Let`s talk about anuga drinks

Zunehmende Internationalisierung bei Ausstellern und Besuchern

von Monika Busch

Das Standing als Leitmesse für die internationale Foodbranche wurde diesjährig in Köln mehr als deutlich. Die Koelnmesse registrierte insgesamt vom 8. bis 12. Oktober rund 161.000 Besucher aus 160 Ländern. Der Anteil der ausländischen Besucher lag laut Koelnmesse bei rund 55 Prozent.  Bestätigt hat sich in 2005 das Fachmessenkonzept, welches 2003 erstmals durchgeführt wurde.

Auf einer Bruttofläche von 286.000 Quadratmetern stellten 6.294 Unternehmen aus 108 Ländern aus. Hier lag der Auslandsanteil bei 83 Prozent. Die anuga drinks in Halle 13 präsentierte sich diesjährig mit 556 Unternehmen aus 68 Ländern und einer Bruttoausstellungsfläche von 40.000 Quadratmetern. Bunt, laut und innovativ wurden stellenweise die Marketingideeen verpackt. Gezählt wurden allein rund 120 Anbieter von Energydrinks. Demzufolge zeigte auch die österreichische Firma Starzinger Flagge, ein internationaler Abfüller von Energy-Drinks für rund einhundert Abnehmer.
Dem Wellnesstrend folgend wurde mit Outox, ein Getränk, das den Abbau von Alkohol beschleunigen und gegen Kater wirken soll, vorgestellt. Oder aber ein Topinambuhr-Sanddornsaft mit löslichen Ballaststoff Inulin, ein natürliches Kokos-Getränk mit den Eigenschaften eines Energy-Drinks und eine Kombination aus österreichischem Wasser mit diversen Ingredienzen nach einem alten ägyptischen Rezept namens Pharaoh. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Auch ein „Eisberg“ konnte getrunken werden. Erstmals wurde der Öffentlichkeit Iceberg-Wasser aus Neufundland auf der Anuga vorgestellt. Die Bierwelt auf der Anuga zeigte sich sichtlich ausgedünnt. Nicht mehr vertreten waren Bitburger, Erdinger, Hasseröder, Karlsberg, König-Pilsener und Franziskaner – was die noch anwesenden Brauereien nicht gerade erfreute. Zu hören war vermehrt, dass die Anuga 2007 auf dem Prüfstand stehe und einer sehr genauen Analyse unterzogen werde.
Für Carlsberg-Deutschland-Boss Wolfgang Burgard zählt die Anuga nach wie vor zu einer der wichtigsten strategischen Messen. Ein Spiegelbild der Branche zeigte die diesjährige Messe sehr deutlich. Die Unternehmen, die exportorientiert arbeiten, bestätigten die anuga als eine sehr wichtige Leitmesse für weltumspannende Kontakte und Geschäfte. Für die zum großen Teil national agierenden deutschen Brauereien scheint die Präsenz auf der anuga verzichtbar.
Anders im Mineralbrunnenbereich, hier zeigten diesjährig mehr Aussteller eine Präsenz. Desweiteren eine Vielzahl osteuropäischer Unternehmen, die insbesondere mit Wodka den europäischen Markt im Visier haben. Ein traditionelles Messe-Highlight war wie in den Jahren zuvor, der anuga-Bierabend der Privatbrauerei Gaffel. Gutgelaunte Gastgeber und hochkarätige Gäste aus der Getränkebranche sowie Kommunalpolitik konnten die rheinische Kultur der Gastlichkeit in allen Facetten genießen. Die ungezwungene Atmosphäre und die „Gunst der Stunde” nutzte Dr. Gustavo Möller-Hergt zu einem sehr intensiven Gespräch mit Dr. Volker Kuhl – ein Schelm wer böses dabei denkt.

