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Brauer-Bund demonstriert Einigkeit Neustrukturierung und Direktmitgliedschaft

von Monika Busch

Brauer-Bund-Präsident Wolfgang Burgard zeigte sich mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden. Unendliche Querelen, Kompetenzgerangel, Forderungen einer Direktmitgliedschaft und Austritte beziehungsweise drohende Kündigungen überschatteten seit 2007 die eigentliche Funktion der Verbandsvertretung.
Auf dem diesjährigen Brauertag am 17. und 18. Juni in Darmstadt wurde einstimmig ein Fundament für die Neuausrichtung gelegt. Die nicht enden wollende Diskussion der vergangenen Jahre bezüglich der Direktmitgliedschaft im Deutschen Brauer-Bund (DBB), zudem eine Forderung der größeren Brauereien, wurde beendet. Eine Direktmitgliedschaft ist nunmehr in den Gremien Vorstand und Präsidium möglich. Voraussetzung: ein Ausstoß von mehr als 3,5 Millionen Hektolitern.
„Mit diesem Verbandsbeschluss haben wir daher die Möglichkeit geschaffen, den Informationsgrad und die Mitwirkungsmöglichkeiten großer Unternehmen zu erhöhen. Wichtig dabei ist die Erhaltung des föderalen Prinzips unseres Verbandes mit dem Bestehen der Interessenvertretung der deutschen Brauer in den Regionen und Bundesländern durch eigenständige Mitgliedsverbände im Deutschen Brauer-Bund“, kommentierte der Präsident den Verbandsbeschluss. Anlässlich der Wahlen in Darmstadt wurden zwei neue Mitglieder in das Spitzengremium gewählt. Jens Hösel, Geschäftsführer der InBev-Business-Unit Deutschland, folgt auf den Geschäftsführer InBev Deutschland Eric Lauwers, der aufgrund beruflicher Veränderungen das Amt beim Deutschen Brauer-Bund niedergelegt hatte. Dr. Werner Wolf, Geschäftsführer der Bitburger Braugruppe GmbH, folgt auf Peter Rikowski. Neu geschaffen wurde die Po-sition des Geschäftsführers Europa. Der Justiziar des Deutschen Brauer-Bundes, Rechtsanwalt Thomas Winzek, wurde zum Geschäftsführer des Verbands für europäische Angelegenheiten berufen.
Auf der Agenda des DBB steht intensive Aufklärungsarbeit in puncto „Wertigkeit des Bieres“. Der DBB habe sich in den letzten Monaten intensiv mit den Themen Genuss, Reinheit, Vielfalt und Tradition des Bieres beschäftigt. Diese Themen müssten verstärkt in die Aufklärungsarbeit einfließen, betonte der Präsident. Zielsetzung sei, bis zum 500. Jubiläumsjahr des Bestehens des deutschen Reinheitsgebotes 2016 das Bier-Image nachhaltig zu stärken und das gesamte Themenspektrum rund ums Bier aufzuarbeiten. Mit einfachen, einprägsamen Botschaften und abgestimmten Leitthemen sei dieses möglich. Burgard betonte zugleich, dass der DBB den rund 1.300 deutschen Brauereien nicht vorschreibe, was sie zu tun und wie sie zu kommunizieren hätten.
Der DBB wolle lediglich eine „unterstützende, kommunikative Klammer“ schaffen. Beispielsweise mit einem Jahresmotto und dem entworfenen Slogan „Bier ist rein, Bier ist Genuss, Bier ist Deutschland“. Auf diese Weise könnten lokale Themen mit dem nationalen Jahres thema vernetzt werden. Reisefreudige Deutsche könnten so überall eine „gemeinsame Genusskultur Bier“ erkennen. Das Thema „Kulturgut Bier“ habe in den letzten Jahren nicht den Stellenwert erhalten, den es haben müsse. Explizit auf der DBB-Agenda 2010: das Thema „Geschmacks- und Sortenvielfalt“. „Wenn man sich vor Augen führt, dass man jeden Tag ein anderes Bier in Deutschland trinken kann und erst nach dreizehneinhalb Jahren wieder bei dem ersten beginnen müsste, ist dies wohl beachtenswert“, unterstrich der Präsident.
Verabschiedet wurde auf dem Deutschen Brauertag die „Darmstädter Erklärung“. Hiermit wird die Politik unter anderem aufgefordert, insbesondere den Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie auf sieben Prozent abzusenken. Die Gastronomie habe ohnehin durch die absoluten Rauchverbote bereits Schaden genommen. Das schlage auch auf die Brauwirtschaft durch. Das Rauchverbot habe härter getroffen als die Finanz- und Wirtschaftskrise, lautete die Kritik.
„Wir fordern für uns und unsere Handels- und Gastronomiepartner keine staatliche Unterstützung, sondern eine spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen“, stellte der Verbandspräsident klar. Und er fuhr fort: „Das größte Konjunkturprogramm für das Geschäft mit Bier ist ein Verzicht der Politik auf weitere Eingriffe und Regulierungsansätze. Eine Zeit ohne staatliche Regulie- ….

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 08/2009