2008… – Kein Jahr für Mathematiker

Als Anfang des Jahres die Investmentbanker noch in den Coffeelounges der Finanzmetropolen dieser Welt  ihren Latte Macchiato schlürften, knisterte es schon gewaltig im US-Immobilienmarkt – es baute sich ein finanzieller Tsunami mit dem Namen Derivate auf.
Die Bundesregierung erklärte das Jahr 2008 zum Jahr der Mathematik. Und schon hatten sich einige aber so etwas von verrechnet. Da wähnte sich Frau Ypsilanti doch wahrhaftig als Siegerin der Hessenwahl und spuckte dem Koch mal so richtig in die Suppe. Die Linken hüpften mit knapp über fünf Prozent  in den hessischen Landtag, aber mit denen wollte ja keiner. Oder doch?
Josef Ackermann stellte mal wieder ein Rekordergebnis vor und sprach von „Sturmschäden“ durch die US-Hypothekenkrise, die allerdings seine Bank nicht betreffen – er hatte vorgesorgt. Andere gerieten enorm unter Druck.
Der BND kaufte eine Speicherplatte und Hunderten von Leistungsträgern der Geld-Elite wird’s mulmig. Am Valentinstag wurde Klaus Zumwinkel unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung verhaftet und nahm kurz darauf seinen Hut. Er hatte sein eigenes Steuersparmodell in Liechtensteiner Stiftungen.
Langsam bewegte sich der Tsunami Derivate auf Europa zu. Aber erstmal bejubelten wir Jogis Löw(en) zum Vize-Europameister und staunten über eine gelungene Eröffnungsfeier in Beijing.
Matthias Steiner stößt 258 Kilo und wird der stärkste Mann der Welt. Seine Goldmedaille widmet er seiner verstorbenen Ehefrau. Der Finanzmarkt dagegen stößt immer tiefer in die Krise, Lehman Brothers meldet Insolvenz an und beantragt Gläubigerschutz. Die Staatsbänker der KfW schieben mal eben 350 Millionen €uro zur Pleitebank und machen sich mit dieser Überweisungspanne zum Gespött der Nation.
Beck weg, Münte back. Er soll es jetzt richten mit der angeschlagenen SPD. Bei der Wahl in Bayern erlebt die CSU einen Erdrutsch und das Duo Beckstein/Huber tritt den Rückzug an. Obama und Mc Cain bereiten sich auf den Endspurt vor, Andrea Ypsilanti startet den zweiten Versuch, jetzt mit den Linken. Die Rechnung mit minus Vier gegen Koch ging nicht auf, Koch bleibt.
Nach diesem turbulenten Jahr fragte sich der Bundesbürger: können die da oben überhaupt rechnen?
„Yes we can“, war die Antwort von Obama und er hat gewonnen. Das Jahr 2009 hat die Vollversammlung der Uno zum Jahr der Astronomie erklärt.

Wir wünschen unseren Freunden und Lesern besinnliche Festtage und dass all ihre Vorhaben im neuen Jahr unter einem guten Stern stehen.

Team dgw