von Monika Busch
Das größte Volksfest der Welt öffnete diesjährig zum 176. Mal seit 1810 seine Pforten. Das Oktoberfest (Wiesn) hat wieder Millionen Besucher aus aller Welt nach München gelockt.
Umsatz und Bierkonsum hat aktuell UniCredit Markets & Investment Banking unter die Lupe genommen. Demnach beschert die Wiesn fast jedes Jahr einen Umsatz von über einer Milliarde Euro – Einnahmen fast wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. Nach eingehender Analyse gehen die Volkswirte von ¬UniCredit davon aus, dass nach einem spürbar rückläufigen Bierabsatz im vergangenen Jahr auf 6,6 Millionen Liter diesjährig der Bierabsatz nicht weiter sinken werde.
Begründung in der Analyse „Oktoberfest 2009 – Feierlaune trotz Krise“: „Das Minus des Vorjahres wurde im Wesentlichen durch zwei Sonderfaktoren getrieben. Erstens war das Oktoberfest aufgrund der Lage des Feiertages zum ‚Tag der Deutschen Einheit‘ zwei Tage kürzer als 2007.
Und zweitens fand die Wiesn im letzten Jahr nicht nur in einer feucht-fröhlichen, sondern auch in einer fröhlich-frostigen Umgebung statt. Die Festzelte meldeten stabile Umsätze, die Biergärten waren weniger gut besucht.“ Die Preise sind diesjährig erneut gestiegen. Analysiert wurde die Preisentwicklung der letzten 20 Jahre. Das Ergebnis: eine überdurchschnittliche Teuerungsrate, stärker als der Verbraucherpreisindex. Spitzenreiter bei der Teuerungsrate ist der Bierpreis. Den Analysten zufolge kostete die Maß Bier 1985 noch umgerechnet 3,10 Euro, diesjährig liegt der Durchschnittspreis bei 8,35 Euro. Münchner kennen derartige Preise, für viele ausländische Besucher ist die Wiesn-Maß deutlich teurer als ein Liter Bier zu Hause.
Das Personalberatungsunternehmen ECA International hat die Preise verglichen (die Zahlen basieren auf einer internationalen Lebenshaltungskostenstudie von ECA/März 2009): Etwa 40 Prozent mehr müssen Aus¬tralier und Neuseeländer berappen. Für Südafrikaner ist der Gerstensaft auf der Wiesn dreimal so teuer. Für Italiener ist die Maß ein Schnäppchen – sie sparen gegenüber den heimischen Bierpreisen 13 Prozent. Japaner und Norweger zahlen über 40 beziehungsweise 50 Prozent weniger. Günstig feiern ebenso Wiesn-Besucher aus der Schweiz und aus Frankreich – sie zahlen 25 beziehungsweise 36 Prozent weniger.
Jedoch „für einige Oktoberfestbesucher hat es in diesem Jahr eine Überraschung gegeben“, sagt Mira Pathak, Business Development bei ECA International, „denn die stark schwankenden Wechselkurse haben die Kosten für viele ausländische Besucher im Vergleich zur Wiesn 2008 teils deutlich verändert.“