Mehr Klasse statt Masse
von Timur Dosdogru
„Mit der ProWein 2005 ist es wie mit einem ausgezeichneten Jahrgang: Qualität und Quantität stehen in einem hervorragenden Verhältnis zueinander“, äußerte sich Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zum Ende der Internationalen Fachmesse für Weine und Spirituosen. Dies kann man sehen wie man will. Tatsache ist, dass die ProWein laut Messe erstmals seit ihrem Bestehen einen Besucherrückgang von rund sechs Prozent zu verzeichnen hat. Dies ist allerdings dem Umstand zu verdanken, dass die Fachbesucherregistrierung noch konsequenter als in den Vorjahren umgesetzt wurde, wie auch die Auswahlkriterien für die Journalisten. Damit hat die Messe nochmal deutlich an Qualität gewonnen, was auch die Aussteller bestätigten. Die Qualität und Professionalität der Fachbesucher sei nochmals gestiegen, wurde einhellig bestätigt.
Als Ärgernis erwies sich, dass – wie schon einmal vor einigen Jahren – zeitgleich in Hamburg die Internorga stattfand, was auch ein Grund für den Besucherrückgang auf der ProWein sein könnte. Diesen Ärger konnte auch das von der Messe angebotene Exklusivpaket nicht so wirklich mindern, mit welchem man von Hamburg am zweiten Messetag nach Düsseldorf fliegen konnte, wie auch umgekehrt, einschließlich Übernachtung. Aber immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem sind die Veranstalter gut beraten, solche Terminüberschneidungen künftig zu vermeiden, auch wenn die Ostertage so früh ins Jahr fallen.
Zur Sache: Über 28.500 Fachleute aus Handel, Industrie, Hotellerie und Gastronomie – davon 19 Prozent internationaler Herkunft – haben in diesem Jahr die ProWein besucht. Die 2754 Aussteller aus insgesamt 40 Ländern berichteten schon am zweiten Messetag mehrheitlich über konkrete Geschäftsabschlüsse. Schon am ersten Tag herrschte in den Messehallen reges Treiben vor allem auch bei den deutschen Anbietern. Bei den Spirituosenanbietern, vor allem bei den kleinen und mittleren, waren des öfteren lange Gesichter zu beobachten, weil die „Spirituosen-Halle“ sich an allen drei Tagen nicht so richtig füllen wollte – teilweise herrschte gähnende Leere, mit Ausnahme der Stand-Events, wie beispielsweise bei den Unternehmen MaxXium und Campari.
Bei den Winzern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) hingegen herrschte Zufriedenheit, der Andrang an Besuchern sei überwältigend gewesen, heißt es. Man habe jetzt acht Jahre Erfahrung mit der ProWein, 2005 sei das beste Jahr gewesen. Das Deutsche Weininstitut (DWI) verweist auf das steigende Renommee deutscher Weine im Ausland und auf die so genannte Riesling-Renaissance, die auch zunehmend die USA erfasst, die nach Großbritannien das zweitwichtigste Exportland für deutschen Wein darstellen. Im Jahreszeitraum wurden bis August 2004 rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein im Wert von 430 Millionen Euro aus der Bundesrepublik ausgeführt, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, bei einer Wertsteigerung von sieben Prozent.
Dies sei der höchste Exporterlös für die deutsche Weinwirtschaft seit 1985, heißt es. Bei Annahme einer durchschnittlichen Weinernte von neun bis zehn Millionen Hektoliter, werde mittlerweile fast jede vierte Flasche Wein aus deutscher Erzeugung im Ausland getrunken. Daher lautet auch die neue Werbelinie des DWI in diesem Jahr „Deutsche Weine – Weltklasse“. Zudem ist das DWI auch bei der Fußballweltmeisterschaft nächstes Jahr am Ball. Die ersten interessierten Betriebe haben bereits mit dem DWI einen Vertrag abgeschlossen, der sie berechtigt, Lizenzweine mit einem der WM-Symbole abzufüllen und zu vermarkten. Für Weinbaupräsident Norbert Weber sind diese Exklusivrechte, die mit der FIFA ausgehandelt wurden, eine „Steilvorlage für den deutschen Wein“. Die Tore, die letztendlich zum Gewinn führten, müssten die Betriebe allerdings selbst schießen. Die ersten WM-Weine sind bereits auf dem Markt.
