Guter Weinjahrgang 2006

– Deutsche Gewächse Gewinner im Handel

von Timur Dosdogru

Als große Herausforderung für die deutschen Winzer zeigte sich das Weinjahr 2006 aufgrund seiner extremen Witterungsbedingungen, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt. Dank der sonnenbedingten sehr guten Traubenreife fiel der Jahrgang 2006 insgesamt qualitativ hochwertig und gehaltvoll aus.

Die vergleichsweise geringe Erntemenge von nur rund 8,9 Millionen Hektoliter liege deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 9,7 Millionen Hektoliter, heißt es weiter. Durch die vergleichsweise geringere Vorjahresernte und die verstärkte Nachfrage nach deutschen Weinen im Ausland seien bei vielen Betrieben insbesondere im Spitzenweinbereich die Mengen mittlerweile knapp geworden, so das DWI. Die Hoffnung auf Eiswein wurde infolge des milden Winters mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen begraben, dafür gibt es mehr edelsüße Weine sowie Beeren- und Trockenbeerenauslesen in ausreichenden Mengen. Im Handel zeigt sich deutscher Wein derzeit als Gewinner, die deutschen Weinanbieter haben ihren Absatz laut GfK im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent steigern können. Auch der Weinabsatz im Handel, der inklusive der Discounter rund 70 Prozent der privaten Haushaltseinkäufe abdeckt, stieg um 1,5 Prozent. Damit konnten die deutschen Weine ihren Anteil am Gesamtmarkt des Lebensmittelhandels um 2,2 auf 38 Prozent steigern, gefolgt von Italien (15,6%, -0,4%) und Frankreich (14,4%, -1,6%). Bezogen auf alle Weineinkäufe ergibt sich für die deutschen Erzeuger ein Marktanteil von 46,5 Prozent im eigenen Land.
Etwas stärker waren im vergangenen Jahr wieder Weißweine gefragt, die 3,3 Prozent im Absatz zulegten, der Rotweinabsatz war mit 1,2 Prozent leicht rückläufig. In beiden Segmenten konnten deutsche Anbieter ihre Marktführerschaft ausbauen. Auch die Weinpreise sind erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen, mit durchschnittlich 2,36 Euro zahlten die Verbraucher rund vier Cent pro Liter mehr als im Vorjahr.