Esprit und Spirituosen

Macht Alkohol schlau?
Warum der Sommer 2004 ein Cocktail-Sommer war.
Und was genießen die Deutschen an Weihnachten?

von Martin Blömer (djd)

Regelmäßiger Alkoholgenuss regt die Gehirntätigkeit an. Zu diesem verblüffenden Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des London University College (LUC), die im renommierten Fachmagazin „American Journal of Epidemiology“ veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler beziehen ihre Daten aus Langzeituntersuchungen, bei denen 10.000 britische Beamte nach ihren Trinkgewohnheiten befragt wurden. Gleichzeitig mussten sie sprachliche und mathematische Tests sowie Gedächtnisübungen überstehen. Diejenigen, die mäßig, aber regelmäßig tranken, schnitten dabei deutlich besser ab als Abstinenzler. Die britischen Wissenschaftler sehen ihre Ergebnisse als Bestätigung des Umstands, dass Alkohol das Risiko von Herzkrankheiten
reduzieren kann und den Blutfluss zum Gehirn erhöht. Daraus resultiere eine verbesserte Denkfähigkeit –
meinen zumindest die Experten aus London.

Gut inspirierte Meisterwerke

Zwischen Esprit und Spirituosen sowie anderen promillehaltigen Getränken konnte man ja schon immer einen engen Zusammenhang vermuten, wenn man nur die lange Liste der Namen von berühmten Schriftstellern betrachtet, die sich von „geistigen“ Getränken zu ihren Meisterwerken inspirieren ließen. Als echter Genusstrinker galt beispielsweise der alte Goethe („… solang man trinken kann, lässt sich’s noch glücklich sein …“), den legendärsten Ruf aber hat sich wohl der notorisch gesellige Ernest „Cocktail“ Hemingway an den Bars dieser Welt erworben. Auch dazu haben erneut britische Forscher schon im  Jahr 2003 eine beeindruckende Studie vorgelegt: Pub-Besuche fördern demnach die Gehirnaktivität! Orte, an denen gemeinschaftlichen Freizeitritualen wie dem Trinken gefrönt wird, sind dazu angetan, mentale Fähigkeiten wie das Sprach- und Erinnerungsvermögen zu steigern. Ja dann Prost!

Reinheitsgebot für Spirituosen

Auf die Qualität ihrer „geistigen“ Getränke können sich die Deutschen in jedem Fall verlassen. Denn die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) lässt jedes Jahr in ihrer Versuchsanstalt in Oppenheim bei Mainz Spirituosen von Fachleuten testen.
Die Qualitätskriterien sind streng und werden nach einem umfangreichen Prüfschema bewertet. Am wichtigsten ist der Geschmack, danach kommt der Geruch, die Klarheit und die Farbe. Gemundet hat es den Experten im vergangenen Jahr: Gleich 21-mal wurde die goldene DLG-Plakette vergeben, 134-mal gab es Silber und weitere 46 Proben schafften mit Bronze auch noch den Sprung aufs Treppchen.

Ein „klares“ Hoch im Norden

Die DLG-Experten konnten sich dabei einmal mehr auch von der regionalen Spirituosen-Vielfalt in Deutschland überzeugen. Ganz unterschiedlich sind auch die Getränke-Vorlieben innerhalb des Landes verteilt. Liegt es am oftmals trüben Küstenwetter, dass die Nordlichter bevorzugt auf „Klare“ stehen, während die von der Sonne öfter verwöhnten Bayern lieber mit trübem Gerstensaft anstoßen? Fakt ist jedenfalls, dass auf die vier westdeutschen Küstenländer Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen 26 Prozent des bundesweiten Absatzes von „Klaren“ entfallen, bei Rum entspricht dieser Anteil sogar 33 Prozent. Im bevölkerungsreichen Bayern werden dagegen nur acht Prozent der insgesamt in Deutschland verkonsumierten „Klaren“ getrunken, beim Rum sind es nur zwölf Prozent.

Cocktailzeit: Den Sommer ins Glas geholt

Weder bei Norddeutschen noch bei Bayern kam in diesem Jahr ein ähnlich mediterranes Lebensgefühl auf wie im Jahrtausendsommer 2003. Doch des einen Leid war des anderen Freud: Während die Besitzer von Biergärten lange Gesichter machten, ist man in Kinos, Kneipen und Bars froh über unverhofft stabile sommerliche Umsätze. Deshalb kann man getrost auch den Cocktail als „Gewinner“ eines durchwachsenen Sommers bezeichnen. „Wenn sich das Leben abends schon nicht im Freien genießen lässt, dann holen sich die Leute den Sommer eben mit einem fruchtig-frischen Cocktail ins Glas“, meint Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI).

Schöner die Gläser nie klingen …

Während der Sommer normalerweise „Bierzeit“ ist, gehört es in den meisten Familien zur weih-nachtlichen Tradition, sich zum Fest auch einmal einen edlen Tropfen zu gönnen. Für viele Männer ein echtes Muss ist der Klassiker Johnnie Walker Black Label, dem nicht nur Whisky-Experten immer wieder den Status eines Ausnahme-Blends attestieren. So etwas lässt „Mann“ sich auch gerne einmal schenken.
Vorfreude dürfte bei den Herren der Schöpfung unterm Weihnachtsbaum auch aufkommen, wenn sie unter Geschenkpapier eine dreieckige Dose ertasten. Denn darin könnte sich eine edle Flasche Dimple Whisky verbergen, ein anderer Whisky-Klassiker, der schon seit 1890 nach Originalrezept hergestellt wird. Wer nun whiskymäßig auf den Geschmack gekommen ist, kann sich mit den „Classic Malts of Scotland“ (www.classic-malts.de) gleich sechs schottische Malt Whiskies der Spitzenklasse zu Gemüte führen und dabei alle klassischen Whisky-Regionen Schottlands mit ihren individuellen Geschmacksprofilen „kennen lernen“.

Das Vergnügungsfünftel im Wohnzimmer

Nicht nur zu Weihnachten machen die Deutschen mittlerweile – was ihre Partygewohnheiten betrifft – aus der konjunkturellen „Not“ eine Tugend: Mit kultigen 20-ml-Minis findet die Fete nicht mehr in der teuren Kneipe, sondern im trauten Heim statt. Für spontane Stimmung in deutschen Wohnzimmern sorgen die Soft-Spirituosen, weil sie nicht einfach nur getrunken werden, sondern weil bei ihnen der Trinkvorgang selbst zum Event wird. Vom Klopfen der Flasche bis zum freihändigen Trinken: Gute Laune ist im Handumdrehen garantiert