Nach wie vor hat die ProWein ihre Position als eine der führenden Weltweinmessen bestätigt und weiter ausgebaut und zeigt in diesem Jahr ein verändertes Marktbild. Der Weinabsatz bezieht sich zunehmend auf die großen Handelsunternehmen, die auch alle einen großen Zulauf vermeldeten, sowie auf zugkräftige Lieferanten, die sich im harten Preiskampf durchsetzen können. Dies zeigt sich vor allem bei Markenweinen mit einer Preisposition von um drei Euro.
Hier wächst der Druck durch das ständig steigende Angebot guter Qualitäten bei einem Preis von 1,99 Euro und darunter. Hinzu kommt noch, dass die Weinimporte nach Deutschland einen steten Zuwachs verzeichnen. Aber auch andere Weinbaunationen stellen zunehmend fest, dass sie Marktanteile an andere Länder verlieren – vor allem auch die in dieser Hinsicht in der Vergangenheit verwöhnten Franzosen. Aber auch kleinere Länder wie die Schweiz bekommen dies zu spüren und fangen ihrerseits damit an, den Export ankurbeln. In früheren Zeiten haben die Eidgenossen ihren Wein quasi selbst getrunken, jetzt brechen auch ausländische Weine zunehmend in den schweizerischen Weinmarkt ein, auch dort treten Themen wie Handel und Discount in den Vordergrund – und dies, obwohl die Schweizer als besonders anspruchsvolle Weintrinker und -kenner gelten, viel mehr als die Deutschen.
Ähnliche Verhältnisse gelten für Österreich, auch die Alpenrepublik ist dringend auf Exporte angewiesen und der statistisch ausgewiesene Erlös ist mit unter einem Euro pro Liter mehr als gering. In diesem Jahr waren zunehmend Neuzugänge aus Osteuropa (Rumänien, Georgien, Slowenien) auf der ProWein anzutreffen und der Handel und die Gastronomie interessierten sich vor allem für die Weine aus Übersee. Erstmalig war auch das Weinland Brasilien mit einem Gemeinschaftsstand auf der Messe vertreten. Dass in Brasilien bereits seit 1875 mit der Ankunft und Siedlung italienischer Einwanderer Wein angebaut wird, dürfte kaum bekannt sein. Seit Mitte der 80er Jahre reifte dann bei den brasilianischen Weinbauern die Erkenntnis, dass weitere Investitionen nötig seien, weshalb der Nachwuchs dann konzentriert auf Fachschulen im Ausland geschickt wurde und die modernen Techniken des Weinbaus und der Verarbeitung auf diesem Weg ins Land gebracht wurden. Seit Anfang der 90er Jahre heimsen brasilianische Weine in internationalen Wettbewerben Spitzenprämierungen ein. Erfolgreich war die Premiere der Whisky-Verkostung, bei der 30 verschiedene Sorten Whisky bereitstanden. Das Thema Markenwein zog sich wie ein roter Faden durch die Messezeit und beherrschte auch das 2. World Wine & Spirits Plenum welches einen Tag vor der Messe im Hotel Radisson SAS Düsseldorf durchgeführt wurde (siehe Seite 40 in dieser Ausgabe).
Vorreiter Schloss Vollrads:
Glasstopfen wird Weinmarkt revolutionieren
Ein weiteres beherrschendes Thema der Messe war der Glasstopfen für Weinflaschen. Der so genannte Vino-Lok der Firma Alcoa wird – so die einhellige Meinung – den Weinmarkt revolutionieren. Einige Marketing- und Produktstrategen vor allem auch großer Handelshäuser würden ihn am liebsten sofort und vor allem für Premium-Produkte einführen. Ein Branchenexperte sagt: „Grade auf die Premiummarken muss der Stopfen drauf, damit man ihn als hochwertig für Spitzenmarken in den Köpfen der Verbraucher verankert. Wenn man damit erst bei den billigeren Produkten anfängt, dann steht der Glasstopfen künftig als Symbol für Billigware.“
Puristen mögen zwar auf Naturkork schwören, aber der Glasstopfen ist – trotz des (noch) relativ hohen Preises – die Alternative schlechthin zu Naturkork, Kunststoffstopfen und Schraubverschluss. Letzterer konnte sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren auch bei höherpreisigen Weinen durchsetzen. Und eines darf man nicht vergessen: Wer auf Naturkork schwört, darf sich dann auch nicht ärgern, wenn er beispielsweise 100 Euro für eine Flasche Wein ausgibt, die sich dann als fehlerhaft erweist – was ja immer wieder vorkommt.
