Bitburger-Gruppe verordnet sich Neuausrichtung

König soll wieder „ein König“ sein
von Timur Dosdogru

„Allein die Mengenführerschaft bringt nichts“, so die Erkenntnis von Peter Rikowski, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Bitburger Holding GmbH, die ihr Geschäft ab 2007 neu aufstellen will. So soll zum 1. Januar die neue „Bitburger Braugruppe“ als Führungsgesellschaft für die Biersparte des Unternehmens, bestehend aus der Bitburger Brauerei Th. Simon GmbH, Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH, Wernesgrüner Brauerei GmbH, König-Brauerei GmbH und Licher Privatbrauerei Jhring-Melchior GmbH, im Markt agieren.

so Rikowski anlässlich eines Round-Table-Gesprächs in Bitburg. „Mehr-Marken-Premium-Strategie“ heißt dabei das Zauberwort und auch macht schon das Wort einer „Klinsmann-Strategie“ die Runde. Bitburger als Deutschlands nach wie vor größte Fassbiermarke und „Mengenführer“ sei bereits eine „Massenmarke“ geworden, so die selbstkritische Einschätzung, mit einem Volumen von jährlich einer Million Hektoliter in 30.000 Gastronomieobjekten.
Um dem eigenen Top-Premium-Anspruch gerecht zu werden, soll ein entsprechender Verbund geschaffen werden, in dem vor allem die ebenfalls nationale Marke König Pilsener wieder eine große Zukunft haben soll – flankiert von Köstritzer, Licher, Wernesgrüner und deren jeweiligen Mischgetränken. Vor allem wolle man die „Marke König wieder dahin bringen, wo sie mal war“. König habe noch ein „großes Guthaben“ und sei vor der Übernahme „zu preisaggressiv“ vermarktet worden. „König kommt wieder im TV“, so die Ankündigung, und soll sich vor allem um elitäre Sportarten kümmern, um den „Top-Premium-Charakter“ zu unterstreichen. Irgendwann – die Rede ist von gut fünf Jahren – soll die Marke König dann über Bitburger stehen, das „Tal der Tränen“ mehr als durchschritten sein, eine Erhöhung des Rampenpreises beim Flaschenbier wurde bereits angekündigt. Heiko Schubert, Vertriebsdirektor Handel, erklärt als Ziel einen VK-Normalpreis von 11,99 Euro für die Kiste König, der im Aktions-Fall nicht unter 10,99 Euro liegen soll. „Die nationale Brauszene hat kein Interesse an einer Preiserhöhung, aber wir kommen da nicht drumherum“, so dazu Rikowski, „Preispflege ist oberste Prämisse, das ist ein langer Weg, das wissen wir.“
Die Marke Köstritzer sei mit einem Marktanteil von 30 Prozent Marktführer in ihrem Segment und stehe vor allem für Musiksponsoring und regionale Events. Mit dem Biermix Köstritzer bibob soll bald die 100.000 Hektoliter-Marke erreicht werden. Bei der Marke Licher, die zu 95 Prozent in Hessen abgesetzt wird, soll im Großen und Ganzen alles unverändert bleiben, hier setzt man weiterhin auf Eventsponsoring. „Wir verstehen uns als Sortimentsbrauerei in Hessen“, so Licher-Geschäftsführer Rainer Noll.
Sport- und Musikevents prägen auch das Bild von Wernesgrüner als ältester Brauerei im Bitburger-Konzern, für die jüngere Zielgruppe sollen es die Mischgetränke Bit Sun und das neuere Bit Passion richten. Außerdem soll auf diesem Sektor „noch etwas kommen“, heißt es. Gastro-Chef Heinrich Wurster unterscheidet zwischen vier Typen in der Gastronomie: Premium, gehoben, Basis und junge Szene. Offen zeigt man sich im Konzern auch für weitere Kooperationen, wie sie bereits zwischen Bitburger und Erdinger besteht.
Die veränderte Struktur der Bitburger-Gruppe soll auch mit einer Stärkung der regionalen Marken und Verantwortlichkeiten einhergehen und wurde bereits für den Start ins nächste Jahr installiert. Neben Peter Rikowski als Geschäftsführer Marketing/Vertrieb fungiert Rainer Noll ab nächstem Jahr neben seiner Funktion als Geschäftsführer für Licher außerdem verantwortlich für alle Ga

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