VDP-Präsident sieht Zeit für Generationswechsel

Michael Prinz zu Salm-Salm verabschiedet sich nach 17 Jahren  / Nachfolger Christmann
von Timur Dosdogru

„Liebe Mitglieder, fast 17 Jahre bin ich nun schon Ihr Präsident. Deshalb gebührt es sich, dass ich Ihnen rechtzeitig mitteile, dass ich diese Aufgabe mit Ablauf der nächsten regulären Mitgliederversammlung im Frühsommer nächsten Jahres abgeben möchte…“, so lautete im September unspektakulär und bescheiden das „Rücktrittsgesuch“ des amtierenden Präsidenten des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Michael Prinz zu Salm-Salm an seine langjährigen Mitstreiter.
Der 53-Jährige sieht die Zeit für einen Generationswechsel gekommen, das Präsdium hat sich bereits einstimmig auf Steffen Christmann (41) vom Weingut A. Christmann aus Gimmeldingen in der Pfalz als Nachfolger des Prinzen geeinigt, der im kommenden Frühjahr der Mitgliederversammlung vorgeschlagen werden soll. Michael Prinz zu Salm-Salm wurde 1990 erstmals VDP-Präsident und führte zunächst die Betriebsprüfung im Verband ein, welche der Mitgliederstruktur einen „enormen Qualitätsschub“ bescherte, wie heißt.
Zuletzt forcierte er das „Jahrhundertprojekt Klassifikation“, welches mit den jüngsten Beschlüssen in Marienthal auf einen wohl unumkehrbaren Weg gebracht wurde (siehe dgw 9/06) – ein echter gemeinsamer Kraftakt, der den Prozess der Lagenklassifikation nachhaltig vorantreiben soll. Die nachwachsende Generation sei von Anfang an in die Entscheidungsprozesse des Verbandes eingebunden gewesen und soll mit dem Wechsel ihre eigenen Ideen verwirklichen können, heißt es – auch im Hinblick auf das 100-jährige Verbandsjubiläum im Jahr 2010 als ältester Weingüterverband der Welt.
Auch im eigenen Weingut will der Prinz den Generationswechsel vollziehen. Im Januar bereits übernahm sein Sohn Constantin nach Abschluss seiner Studien sukzessive das Prinz zu Salm-Dahlberg’sche Weingut. Damit kann sich Prinz Michael nun mehr seinen Aufgaben als Präsident der Wald- und Grundbesitzerverbände in Berlin widmen und sich um die Expansion seines unabhängiges Vermögensverwaltungsunternehmen Salm-Salm & Partner GmbH kümmern, wo er als Manager für einen Investmentfonds verantwortlich zeichnet.
„Für mich bedeutet der Rücktritt als Präsident der Prädikatsweingüter eine Zäsur nach einem glücklichen Lebensabschnitt, der mich persönlich und menschlich sehr bereichtert hat“, so der Prinz über seine Entscheidung. „Ich bin glücklich, dass mit Steffen Christmann ein anerkannter Spitzenwinzer, der authentisch für die Spitzenweingüter auftreten kann, als Nachfolger gewonnen werden konnte“, so der Adelige voll des Lobes. Denn: „Unser Fokus bleibt der Einsatz für die Spitzenqualität.“