Zuwachs bekommen hat Cab von der Krombacher Brauerei mit Cab Lemon & Beer. Der Zuwachs soll von der hohen Markenbekanntheit von Cola & Beer – laut Unternehmensangaben 87 Prozent, gestützt – im Bier-Mix-Bereich profitieren.
Denn, das Segment Lemon-Beer verzeichnet Wachstum, vor allem in der jungen Zielgruppe ab 18 Jahren. Cab Cola & Beer belegt laut Nielsen im nationalem Markt Platz Zwei, in Nielsen 2 (NRW), Berlin und Nielsen 1 die Marktführerschaft. Verpackt in einer Weißglasflasche und lemon-grün strahlend werden mit diesem Zuwachs rund 50.000 Hektoliter angepeilt.
Auf Veltins Radler folgt jetzt Veltins Malz. Mit dem Claim „Energiespendend, spritzig & alkoholfrei“ hat das Unternehmen vor allem Sportler im Visier. Die Sauerländer setzten damit auf die Erweiterung ihrer Spezialitäten. „Der Markt ist reif für ein Premium-Malzgetränk, denn der eigenständige Geschmack und die bierige Optik bescheren dieser Sorte in Deutschland seit jeher viele Liebhaber“, konstatierte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. Die Ausstattung mit rotbraun-colorierten Label auf der Relief-Flasche, soll „ der Sorte Malz zu neuer Ausstrahlung verhelfen“. Bisher hätten sich die alkoholfreien Malzgetränke nahezu ohne kommunikatives, markenprofilierendes Engagement behauptet.
Die nationale Markteinführung  in Handel und Gastronomie mit Marktstart im Herbst 2005 ist am 1. Dezember 2005 geplant. Die Biermixrange V+ macht den Grevensteiner mit einem Plus von 24,1 Prozent im ersten Halbjahr weiterhin viel Freude.
Akzente für die Marke und das Unternehmen erhofft sich die Warsteiner Brauerei mit dem Olympia-Sponsoring. Auf der Anuga  stellte der Generalbevollmächtigte Dr. Gustavo Möller-Hergt mit NOK-Präsident und stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung Deutsche Sporthilfe Dr. Klaus Steinbach eine Initiative zur Förderung der Stiftung Deutsche Sporthilfe sowie die Co-Partnerschaft der Warsteiner Brauerei mit dem NOK für Deutschland vor.  Eine Zusammenarbeit ist bis zu den Olympischen Spielen 2008 geregelt. Gestartet wird mit einer Powerband-Initiative unter dem Motto „goldene-momente“. Die goldenen Powerbänder fürs Handgelenk – Warsteiner übernimmt die Produktion und den Versand –  werden zum Stückpreis von zwei Euro verkauft, der Erlös geht an die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Das „goldene“ Motto stehe für Inhalte wie Leistung, Erfolg und Selbstvertrauen, betonte Möller-Hergt und sieht diese Attribute auf das Unternehmen adaptiert mit der schmunzelnden Anmerkung: „Auf der Vertriebstagung müssen Olympische Spiele gespielt werden.“
Traditionell vertreten war auch wieder diesjährig die Budweiser Budvar Brauerei. Verkostet werden konnte die neue Marke Dark Lager. Manfred Prießner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Budweiser Budvar Importgesellschaft mbH sieht Dark Lager als ideale Portfolio-Ergänzung. Hier zu Lande soll zunächst exklusiv die Distribution über den Getränkefachhandel in der Gastronomie erfolgen. Ein Wermutstropfen überschattete jedoch die wohlschmeckende Neueinführung: die unendliche Geschichte der Klagen und Rechtsstreite mit den deutschen Importeuren (dgw 10/05).
Flagge zeigte auch die Baltic Beverage Holding, ein Joint Venture zwischen der dänischen Carlsberg-Brauerei und Scottish & Newcastle mit Baltika. Der Deutschland-Vertrieb von Baltika Nr. 7 liegt bei der Münchner Niederlassung von Scottish & Newcastle. Die Biersorten von Baltika werden durch Nummern unterschieden. So steht beispielsweise Nummer 3 für helles Bier, für Starkbier die Nummer 9 und für Weizenbier die Nummer 8.
Im Fokus bei den ausstellenden Mineralbrunnen standen Verpackungsinnovation und Portfolioergänzungen. Die Bad Driburger Naturparkquellen präsentierten ein neues Gesamtkonzept mit Individual-PET-Mehrwegflaschen in einem Inmould-gebrandeten Individualkasten. Nicht üblich und auffallend ist der Flaschenverschluss aus Aluminium. Bei dem Gerolsteiner Brunnen war der Messeauftritt auf den Export ausgerichtet. Geschäftsführer Jörg Croseck betont, dass „kein anderer Messeplatz so sehr im Fokus internationaler Handelsunternehmen stehe, wie die Kölner Anuga.
Die Apollinaris & Schweppes GmbH glänzte nicht nur mit einem neuen Messestand. Vorgestellt wurde auch mit Active+ eine Portfolioergänzung. Apollinaris Active+ hat einen Fruchtsaftanteil von vier Prozent und ist kalorienarm. Schweppes Citrus Summer, vor wenigen Monaten in der Gastronomie eingeführt, kommt Ende 2005 national in der 1-Liter-PET Mehrwegflasche in den Handel. Ebenso Active+, beide im Blue System 10er-Kasten.
Mit der bisherigen Entwicklung zeigt sich das Hamburger Unternehmen zufrieden. Nach dem Abschluss der Neustruktuierung sei eine größere Wettbewerbsfähigkeit erzielt worden. National liege man bei Absatz und Umsatz bis Ende September knapp unter Vorjahres-Niveau und damit rund fünf Prozent über Plan. Cadbury Schweppes plc. steht derzeit in Verhandlungen in punkto Verkauf der europäischen Getränkesparte von Cadbury Schweppes European Beverages (CSEB), wozu auch die Apollinaris & Schweppes GmbH, Hamburg zählt. Als mögliche Käufer nennt das Unternehmen Private Equity-Firmen und Gesellschaften aus der Nahrungsmittelbranche.
Deutliche Präsenz zeigte ebenso die Adelholzener Alpenquellen mit einem neuen Stand, im Fokus die nationale Produktlinie Active. Active …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe  11/12/2005