Schwächelnd: Neue G4-Fachhandelsbörse in Fulda mit geteiltem Echo

Gute Resonanz für Kongresstag und Abendveranstaltung
„AESAB-Methode“ sorgte für Lacher

von Timur Dosdogru, Fotos: dgw

Das neue Konzept der G4-Fachhandelsbörse der Verbundgruppen „Für Sie“, Getränke-Ring, GEV und GEVA, welches diesjährig erstmals im ansprechenden Ambiente des Kongresszentrums Fulda „ausprobiert“ wurde, fand ein geteiltes Echo. So konzentrierte sich, wie vorgesehen, das Börsengeschehen auf einen Tag, während der Vortag als Kongress- und Event-Tag ausgewiesen war.

Der letztendlich gut besuchte Kongresstag glänzte durch interessante Vorträge und Zukunftsaussichten zum Thema „Demographischer Wandel“ sowie ein gut besuchtes, abendliches Get-Together, während sich der eigentliche, folgende Börsentag subjektiv eher als schwächlich darstellte. Jedoch: Raum für Gespräche und Kontaktpflege gab es bereits genug im Rahmen der zwanglosen Abendveranstaltung für Mitglieder und Lieferanten, weshalb auch aus Veranstalterkreisen inoffiziell verlautete, man könne sich die Börse künftig „schenken“ und es beim jährlichen Kongress-Event mit Abendveranstaltung belassen.
Zu den Highlights des Kongresses gehörte unter anderem eine Analyse von Heinz Grüne vom Rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen, Köln, zum Thema „,Klimawandel‘ in Konsum und Handel“. Der Psychologe skizzierte damit die „Generation Z“: Zukunft, Zahlungskraft, Zahnersatz – und wie diese die Märkte erobert. Die Psychologie, so Grüne, werde oft als eine Art Wundertüte angesehen, mit deren Hilfe man alles erklären könne und kokettierte mit seinem Alter (welches auch alle Folgenden unaufgefordert nannten): „Ich bin nun 51 und damit aus den Werbezielgruppen ‘raus. Und das finde ich ziemlich blöd.“ Nicht ganz so schlau sei daher auch allgemein die Werbung, die sich meist nur auf junge Zielgruppen stürze und damit die zahlungskräftigen älteren Jahrgänge außen vor lasse. „Das Problem: Alle wollen alt werden, Keiner will alt sein“, so Grüne, der bereits eine gewisse Häufung von Treppenlift- und Sanitärartikel-Werbung im Fernsehen ausgemacht haben will.
Die heutigen Lebensumstände der Generationen über 50 und 65 bezeichnete er als „Späte Reifeprüfung“, die eigentlich viel schwerer zu bewältigen sei, als die erste, die in der Regel mit Schulabschluss und Berufswahl einhergehe, weil sie oft eine völlige Neuorientierung bei langjährigen Erfahrungswerten und Lebensgewohnheiten erfordere.
„Älter sein aus psychologischer Sicht heißt heute: Die Vertreibung ins Paradies“, so Grünes Fazit, „wir müssen sozusagen das Alter neu erfinden.“ Gerade dies sei aber schwierig, weil es noch keine oder kaum Erfahrungen damit gebe, weil frühere Generationen nach einem arbeitsreichem und kurzen Leben meist frühzeitig ins Grab gesunken seien. Im Gegensatz dazu eröffne sich dem heutigen Menschen…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10/2007