Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!
Hallo meine Freunde,wie die Welt-Wirtschaftskrise entstanden ist, habe ich Euch ja in der letzten Ausgabe schon verraten. Aber wird deswegen auch weniger getrunken? Gerade in schlechten Zeiten sollten wir uns doch wieder unserer Freunde oder Nachbarn besinnen und mit ihnen gemütliche Stunden verbringen – dies kann Zuhause, aber gerne auch beim sympathischen, vertrauten Wirt um die Ecke erfolgen. Wir müssen einfach wieder mehr miteinander kommunizieren und zwar von Angesicht zu Angesicht.
Darum gehe ich regelmäßig zu einer Hunde-Versammlung. Ich gehe da eigentlich ganz gerne hin, weil ich dort immer meine Freunde aus den anderen Teilen unserer wunderschönen Republik treffe. Wir sind schon ein ziemlich eingeschworener Haufen, kennen uns seit Jahren und wissen, wie man sich als Hund so durchschlägt.
Im Moment ist es wieder besonders spannend. Wir haben einen neuen Versammlungsleiter. Den haben wir jedoch nicht gewählt, der war auf einmal da und sagte, dass er ab sofort die Versammlung leite. Gut gebrüllt Löwe, dachten wir uns. Zuerst waren viele von uns vom neuen Hunde-Führer angetan. Bei genauerem Hinsehen stellte sich jedoch heraus, dass er gar kein richtiger Hund ist – höchstens im übertragenen Sinne.
Richtig lustig wurde es, als er uns Rasse-Hunden erklären wollte, wie das Leben da draußen funktioniert und was wir in der Vergangenheit so alles falsch gemacht haben. So präsentierte er uns erstmal diverse Projekte, die er schon erfolgreich bei seinen vorangegangenen Stationen umgesetzt hatte. Das ist ja grundsätzlich nichts Verwerfliches, denn lieber gut geklaut als schlecht selbst gemacht. Jetzt wissen wir aber, dass bei uns in der Hunde-Branche, auch aufgrund unserer vielen regionalen Rassen, sich nicht alles 1:1 umsetzen lässt.
Unsere konstruktive Kritik wurde vom neuen Versammlungsleiter selbstbewusst ignoriert und so handeln wir weiter getreu dem Motto: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis. Dort verbringen wir jetzt alle ganz viel Zeit und freuen uns, dass wir so da „draußen“ keinen Schaden anrichten können.
Jetzt könnt ihr natürlich sagen, warum unternimmst du denn nichts dagegen oder wechselst zu einer anderen Versammlung?
Ich will Euch sagen, die Gedanken hatte ich auch, aber zum Einen soll es auf anderen Versammlungen ähnliche „Experten“ geben zum Anderen bin ich so gerne ein echter Rasse-Hund. Dies werde ich mit Sicherheit auch noch sein, wenn unser jetziger Versammlungsleiter seine Charts auf einer Versammlung einer völlig branchenfremden Rasse präsentiert.
Die Karawane zieht weiter, dass war bisher immer so.
Euer Viktor
PS: Sollte ich es mir doch einmal anders überlegen, Ihr werdet es als Erstes erfahren. J