Bier – mehr als nur ein Getränk

Die Branche und das Jahr 2005

von Monika Busch

Ein Aufschrei geht durch die Republik! 2006 wo „die Welt zu Gast bei Freunden ist“, denn schließlich ist Deutschland Ausrichter der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft, soll dieses Großevent ohne deutsches Bier gefeiert werden – „Ohne uns!“ lautet die Ansage der deutschen Brauer. Sie kritisieren die rigide Haltung des Weltfußballverbandes FIFA zur Bewerbung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die FIFA habe durch die Vergabe exklusiver Sponsoring-Verträge für die Fußball-WM in Deutschland quasi ein Monopol errichtet, das den deutschen Brauern beispielsweise die Herstellung eines ‘WM 2006-Bieres’ unmöglich mache, lautet die Kritik. Jedoch, könnten allgemeine Verwendungen von WM-Bezeichnungen, wie WM 2006 oder Fußball-WM 2006 nicht als besondere Geschäftsbezeichnungen zugunsten der FIFA geschützt werden, so das Fazit des deutschen Brauer-Bundes.

Die deutschen Brauer werden selbstverständlich auf den „WM-Zug“ springen. „Das wird eine Riesenchance und ein Riesenfest für alle deutschen Brauereien: ob mit Unterstützung und offizieller Genehmigung der FIFA – oder eben ohne!“, stellte Brauerpräsident Dr. Richard Weber klar. Denn schließlich, so Weber weiter, sei Deutschland das Bierparadies mit einer stetig wachsenden Fangemeinde auch im Ausland mit einer geradezu titelverdächtigen Auswahl. „Nirgendwo wird Fußball leidenschaftlicher gespielt und gelebt als in Deutschland. Und nirgendwo wird Bier mit mehr Liebe und Leidenschaft für Qualität und Frische gebraut und genossen als hier zu Lande. Bier und Fußball – das sind zwei deutsche Ur-Leidenschaften, die auch die FIFA mit noch so komplexen Verträgen und noch so vielen Anwälten nicht auseinander dividieren kann! Das verspreche ich Ihnen!“,  erzürnte sich Weber. „Ein deutscher Bierfreund kann ganze 13,5 Jahre lang jeden Abend ein anderes Bier trinken – und hat dann noch immer nicht alle deutschen Biermarken genossen“, bekräftigt Peter Hahn, Geschäftsführer des DBB. Ergo ist die Fußball WM 2006 ein Wachstumsmotor. Denn verhalten positiv bewertet der Deutsche Brauer-Bund (DBB) die veröffentlichten Zahlen für 2005 des Statistischen Bundesamtes.
Der Gesamt-Bierabsatz 2005 verzeichnet laut Statistischem Bundesamt mit 105,3 Millionen Hektoliter ein Absatzminus von 0,5 Prozent. Mit drei Millionen Hektoliter legten die Biermischgetränke um 15,3 Prozent zu bei einem Marktanteil von 2,8 Prozent. 86,6 Prozent des gesamten Bierabsatzes wurden im Inland versteuert, also auch abgesetzt. Nutzen wollen die deutschen Brauer den Export und dieses wäre auch mehr als nötig. Denn mit cirka 15 Millionen Hektoliter Bier-Export in EU- und Drittländer handelt es sich kaum um eine nennenswerte Rate. Denn, bekannterweise genießt deutsches Bier im Ausland einen hervorragenden Ruf und weiter? Nicht viel, geradezu die Vielfalt und die hervorragende Qualität sind prädestiniert für den Export. Und Chancen bietet dieser, denn der Weltbiermarkt wächst. Und was das Investment betrifft, „jeder ist mal angefangen“. „Step by Step“ ist jederzeit möglich. Michael Scherer, Geschäftsführer Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände beobachtet eine „Marken- und weniger eine Branchenkonjunktur.“
Zuwächse sieht er eindeutig im Niedrigpreissegment und bei Spezialitäten sowie hochpreisigen Bieren. Den Trend zu „Gold-Bieren“ und Biermischgetränken sieht Scherer bestätigt. „Es werden neue Mischungen kreiert werden, die den gesundheitsfördernden Charakter des Getränks unterstreichen, also Biere mit Fruchtsäften, Vitaminen und Mineralien: Der Wellness-Gedanke erfasst den Biermarkt“, so die Analyse Scherers.
Den deutschen Brauereien, die sich „den elementaren Veränderungen in der Brauindustrie mit den vermehrten Übernahmen, einer Vielzahl neuer Produkte und Reorganisation der Vertriebsstruktur mit einer noch umfassenderen, professionelleren Informationspolitik angepasst haben“, bescheinigt das UGW-Biermarkenranking (dgw 1/2/06) eine deutliche Verbesserung des Markenimages sowie Absatzsteigerungen. Einhergehend mit exzellent eingeführten Produktinnovationen sowie einer überproportional guten Marketing- und Vertriebsunterstützung….

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2006