auch in diesen Zeiten nicht auf den Genuss eines guten Weines verzichten wollten“, lautete das Resümee von Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininsti¬tuts (DWI). Mit einem Besucherplus von fünf Prozent und 35.000 Fachbesuchern schrieb die internationale Leitmesse ihre Erfolgsgeschichte in 2009 weiter. Deutlich gestiegen mit einem Plus von 12,3 Prozent war die Internationalität. Der größte internationale Zuwachs kam diesjährig aus den USA, Skandinavien, Benelux, der Schweiz und Slowenien. Der Anspruch der Messeleitung: Die ProWein soll ausschließlich eine Messe für Fachbesucher bleiben. Schlupflöcher und Nischen, durch die Endverbraucher immer wieder auf die Messe kamen, wurden weitgehend geschlossen. In den Messehallen mit 3.180 Ausstellern aus 45 Ländern herrschte Aufbruchstimmung. Newcomer waren Länder wie Algerien, Ägypten und Weißrussland. Rund 100 Aussteller waren aus dem osteuropäischen Raum vertreten; aus der sogenannten Neuen Welt präsentierten sich über 200 Anbieter. Spitzenreiter war Deutschland mit knapp 800 Ausstellern, gefolgt von Italien, Frankreich, Spanien und Österreich. Die diesjährige ProWein zeigte anschaulich: Die Fangemeinde für Wein wächst deutlich – insbesondere der Trend zu deutschen Weinen mit dem Flaggschiff Riesling. Die deutschen Winzer bilanzierten den Jahrgang 2008 mit einem regenreichen und wechselhaften Sommer als „einen Jahrgang nach Maß“. Laut DWI zeigten sich die deutschen Winzer mit der eingebrachten Erntemenge von 10 bis 10,5 Millionen Hektolitern „sehr zufrieden“.
Im Trend: fruchtige, leichte Weine, insbesondere aus den sogenannten „cool climate“-Regionen, also klimatisch gemäßigten Zonen, beispielsweise in Berg- oder Meeresnähe. Rotweine mit eher moderatem Alkoholgehalt von maximal 13 Prozent und Weißweine mit maximal zwölf Prozent erfreuen sich großer Nachfrage. „Alkohol¬bomben“ werden nur noch wenig nachgefragt. Eine Herausforderung für viele traditionelle Weinländer. Das Schlüsselthema: leichter Genuss. Und die „Bionitis“ hat sich in der Weinbranche ebenfalls breitgemacht. …

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