81. Internorga

Höchste Besucher- und Ausstellerdichte seit Bestehen
von Monika Busch

Mit der 81. Auflage präsentierte sich diesjährig die Internorga vom 9. bis 14. März mit über 80.000 Quadratmetern nicht nur mit einem Flächenrekord, sondern mit rund 1.000 Ausstellern auch mit einem Ausstellungsrekord. Gezählt wurden 115.000 Besucher. Getränkeschwerpunkt traditionell in den Hallen 9 bis 12 sowie in der Halle A 1, mit rund 10.000 Quadratmetern die größte Halle auf dem Gelände am Fernsehturm.

Der Markt ist ständig in Bewegung, dies zeigte die Hamburger Messe deutlich. Der nach wie vor anhaltende Wellness-Trend, die Beliebtheit der Biermischgetränke und „Bio” standen im Fokus. Für regen Gesprächsstoff sorgte die Krombacher Brauerei. Die Einführung von Krombacher Weizen wird beäugt und seitens der klassischen Weißbierbrauereien kritisiert. Eingeführt wird das Weizen zum Kastenpreis wie Krombacher Pils, was bedeutet zwei bis drei Euro unter den Mitbewerbern, nicht unbedingt zur Freude der Weißbierbrauer.
Mr. Erdinger, Werner Brombach, zeigte sich anlässlich der Erdinger Private Night alles andere als erfreut. Erdinger-Geschäftsführer Josef Westermeier kommentierte die Einführung der Siegerländer mit: „Auf die Idee kann man nur kommen, wenn das Selbstbewusstsein die Kompetenz überschreitet.“ Scharfe Worte, jedoch die Bierbranche ist sich einig, wenn es jemand außerhalb des Weißwurstäquators schaffen könne, dann Krombacher.
Der Messestart am Freitag verlief in den Getränkehallen verhältnismäßig ruhig. Die von der dgw befragten Aussteller betonten unisono, dass eine hohe Besucher-Qualität zu verzeichnen war. Anders der Samstag, der schon recht früh mit den „üblichen Besuchern”, die sich von Brauerei zu Brauerei durchprobierten, belagert war. Die Brauereistände glichen teilweise einem Festzeltspektakel. Ein Durchkommen war nur schwer möglich.
Die Stimmungen erfassten die gesamte Bandbreite von Aktionismus über Optimismus bis zu Pessimismus. „Es scheint sich mal wieder etwas zusammenzubrauen, was, weiß niemand so richtig. Aber es wird spürbar Eingreifendes passieren“, war von einem Vertreter einer großen Braugruppe zu hören.
Für die Sauerländer Brauerei Veltins hat der Hamburger Messeplatz Schwergewicht. „Die Internorga ist für unser Haus die Leitmesse in Deutschland. Während im Hinblick auf die Präsentation der Getränkeindustrie alle Messestandorte in den letzten Jahren sichtbar Feder lassen mussten, konnte die Internorga ihre Bedeutung ausbauen. Gerade im Jahr der Kölner Anuga, die für die nationale Getränkeindustrie an Attraktivität deutlich eingebüßt hat, besitzt die Internorga eine noch größere Impulskraft.“
Zufrieden zeigte sich ebenfalls Wolfgang Burgard, Vorsitzender der Geschäftsführung Carlsberg Deutschland: „Der Stellenwert der Internorga in der Getränkebranche steigt kontinuierlich. Ein großes Plus besteht darin, dass hier in Hamburg alle Zielgruppen des Außer-Haus-Marktes erreicht werden können. Erfreulich ist, dass sich mit den neuen Hallen die Infrastruktur erheblich verbessert hat.“ Die Carlsberg Deutschland Gruppe wird ab Mai 2007 ein neues Basiskasten-System einführen. Gruppenweit gibt es dann für alle Marken einen einheitlichen Kasten in Grunddesign und Farbe, mit jeweils individuellem Markenbranding. Gestartet wird mit Holsten Lemon (ehemals Cooler) und Holsten Cola.
Jedoch bei aller positiven Resonanz, gibt es auch Kritikpunkte. Denn, wo Fachbesucher draufsteht, ist nicht immer ein Fachbesucher drin. Wie eingangs erwähnt, herrschte am Samstag und Sonntag an den Ständen der Brauereien Oktoberfestatmosphäre.
Den Bio-Trend will der Bio-Brauer der ersten Stunde, die Neumarkter Lammsbräu jetzt gemeinsam mit der Nordmann Unternehmensgruppe in Gastronomie sowie Lebensmittel- und Getränkeeinzelhandel besetzen. Die neu gegründete ecodrinks hatte das Debüt auf der Internorga. Das Biosegment sei im Getränkesegment noch sehr stiefmütterlich repräsentiert, so der Kommentar. Das Biosortiment umfasst auch neue und eigene Marken unter dem Claim: „Biogetränke zum fairen Preis.“ Angeboten werden ebenso Marketingbausteine für die Präsentation und eine individuelle Beratung vor Ort.
Erstmalige Messe-Präsenz zeigte am Stand der deutschen Vertriebsagentur der österreichische Mineralbrunnen Vöslauer. Ausschlaggebend für die Beteiligung, so Vöslauer-Exportmanager Alexander Bierling, sei der bisherige Erfolg auf dem deutschen Markt. „Hier verzeichnen wir 2006 ein beachtliches Umsatzwachstum von 81 Prozent. Ganz klar, dass Vöslauer auf Europas führender Fachmesse nicht fehlen darf.“
MBG International Premium Brands stellte im Kontext der Messe die Kooperation zwischen MBG und Lufthansa Miles & More vor. Für jeden Euro Umsatz erhalten Geschäftspartner Prämienmeilen gutgeschrieben. Für die Private Weissbierbrauerei Schneider zählt die Internorga jedes Jahr zu ei…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 04/2007