Hopfen und Malz, Wirtschaft erhalt’s?

Brau Beviale 2007 im Zeichen des knappen „grünen Goldes“ und anderer Widrigkeiten

von Timur Dosdogru, Fotos: dgw

Mit einem leichten Besucherrückgang schloss die diesjährige Brau Beviale in Nürnberg am 16. November ihre Pforten. Rund 35.000 Fachbesucher (2006: 36.260) fanden trotz widriger Umstände ihren Weg in die Frankenmetropole (und vor allem auch wieder heraus). Die Geschäftsleitung der NürnbergMesse sprach blumig von einer „unheiligen Allianz von Bahnstreik und Wintereinbruch“ welcher der „herbstliche Branchentreff der europäischen Getränkewirtschaft“ eindrucksvoll widerstanden habe. Ob dies nun wirklich allein an den widrigen Verkehrs- und Wetterbedingungen gelegen hat (letzteres vor allem nannte man früher schlichtweg Spätherbst mit gelegentlichem Wintereinbruch), sei einmal dahingestellt. Fest steht jedenfalls, dass dies der Bedeutung der Brau Beviale keinen Abbruch tat. Jeder vierte Besucher war aus dem Ausland angereist, vor allem aus Österreich, der Schweiz, Belgien, Frankreich sowie aus den Wachstumsmärkten Mittelost- und Osteuropa.

Mit 1416 Ausstellern war gegenüber dem Vorjahr (1437) auch diese Zahl etwas geringer ausgefallen, davon rund 40 Prozent aus dem Ausland. Insgesamt waren auf Ausstellerseite 45 Länder in Nürnberg vertreten, darunter 860 deutsche Unternehmen, gefolgt von Firmen aus Italien, Großbritannien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Frankreich sowie der Tschechischen Republik. Den Fachbesuchern hat es laut Befragung anscheinend gefallen: 98 Prozent hätten sich mit dem Angebot „rundum zufrieden“ gezeigt, heißt es. Auch die Aussteller waren des Lobes voll über die Kompetenz der Besucher, die laut Messe zu 90 Prozent mit über Investitionen in ihren Unternehmen entscheiden. So zeigte sich das subjektive Messegeschehen am ersten Tag – vor allem in Halle 1 – durchgehend bis zum Abend proppenvoll, mit einer spürbar schwächeren Tendenz ab dem Mittag des zweiten Tages.

„Beer Stars“

Ein Highlight war zudem der zum vierten Mal verliehene European Beer Star Award, der für manche Brauerei aus dem Weltbiermarkt sicherlich für eine/mehrere freudige(n) Überraschung(en) gesorgt haben dürfte. So dürfen sich nach dieser Definition – hier nur kurz die gängigsten (deutschen) Bierkategorien – die Familienbrauerei Bauhöfer GmbH & Co. KG (Renchen-Ulm/Kategorie Pilsner (German Style), Marke Ulmer Pilsener), die Brauerei Schwelm Dr. Lohbeck GmbH & Co. KG (Schwelm/Kategorie Düsseldorfer-Style Altbier, Marke Schwelmer Alt), die Müllerbräu Neuötting am Inn Karl Müller KG (Neuötting/Kategorie South German-Style Hefeweizen, Marke Müllerbräu Weiße) und die Ruppaner-Brauerei Gebr. Ruppaner (Konstanz/Kategorie South German-Style Hefe Kristallweizen, Marke Ruppaner Kristallweizen) besonders freuen: sie alle bekamen die höchste Auszeichnung Gold und dürfen sich nun rühmen, in der jeweiligen Kategorie das weltbeste Bier in einem internationalen Wettbewerb zu..

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 11/12/2007