Der weltweite Schaden durch korkigen oder oxidierten Wein geht jährlich in die Milliarden. Außerdem gilt mittlerweile als erwiesen, dass Weine sich durch den Kork auf jeden Fall bei langer Lagerung verändern können, ohne direkt fehlerhaft zu sein. Beim Glasstopfen ist der Wein komplett von Glas umschlossen, außerdem kann die Flasche sofort wieder verschlossen und auch stehend gelagert werden – für höherpreisige Weine die im LEH stehen besonders wichtig.
Mittlerweile ist die Technik vorhanden, es gibt den Stopfen, den passenden Dichtring und auch die Abfüllmaschine (siehe dgw 1/2/05). Einige deutsche Weingüter haben schnell reagiert und haben den Glasstopfen bereits in ihr Sortiment aufgenommen. Eines dieser Weingüter ist Schloss Vollrads, welches zusammen mit der Alcoa Deutschland GmbH, Worms, auf der ProWein den Verschluss vorstellte. Vollrads-Geschäftsführer Dr. Rowald Hepp hat den Riesling-Jahrgang 2004 sowohl mit Naturkork als auch mit dem Glasstopfen abfüllen lassen, weil gerade für den Riesling die Chance besteht, die typischen Fruchtaromen und lagentypische Mineralität des Weines unbeeinflusst durch den Kork bis ins Glas des Weingenießers zu erhalten. 15 Monate wurde der Stopfen bei Schloss Vollrads getestet, alle Erfahrungen sind durchweg positiv.
„Auch dezente, noch nicht als Korkgeschmack identifizierbare Geschmacksbeeinflussungen durch Naturkork können mit Vino-Lok ausgeschlossen werden“, heißt es. Bei Tests im In- und Ausland sei der Glasverschluss bei den Kunden in Fachhandel, Gastronomie und Industrie, wie auch bei Verbrauchern auf hohe Resonanz gestoßen.
Vor allem wird diese Lösung auch den Ästheten gerecht, die Schraubverschlüsse oder Kunststoffstopfen ablehnen. Die ersten Abfüllmaschinen waren anfangs noch Prototypen modifizierter Naturkorkmaschinen, die noch nicht über die von der Industrie gewünschte Abfüllkapazität verfügten. Dies wird sich laut Alcoa schon sehr bald ändern. Für die Erfindung des Glasstopfens wurde dem Unternehmen im Rahmen einer Pressekonferenz auf der ProWein von der Stiftung Innovation die Auszeichnung „Ei des Columbus“ verliehen.
Die Stiftung verleiht diesen Preis an Unternehmen, die vorbildliche Innovationsleistungen erbracht haben, auch gegen maulende Bedenkenträger, mit denen schon der Namensgeber des Preises, Columbus zu kämpfen hatte, als er den neuen Seeweg nach Indien suchte und Amerika fand. So formulierte es der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Reinhard Zulauf bei der Preisverleihung.
Auf der Messe war der Glasstopfen jedenfalls ein Renner. So war Thomas Strieder, Business Development Manager von Alcoa Deutschland, einige Stunden nach der Pressekonferenz dabei zu beobachten, wie er mit einer Kollegin die Glasstopfen an die Messebesucher verteilte – die den beiden förmlich aus den Händen aus den Händen gerissen wurden.
Racke macht „SINN“
Die Racke GmbH & Co, Bingen, hat zur Messe als einer der deutschen Markenweinspezialisten ein mehr oder weniges gewagtes Weinmarkenkonzept vorgestellt. Mit dem Produkt Sinn wurde eine Marke erschaffen, die eigentlich keine sein soll. Die erste Edition dieser Range bilden drei Weine von verschiedenen Kontinenten, die in diesem Frühjahr auf den Markt kommen: Ein 2004 Cabernet Sauvignon/ South-Eastern Australia, ein 2004 Malbec-Tempranillo/Mendoza Argentina und ein 2003 Monastrell-Tempranillo/D.O. Yecla Espagna. Im „Sinn“ hat Racke mit dieser Range, das Schnäppchen sozusagen zur Marke selbst zu machen und das vor allem außerhalb des Dis-countbereiches. Angesprochen werden sollen vor allem Konsumenten, die sich bereits mit Wein auskennen, weshalb auch der Preis zwischen drei und vier Euro bewusst außerhalb des Einsteigerniveaus liegt.
