Alkoholfrei: Auf den Punkt.

von Monika Busch
Getränke mit Zusatznutzen oder functional drinks zählen zu den Wachstumsträgern und Verkaufsschlagern im internationalen Lebensmittel- und Getränkemarkt.
Weltweit konzentrieren sich die Verbraucher bei der Ernährung tendenziell auf zwei Schwerpunkte, so das Fazit von Walter Berthold, Leiter AC Nielsen Global Services Deutschland: „Zum Einen geht es um Geschmack, Gesundheit und Nährwert, zum Anderen um Komfort und praktischen Nutzen.” Laut AC Nielsen wurden im Weltmarkt für Lebensmittel und Getränke zwischen Mitte 2005 und Mitte 2006 zweistellige Zuwachsraten in neun Produktkategorien erzielt.

Sechs dieser Kategorien verzeichneten ein Umsatzplus von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Den Spitzenplatz belegen Trinkjoghurts mit einem Plus von 18 Prozent, alkoholhaltiger Cider legte um elf Prozent zu, Getränke auf Milchbasis wuchsen um zehn Prozent. Zenith International meldet ein Wachstum in Westeuropa für functional soft drinks um sechs Prozent auf 4,453 Millionen Liter – ein Zuwachs seit 2001 um stolze 40 Prozent. Den Löwenanteil mit 66 Prozent bestreiten Deutschland und Großbritannien, es folgen Italien, Spanien und Frankreich.
Erhebungen der britischen Marktforscher von Canadean zufolge, ist der Konsum von commercial beverages (ohne Hausgetränke und Leitungswasser) mit über 600 Litern Pro-Kopf-Verbrauch in Nordamerika am höchsten. Der Konsum von Wein und Spirituosen ist hier vergleichsweise niedrig, der Konsum von Erfrischungsgetränken ist weltweit der höchste. West-, beziehungsweise Osteuropäer liegen beim Konsum von Heißgetränken, alkoholfreien Getränken, Bier, Wein und Spirituosen an dritter und vierter Stelle. Bis zum Jahre 2012 soll der Konsum global um 18 Prozent wachsen, so die Prognose von Canadean. Den Marktforschern zufolge soll der größte Teil dieses Wachstums auf alkoholfreie Getränke entfallen. Allein dem Segment der Wässer wird bis 2012 ein Zuwachs von 40 Prozent attestiert.
Sport- und Energiegetränke, Kräuterfruchtsäfte oder Fruchtsmoothies – die so genannten functional drinks liegen – auch hier zu Lande hoch in der Verbrauchergunst und zählen zu den Impulsgebern. Und nicht nur die AfG-Hersteller springen auf diesen Zug auf, diverse andere Branchen, wie beispielsweise die Milchindustrie, wollen ein Stück von diesem Kuchen.
Der Wettbewerb ist hart und nur „eine glaubwürdige Differenzierung im Angebot kann auch künftig Umsatz und Marge sichern“, betont Günter Birnbaum von der GfK in Nürnberg. Hohes Wachstums- und Differenzierungspotenzial attestiert Birnbaum den sogenannten Newcomern, wie beispielsweise Wässer mit Vitaminen oder auch trinkbaren Fruchtportionen und Smoothies. In den letzten zehn Jahren sei der Anteil derjenigen, die ihr Frühstück oder Mittagessen außer Haus einnähmen, auf rund 27, beziehungsweise 48 Prozent gestiegen. Schnell verfügbare, unterwegs konsumierbare Nahrungsmittel mit gesunden Zutaten, seien die Antwort auf die Entwicklung. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 06/07/2007