Henkell & Söhnlein Gruppe: Prickelndes Absatz- und Umsatzplus verleiht „Flüügel“

von Monika Busch

Die Abgabe im alkoholfreien Segment per 1. Juni 2003 von Red Bull und der Carpe-Diem-Range hat das Wiesbadener Unternehmen fast „verdaut“. Sechseinhalb Jahre wurde das Wachstum maßgeblich durch den Energydrink geprägt. Das Jahr 2004 bezeichnet das Unternehmen als insgesamt erfolgreich. Positiv ausgewirkt hätten sich neben der Konzentration auf das Kerngeschäft auch die Expansion durch die Übernahme hochwertiger Marken.
Mit 473,9 Millionen Euro (- 0,1%) liegt der Gruppenumsatz 2004 nahezu auf Vorjahresniveau. Der Auslandsanteil mit 166,3 Millionen Euro verzeichnet ein Plus von 1,2 Prozent. Der Gruppenabsatz sank um 4,5 Prozent von 212,3 Millionen 0,75-Liter-Flaschen auf 202,6 Millionen. Umsatzbereinigt – um das abgegebene AfG-Geschäft – ergebe sich jedoch ein Absatzplus im Vorjahresvergleich von 5,6 Prozentpunkten sowie ein Umsatzplus von 9,9 Prozent.
Bestätigt sieht sich Henkell & Söhnlein mit der Unternehmensstrategie einer kontinuierlich hohen Qualität, intensiver Markenpflege und einer zeitgemäßen Kommunikation. Das Geschäftsjahr 2004 war für die Wiesbadener ein  „brillantes Sektjahr“. Der Sektabsatz stieg um 9,5 Prozent auf 129,5 Millionen Flaschen. Fürst von Metternich glänzt mit einer Zuwachsrate von 25 Prozent auf 7,6 Millionen Flaschen (Vorj.: 6,1 Mio.). Im 40. Jubiläumsjahr steigerte sich der Absatz von Söhnlein Brillant um 14 Prozent auf 27,8 Millionen Flaschen (Vorj.: 24,4 Mio.). Von Henkell Trocken wurden im Berichtszeitraum 14,3 Millionen Flaschen abgesetzt (Vorj.:14,4 Mio.). Auch die Deinhard Sekte wuchsen mit 11,8 Prozent auf 7,6 Millionen Flaschen zweistellig (Vorj.: 6,8 Mio.). Die im Oktober übernommene Marke Kupferberg Gold habe ebenfalls in den ersten drei Monaten deutlich zu den positiven Sekt-Zahlen beigetragen. Die Markenweine der Gruppe verzeichnen mit 41,0 Millionen Flaschen ein Minus von 26,4 Prozent (Vor.j.: 55,7 Mio.). Die Spirituosen legten um 74,3 Prozent von 18,4 auf 32,1 Millionen Flaschen zu. Die hohe Steigerung des Spirituosenabsatzes sowie das zweistellige Minus beim Weingeschäft ist unter anderem auf eine im Berichtszeitraum vorgenommene Umgruppierung der internationalen Wermutabsätze von Wein zu Spirituosen zurückzuführen. Wachstumsträger im Spirituosensegment war mit einem Plus von zwölf Prozent auf 13,5 Millionen Flaschen Wodka Gorbatschow. Damit wurde die Marktführerschaft weiter gefestigt, bei einem Marktanteil im LEH von 22,5 Prozent. Batida de Coco mit 1,8 Millionen Flaschen verbuchte ein Minus von 13,3 Prozent. Mit Scharlachberg Meisterbrand, ebenfalls im Oktober 2004 von Racke übernommen, wurde die Marktposition mit einer zweiten Volumenmarke deutlich gestärkt. Den eingeschlagenen Weg der Internationalisierung setzen die Wiesbadener uneingeschränkt fort. 2004 wurde die Konsolidierung des rumänischen Sektmarktführers Astese vollzogen. Im laufenden Jahr 2005 wurde die ungarische Sektmarke Walton übernommen. Die tschechische Tochter Bohemia Sekt beansprucht durch die Übernahme der Spirituosenmarken Prazka Vodka, Nordic und Silver Ice neben der Sekt- und Weinmarktführerschaft aktuell auch die Wodka-Marktführerschaft in Tschechien. Im deutschen Sektmarkt beziffert das Unternehmen seinen Marktanteil mit rund 22 Prozent, die Marktführerschaft liegt bei Rotkäppchen-Mumm mit 31,7 Prozent. Das Werbebudget lag in Deutschland mit 25 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Selbstredend wurde traditionell keine Angabe zur Ertragslage gemacht.