Euro-Toques: Schutzwall gegen Fast-Food und Pfusch in der Nahrung

Bocuse d’Or Academy: Gewinner des German Masters 2006 Wababi Nouri

von Monika Busch, Fotos: dgw

Geschmack ohne Verstärker – traditionell-handwerkliche Küche mit unverfälschten Lebensmitteln, einhergehend mit kulinarischen Traditionen – was einst so selbstverständlich war, schwindet immer mehr. Ist unsere Esskultur gefährdet respektive gar bedroht? Die Initiative Euro-Toques, als nicht kommerzielle Organisation, kommt zu dieser Erkenntnis und hat sich der Bewahrung des kulinarischen Erbes verpflichtet. Getreu dem Motto: „Wissen ohne Gewissen, Handeln ohne Verantwortungsbewusstsein bedeutet den Verlust der Seele…“

Lebens- und nicht Nahrungsmittel soll oberste Priorität sein. Die Wissenschaft hat in vielen Bereichen für so genanntes „Food-Design“ gesorgt. Eingriffe in das Erbgut bei Pflanzen und Tieren zählen heute fast zur Normalität. Industrieprodukte wie Fertigsoßen, Würzmischungen oder komplette Gerichte kommen ohne Konservierungsstoffe, Aromaverstärker und diverse chemische Zusätze nicht aus – für Euro-Toques Nahrungsmittel, aber keinesfalls Lebensmittel. Die Fast-Food-Kultur, unterstütze den Trend zum schnellen Essen, bei dem nicht nur die kulinarische Tradition verloren gehe, sondern auch mit gesundheitlichen Risiken mangels ausgewogener Ernährung zu rechnen sei. Die Folge: „Entfremdung vom Natürlichen, Identitätsverlust und insbesondere ein Verlust von Besinnung und Orientierung“, so der einstimmige Tenor von Euro-Toques. Gegründet 1986 von dem Belgier Pierre Romeyer (Drei-Sterne-Koch) und dem damaligen EU-Präsidenten, vereint die Initiative heute europaweit rund 4.000 Spitzenköche, davon fast 500 in Deutschland. Bereits vor zwanzig Jahren haderte Romeyer mit der Produktqualität. Es wurde schon damals zunehmend schwieriger, Qualitätsprodukte, die häufig von kleinen Erzeugern kamen, zu bekommen. Mit seinen Kollegen, den berühmtesten Spitzenköchen Europas, wie beispielsweise Werner Vögeli (Schweden), Paul Bocuse (Frankreich), Gualtiero Marchesi (Italien), Myrtle Allen (Irland), Juan Mari Arzak (Spanien) und Eckart Witzigmann (Deutschland) rief er Euro-Toques ins…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01/02/2007