Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!

Viktor

2009. Schlechte Angewohnheiten – Gute Vorsätze. Unerfüllte Wünsche – Frohe Hoffnungen

Mein Freund Benno, der Leergutverwalter meines Bierkutschers, konnte gerade noch dem Wutanfall seines Chefs entkommen, als dieser seine Kontoauszüge kontrollierte: haben doch die Kassierer der Bierindustriellen die schlechte Angewohnheit, mal wieder sofort abzubuchen, aber die Gutschriften zu vergessen.  Benno weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mein Freund Heribert aus Berlin ist wieder zu Besuch. Sein Herrchen ein B-6-Beamter im Finanzministerium, also ein hohes Tier, hat neulich erzählt, dass die Steuereintreiber die Hoffnung haben, mehr Geld zu kassieren. So sind sie dabei, zu rechnen, um wie viel die Alkohol-Steuer erhöht werden kann, ohne dass der Konsum so tief sinkt, dass dann doch noch weniger in der Kasse ist. Alle scheinen Angst davor zu haben, dass dies wohl wie bei den Zigaretten auch bei Bier und Wein passieren könnte. Hoffentlich ein unerfüllbarer Wunsch!
Herr von Fuchsberg fragt aber ganz listig, ob bei einer Steuererhöhung die Bierpanschgetränke nicht dann im Vergleich zu Bier noch billiger werden und ob die gesparte Steuer hilft, misslungene Kreationen zu verkraften?
Den Windhunden der Logistiker ist ein ganz schöner Schreck in die Glieder gefahren; hört man doch, dass die Einnahmeverluste bei der Mineralölsteuer bei sinkenden Dieselpreisen im neuen Jahr durch eine Erhöhung der Maut kompensiert werden sollen.
Ein Limonadenhersteller hat das Kölner Duftwasser wohl deshalb wieder verkauft, weil die Hoffnung doch getrogen hat, eine entsprechende Brause damit zu kreieren. Ob nun Bier-Industrielle die Versuche fortführen, um dem Kölsch eine neue Note zu geben, kann man nur vermuten. Hoffentlich lassen sie es!
Gerade kommt der Express-Fiffi um die Ecke und bringt die neueste Ausgabe seines Blattes. Jetzt haben alle die Hoffnung, der Bierkonsum in Köln wird wieder steigen. Ist doch ein Bierkutscher zu seiner Deftigkeit dem Bauer und sein Adlatus zu Seiner Lieblichkeit der Jungfrau im Kölner Dreigestirn gekürt worden. Wir wünschen ihnen, dass sie auf ihren vielen Auftritten nur Kölsch von Brauereien trinken müssen, die auch an ihrem Verlag beteiligt sind.

Da fragt mein Herrchen, warum ich keine guten Vorsätze erwähne?
Ich hab sie schon vergessen.

Euer Viktor