Karton kontra Dose, kontra PET
Verpackungsgiganten rüsten auf
von Monika Busch
Dieser Fakt soll der Getränkedose zu einem „Comeback“ verhelfen, denn sie war nach Einführung des Pflichtpfands 2003 aus dem Sortiment der Handelsunternehmen weitgehend verschwunden. Eine TNS Emnid-Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass fast siebzig Prozent der Bundesbürger in der Getränkedose nach wie vor eine ideale „Unterwegs“-Verpackung sehen. Brausegiganten wie Coca-Cola oder Pepsi-Cola arbeiten ständig am Outfit und der technischen Ausstattung „ihrer“ Dosen und versuchen zudem, mit besonderen Drucktechniken und Ausstattungen den Sammler anzulocken. Für die „Deutsche Umwelthilfe (DUH)“ ist ein angebliches Comeback der Dose „ein Wunschdenken der Einweglobby.“ Die Dose werde zu einer „exotischen Getränkeverpackung“, zieht DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch Bilanz. Die Giganten der Kartonverpackungen wollen dem ganz bestimmt nicht tatenlos zu sehen. Schließlich ist der Karton eine besonders privilegierte Verpackung, denn er ist pfandfrei, steht aber nach wie vor im Wettbewerb zur PET-Flasche. Mit einer Flut von Innovationen wollen die Kartonhersteller punkten. Dieses wurde auf der Anuga FoodTec 2006 sehr deutlich.
Das Unternehmen Tetra Pak sieht negative Auswirkungen in punkto Getränkekartons aufgrund der neuen Pfandregelung. Das Unternehmen geht davon aus, dass die neue Gesetzgebung den „bereits erkennbaren Trend zu bepfandeten Einwegverpackungen nicht stoppen wird, da ökologisch vorteilhafte Verpackungen, wie der Getränkekarton nicht konsequent für alle Getränkearten geschützt werden“. Der neue 4.000 Quadratmeter große Messestand von Tetra Pak präsentierte übergreifend das Unternehmensmotto „Schützt, was gut ist“. Und um dieses Motto zu unterstreichen wurde mit den nicht staatlichen Organisationen WWF und International Osteporosis Foundation (IOF) eine Zusammenarbeit bei Programmen festgeschrieben, die zum Erhalt der Umwelt und zu einer gesunden Lebensführung beitragen.
Weltweit bringt das Unternehmen mit Tetra AptivaTM Aseptic für haltbare Produkte eine aseptische Kartonflasche in den Markt – eine Flasche, die gleichzeitig Karton sein kann. Diese Neueinführung verbindet einen Kartonmantel mit einem Kunststoffoberteil nebst Schraubverschluss. Und da hier die Investitionen für die Maschinen nur halb so hoch seien, wie bei einer vergleichbaren Abfülllinie für Kunststoffflaschen, so die Unternehmensangaben, werde eine deutliche wirtschaftliche Alternative angeboten. Einsparungen im laufenden Betrieb von 20 bis 50 Prozent seien möglich. Besonders im Außer-Haus-Verzehr sieht der Global Player großes Potenzial für die Kartonflasche, mit einer halbzylindrischen Form, einer weiten Trinköffnung und einem wiederverschließbaren Schraubdeckel. Denn, Tetra AptivaTM Aseptic sei eine Lösung für bestehende und neue Kunden, ohne großen Investitionsbedarf, betont Jerry Bengston, Vice President, Premium Segment bei Tetra Pak Carton Ambient.
„Kunden, die derzeit Kartonverpack-ungen für haltbare Produkte verwenden, werden feststellen, dass die neue Kartonflasche eine natürliche Weiterentwi-cklung ist, die die zahlreichen Systemvorteile von Tetra Pak nutzt“, so Bengston weiter. Die hierfür entwickelte Abfüllmaschine gibt es in zwei Versionen für Portions- und Familienflaschen, die mit Fruchtsäften, Nektaren, stillen Getränken sowie flüssigen Milchgetränken befüllt werden können.
Eine weitere Premiere gab es auf der FoodTec mit der Packungsfamilie Tetra GeminaTM Aseptic – eine schlanke Packung mit einem eckigen Dach zum Ausgießen. In Planung sind insgesamt neun Packungen in drei Formen und drei Größen. Hiermit wird auf eine Möglichkeit von Differenzierung im Markt gesetzt, ohne dass ein erforderliches Investment für mehrere Abfülllinien erforderlich ist.
Stolz ist das Unternehmen ebenfalls auf die weiterentwickelte Version der Abfülllinie Tetra Pak A3/Speed, die mit einer Produktion von 15.000 Tetra Brik Aseptic 1000 ml Square Packungen mit StreamCapTM stündlich, weltweit
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 06/07/2006