Unter dem Sinn-Logo sollen immer wieder aus der ganzen Welt ausgewählte, bestimmte Weine vermarktet werden. Dieses Konzept will Racke für Märkte in der ganzen Welt umsetzen, unter Berücksichtigung der regionalen Vorlieben, die besagten Weine werden im Handel angeboten, bis es sie einfach nicht mehr gibt – keine Massenware also, ohne Verbindung mit festen Rebsorten oder Anbaugebieten. Laut Racke soll die Marke Sinn vom ständigen Wechsel und „der Suche nach dem Besonderen“ leben: Aufstrebende Weinbauregionen, innovative Erzeuger, klassische Qualitäten und interessante Rebsorten in limitierter Auflage als „Qualitäts-Schnäppchen“. Die Vermarktung läuft ausschließlich über Zweitplatzierungen, auf ein aufwändiges Etikett wurde verzichtet, der Name soll die Botschaft sein. Zudem hat Racke die Golden-Kaan-Linie erweitert. Nun gibt es auch einen Chenin Blanc und einen Pinotage Rosé. Mit dem Chenin Blanc hat die Marke Golden Kaan jetzt auch Südafrikas wichtigste Weißweinrebe im Portfolio und damit endlich auch die seit langem vom Hause Racke gewünschte komplette Abbildung des Weinlandes Südafrika. Unter der Golden-Kaan-Range Winemaker’s Reserve gibt es nun auch einen Chardonnay und einen Cabernet Sauvignon. Gleichzeitig wurde unter dem Namen Reserve Selection für Golden Kaan eine neue Premium-Sparte ins Leben gerufen, zu der drei Weine mit den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Shiraz und Sauvignon Blanc zählen, die im deutschen Markt zwischen 7,99 und 8,99 Euro in ausgewählten Lebensmittelmärkten angeboten werden sollen.
Aus der toskanischen Traditionskellerei Melini hat Racke den neuen Chianti Lilium im Portfolio, der in Deutschland für 3,99 Euro angeboten werden soll. Den bundesweiten Vertrieb der Melini-Weine Sangiovese Toscana IGT, Chianti DOCG, Chianti Classico DOCG und Classico DOCG Riserva hat Racke bereits seit April 2004 übernommen. Die Entwicklung der Sinn-Linie im deutschen Handel, die auch eine neue Gangart in der Markenphilosophie darstellt, könnte spannend werden. Einerseits ist es für das mittlere Preissegment ein neuer, interessanter Versuch die weinkundigeren Schnäppchenjäger da abzuholen, wo sie stehen, andererseits könnte dieser Versuch der Markenphilosophie auch nachhaltig schaden.
LVMH und Moët-Hennessy Deutschland setzen auf Spitzenqualitäten der konzerneigenen Weingüter
Einen in der grundsätzlichen Ausrichtung ähnlichen Versuch, bestimmte Weine für eine bestimmte Zeit anzubieten (nämlich bis sie schlicht und einfach ausverkauft sind, um dann andere ins Sortiment aufzunehmen), unternimmt auch der französische Luxusgüterkonzern Louis-Vuitton-Moët-Hennessy (LVMH). Allerdings ist der Anspruch ein anderer. Die deutsche Tochterfirma Moët Hennessy Deutschland GmbH, München, will im ausgesuchten Fachhandel Spitzenweine der konzerneigenen Weingüter Cloudy Bay (Marlborough/Neuseeland), Cape Mentelle (Margaret River Westaustralien) und Terrazas (Mendoza/Argentinien) anbieten – allerdings mit Qualitäten ab 30 Euro aufwärts und weit darüber. Hier handelt es sich um Weine, die in internationalen Verkostungen und Beurteilungen der international renommierten Weinfachmagazine annähernd die 100-Punkte-Marke erreichen und vor allem eins sind – hervorragend, rar und dementsprechend teuer. Benoit Collard, zuständig für das internationale Stillweingeschäft von LVMH, und Martina Lux, Marketing Director Moët Hennessy Deutschland, erklärten zur ProWein die Philosophie: Trotz unterschiedlicher Mentalitäten der Weinbauländer, kultureller Eigenheiten und verschiedener geographischen Gegebenheiten – alle Weine werden in den besten Lagen der jeweiligen Gegend und in idealen Terroirs angebaut, mit allerhöchsten Ansprüchen an das verarbeitete Lesegut. Collard glaubt vor allem nicht an den Wunsch nach einem „internationalen Einheitsgeschmack“, dies sei Trend, den insbesondere die USA mit planbaren klimatischen Bedingungen vorzugeben versuchten, der sich aber langfristig nicht durchsetzen werde.
Auch hier heißt das einfache Zauberwort wieder einmal schlicht „Terroir“, welches neben vielen anderen Faktoren einen Wein einzigartig macht – ob es nun der eisenoxydhaltige Boden Westaustraliens, die besonderen klimatischen Bedingungen Neuseelands oder der Anden in 1200 Meter über dem Meeresspiegel sind.
