Joh. Barth & Sohn festigt Marktposition und bleibt Nr. 1 im deutschen Hopfenhandel

Weltweit wachsender Biermarkt lässt Preise weiter steigen / Aber: keine Knappheit

von Timur Dosdogru, Foto: dgw

Für die Hopfenvermarkter laufen die Geschäfte derzeit gut – vor allem auch für das Nürnberger Familienunternehmen Joh. Barth & Sohn GmbH & Co. KG, welches im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 (31. Juli) seine führende Position in den Bereichen Hopfenhandel und Hopfenverarbeitung im deutschen Markt weiter festigen konnte. Das zur Barth-Haas-Gruppe gehörige Unternehmen – die auch im Weltmarkt mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent an der Spitze steht – hat 2007 mit rund 32.100 Tonnen rund ein Drittel der gesamten deutschen Hopfenernte vermarktet und seinen Umsatz von rund 100 Millionen Euro im Vorjahr drastisch auf 150 Millionen Euro steigern können.
Die Barth-Haas-Gruppe verfügt neben den deutschen Unternehmen auch über Tochtergesellschaften in den USA, in Großbritannien, Australien und China und kam ebenfalls in Sachen Hopfenvermarktung und -vermarktung auf etwa ein Drittel (91.000 Tonnen) der weltweiten Hopfenernte.
Die immens wachsenden Umsätze sind auf die dramatisch gestiegenen Preise für Hopfen zurückzuführen, wobei ausdrücklich betont wird, dass die Steigerungen mehr auf Preis- als auf Volumeneffekten beruhen. Auch für das kommende Geschäftsjahr rechnen die geschäftsführenden Gesellschafter Regine und Stephan J. Barth des in achter Generation agierenden Familienunternehmens mit einem weiteren leichten Wachstum. Der Gesamtumsatz der Barth-Haas-Gruppe betrug im vergangenen Geschäftsjahr rund 300 Millionen Euro, weltweit werden rund 600 Mitarbeiter beschäftigt, davon 265 bei Joh. Barth & Sohn und den Verarbeitungswerken.
„Das gute Ergebnis des letzten Geschäftsjahres gibt uns die Chance, lange zurückgestellte Investitionen in allen Bereichen zu tätigen, das heißt, vom Feld bis zum Lagerhaus“, so Regine Barth erfreut, dort sei aufgrund „der unbefriedigenden Situation“ des Hopfenhandels und der Verarbeitung in den letzten zehn Jahren „einiges nachzuholen“.
Um das Geschäft weiter auszubauen, beschäftigt sich die Unternehmensgruppe neben den klassischen Bereichen  Hopfenhandel und -verarbeitung schon seit über zehn Jahren mit weiteren Vermarktungsmöglichkeiten rund um den Hopfen außerhalb der Brauwirtschaft – sprich vor allem in der Nahrungsmittel- und Nahrungsmittelergänzungsindustrie.
Dort seien die Umsatzanteile derzeit zwar noch gering, heißt es, aber „so sehen wir hier doch ein enormes Zukunftspotential“. Trotzdem werde die Brauwirtschaft auch künftig „unser wichtigster Hauptabnehmer sein“, so Gesellschafterin Barth weiter. Brau- und Hopfenwirtschaft seien laut ihrem Cousin Stephan gar „in symbiotischer Schicksalsgemeinschaft vereint“, wie dieser es bildhaft ausdrückt.
Fazit: Hopfen ist nach den schwierigen Geschäften der letzten Jahre weltweit wieder heiß begehrt. Im vergangenen Jahr wurden weltweit knapp 1,8 Milliarden Hektoliter Bier rund um den Globus gebraut, rund 90 Millionen Hektoliter mehr als im Vorjahr. Mit 400 Millionen Hektoliter ist die Volksrepublik China der größte Bierbrauer der Welt, von den Zuwächsen des vergangenen Jahres entfiel mit rund 41 Millionen Hektoliter knapp die Hälfte auf das Reich der Mitte. Vor allem aber auch in Russland, der Ukraine, Rumänien, Indien, wie auch in Brasilien, Mexiko und Venezuela verzeichnete die Branche nennenswerte Zuwächse.
„Damit wird auch deutlich, wo die größten Potentiale für die Zukunft liegen, nämlich in Asien, Osteuropa und Südamerika“, so Regine Barth, die außerdem wohl nicht umsonst darauf hinweist, dass in den genannten Regionen „deutsche Brauereigruppen so gut wie nicht vertreten sind“. Allein am Beispiel Chinas mit einem derzeitigen Pro-Kopf-Verbrauch von 29 Liter des begehrten Gerstensafts „lässt sich leicht erkennen, welches…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10/2008