Prädikatsweingüter mit neuem Präsidenten

Steffen Christmann führt nun die Geschicke des VDP / Erweiterte Führungsriege
von Timur Dosdogru

Mit klaren Zielvorstellungen tritt der neue Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) sein neues Amt an. Vor Steffen Christmann (42), Winzer aus Gimmeldingen in der Pfalz, liegt zunächst vor allem die Fortsetzung eines Jahrhundertwerks im wahrsten Sinne des Wortes: Die Umsetzung der Klassifikation, die von seinem Amtsvorgänger Prinz Michael zu Salm-Salm bereits 1992 begonnen wurde und die dieser nach 17 Jahren Amtszeit mittels eines von ihm angestrebten Generationswechsels in die tatkräftigen Hände seines Nachfolgers legte.

Am Herzen liegt dem neuen Präsidenten auch, das Eliteversprechen der Prädikatsweingüter im deutschen Weinbau durch zeitgemäße Qualitätsstandards zu präzisieren und außerdem die Mitgliedsbetriebe für Nachhaltigkeit im Weinbau zu sensibilisieren. Außerdem steht der 100. Geburtstag des Verbandes im Jahr 2010 an – genug Arbeit für Christmann in den nächsten Jahren. Auch wenn sein Vorgänger seit 1990 auf Vieles zurückbli-cken kann, was er in langen Jahren erfolgreich – oft nach harten Auseinandersetzungen unter den Verbandsmitgliedern – umsetzen konnte, muss Christmann noch die endgültige Umsetzung in den nächsten Jahren bewältigen. Nach 17 Jahren liegt der Bekanntheitsgrad des VDP-Adlers, der als Markenzeichen für die besten deutschen Weine steht, in den Fachzielgruppen bei 100 Prozent. Dafür bekam Ex-Präsident Salm-Salm die Bronzeplastik „Adler“ des Künstlers Werner Franzen zu seinem Abschied überreicht. Künftig soll die Arbeit des Präsidenten auf mehrere Schultern verteilt werden, weshalb das Präsidium nach Mitgliederbeschluss auf sechs Mitglieder erweitert wurde. Im Präsiden-Amt bestätigt wurden Michael Graf Adelmann (Graf Adelmann, Kleinbottwar) und Reinhard Löwenstein (Heymann-Löwenstein, Winningen). Als neue Präsiden wurden Armin Diel (Schlossgut Diel, Burg Layen), Paul Fürst (Rudolf Fürst, Bürgstadt), Joachim Heger (Heger, Ihringen) und Wilhelm Weil (Robert Weil, Kiedrich) gewählt – ein Beschluss, der auch die enorm gestiegene Bedeutung der Prädikatsweingüter in der Amtszeit von Prinz Salm-Salm bestätigt. Und diese wird für die nächsten politischen Auseinandersetzungen innerhalb der EU zur neuen Weinbau-Gesetzgebung vonnöten sein.