Henkell & Söhnlein mit einem Feuerwerk neuer Produkte
Die Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG, Wiesbaden, präsentierte sich auf 200 Quadratmetern Standfläche und gab mit dem französischen Crémant de Loire Blanc Brut von Gratien & Meyer ein großes Debüt. Die Crémants haben schon viele Preise gewonnen und sind in Deutschland im Exklusivertrieb bei Henkell & Söhnlein. Vom Champagnerhaus Alfred Gratien haben die Wiesbadener ganz neu den Jahrgangschampagner Brut Millésime 1996 im Portfolio, der als einer besten Champagner der Welt gilt. Ein neues Erscheinungsbild wurde auch dem Fürst von Metternich Brut Jahrgang verordnet. Zufrieden ist man in Wiesbaden auch mit dem erst vor wenigen Monaten eingeführten Sekt Henkell Blanc de Blancs, der mit seiner mattierten Flasche vor allem jüngeren Kundengruppen gefallen soll. Aktuell ist auch der Deinhard Rosé de Blanc et Noir, der laut Unternehmen als einziger Rosé auf dem Markt in einer gefrosteten Flasche angeboten wird. Auch hier hat es einen erfolgreichen Start gegeben, die Marke wird im Sommer mit der groß angelegten Promotion „Sekt in the City“ ins Gespräch gebracht.
Für die Wodkamarke Gorbatschow in den Qualitätsstufen Black und Blue wurde zudem eine neue Einliterflasche für die Gastronomie vorgestellt, für den kleinen Genuss zwischendurch gibt es jetzt auch die 0,1-Liter-Taschenflasche. Neues gibt es auch von Batida de Coco. Dem traditionell weißen Kokoslikör wurde eine weitere dunkle Sorte an die Seite gestellt: Black Batida verbindet den Geschmack von Kokosnuss und Schokolade und soll im April mit einer riesigen Sommerpromotion in der Szenegastronomie verankert werden.
Erstmals präsentierten sich die Wiesbadener stolz mit ihrem Racke-Neuzugang Kupferberg Gold. Die Marke mit ihrer 150-jährigen Tradition als einer der angesehensten deutschen Sektmarken wird als besondere Bereicherung des Henkell-&-Söhnlein-Portfolios gesehen. Sie zählt nach wie vor zu den Top Ten der deutschen Sektmarken und ist beispielsweise in Österreich der zweitbeliebteste Sekt – nach Henkell Trocken.
Rotkäppchen-Mumm bringt Geldermann in gehobene Position
Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien, Freyburg, konzentrierten sich bei ihrem diesjährigen Messeauftritt hauptsächlich auf Fachhandel und Gastronomie. Mit den fünf Marken Rotkäppchen Sekt, Mumm, Jules Mumm, MM Extra und Geldermann sind alle Preissegmente abgedeckt. Und vor allem auch ein nicht geringer Marktanteil im deutschen Sektmarkt, der laut geschäftsführendem Gesellschafter Gunter Heise bei immerhin über 30 Prozent liegt. Vor allem auf die Marke Geldermann setzen die Freyburger weitere Hoffnungen. Der neue TV-Spot „Mondäne Momente“, der seit 4. März bis Jahresende zu sehen ist, soll die Marke zum Stilführer machen und einen gehobenen Lebensstil ins Bild setzen
Eckes-Freixenet: Neuer Perlwein „Seccito“ soll junge Kunden locken
Das jüngste Familienmitlied der Dachmarke Freixenet der Eckes Spirituosen & Wein GmbH, Nieder-Olm, ist seit März im deutschen LEH zu haben. Der Perlwein Seccito de Freixenet vereinigt mehrere Vorteile, da er auch in der Werbeansprache auf sehr jung getrimmt, aber mit einem Flaschenpreis von 4,99 Euro nicht gerade im Billigsegment angesiedelt ist. Zudem unterliegt er nicht der Sektsteuer – gut für die Marge. Schon die Aufmachung in der gefrosteten Weißglasflasche lässt schon optisch auf die Dachmarke schließen.
Die neue Marke soll eine Alternative zu Prosecco und Cava darstellen und vor allem dem weitgehend unprofilierten Markt ein konturiertes Gesicht geben – was vielleicht einmal ein Synonym für Perlwein werden könnte. Dies hofft man jedenfalls in Nieder-Olm mit dem berechtigten
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