Getränkefachgroßhandel: Bundesverband sieht Aufschwung

von Timur Dosdogru
„Es scheint so, dass der Aufschwung beim Getränkefachgroßhandel angekommen ist“, so Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels e. V, „die Talsohle haben wir hoffentlich hinter uns.“ Ein Umsatzwachstum von 2,8 Prozent (Vorjahr: 0,9) und eine Ertragssteigerung von 3,1 Prozent (Vorjahr: -2,8) melden die 883 im Verband organisierten Getränkefachgroßhändler des Verbandes für das Geschäftsjahr 2006. Für alle rund 3000 Betriebe weist das Statistische Bundesamt ein Umsatzplus von 0,9 Prozent aus. Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes stehen für rund 13,5 Milliarden Euro Umsatz von insgesamt etwa 16,6 Milliarden Euro in der Branche.

Neben den Faktoren Fußball-WM, warmem Wetter, Mehrweganstieg bei Flaschenbier, Investitionen in qualifizierte Getränkefachmärkte sieht Guder auch eine „langsame Abkehr der Konsumenten von der Geiz-ist-geil-Einstellung zu Qualität und regionalen Spezialitäten“ als Grund für die allgemeine Erholung der Betriebe. Auch für das weitere laufende Jahr sei bei den Großhändlern und deren 7000 Fachmärkten gute Stimmung bezüglich der Zahlen für das erste Halbjahr angesagt. Ein Wermutstropfen aus Verbandssicht sei das partnerschaftliche Verhalten einiger großer Unternehmen der Getränkeindustrie, die „nach Gutsherrenart mit unseren Mitgliedern“ umgingen, so Guder weiter, der sich „mehr gelebte Partnerschaft“ wünscht, bei gleichzeitiger weiterer struktureller Verbesserung in den GFGH-Betrieben. Im Bundesverband will man übrigens künftig nicht mehr von Getränkeabholmärkten (GAM) sprechen, sondern von Getränkefachmärkten. Viele Betriebe präsentierten sich heute als moderne und durchgestylte Outlets mit ansprechender Ausstattung, die nichts mehr mit dem Baracken-Image der 60er Jahre gemein habe, in welchen der Begriff „Abholmarkt“ geprägt worden sei. Der GFGH-Zug, so Guder weiter, fahre demnach in die richtige Richtung, für welche die Weichen im vergangenen Jahr gestellt worden seien: „Der deutsche Getränkefachgroßhandel hat die größere Wegstrecke zur Strukturbereinigung hinter sich und ist auf gutem Weg, die noch vor ihm liegenden Hausaufgaben bestens zu erledigen“, zeigt sich der Verbandschef hochoptimistisch, wobei er sich auch auf eine Studie des Münchner Instituts IBB Internationale Betriebs Beratung GmbH bezieht, die „dem gut aufgestellten GFGH eine positive Zukunft“ prophezeit. Nicht einverstanden ist der Verbandschef mit der IBB-These, dass es in sechs Jahren nur noch 1100 Betriebe geben soll. Laut Statistischem Bundesamt liege die Datenbasis aktuell um rund 1000 Betriebe über der IBB-Annahme.
In der Branche erwarten 37,3 Prozent der Unternehmen für das erste Halbjahr 2007 eher mehr oder gleichbleibenden (42 Prozent) Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr hatten sich die Unternehmen noch weit pessimistischer geäußert. Auch bei der Gewinnerwartung rechnen 31,34 Prozent der Betriebe mit steigenden Ergebnissen (Vorjahr: 17,1), mit gleichbleibenden Erträgen rechnen 47 Prozent (Vorjahr: 34,1). Auch die Mehrwertsteuererhö…

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