Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!
Benno, der Leergutsheriff, freut sich, dass die Brauindustriellen den Laden seines Bierkutschers bald kaufen werden. Ihre Jagdhunde sind seine besten Freunde geworden.
Benno hat einen neuen Spaß: mit jedem Biss in die Wade versprechen die Rudelfunktionäre immer höhere Ausschüttungen und längere Zahlungsziele. Da diese Alles zu verlieren haben, sind sie ungeheuer schmerz-empfindlich geworden.
Was sind meine Freunde aus Köln glücklich; haben sie sich doch ein anderes Rudel aus der Nachbarschaft eben so mal einverleibt. Jetzt können sie mit noch mehr Kugeln im Zirkus der Jahresgespräche jonglieren. Die Dompteure aus der Schweiz werden ihnen schon die richtigen Kunststück-chen beibringen. Der Applaus der Lieferanten wird ihnen sicher sein.
Alle Strecken- und Deckelfahrer freuen sich darüber, dass die Fusionen im LEH die Zahl der Gespräche halbieren und die Unterschiede in Konditionen egalisieren.
Der Bankdirektor von Bennos Bierkutscher ist erleichtert. Kann er doch dessen Soll-Salden auf eine Rudelbank abschieben, deren hochgepriesene Finanzprodukte das Überleben garantieren sollen.
Benno wurde befördert: er ist jetzt auch für die Schnapsbestände verantwortlich, die sein Bierkutscher in der Aktion „Kauf drei – bezahl zwei„ gekauft hat. Hat doch dessen Frau auch drei Paar Schuhe gekauft und nur zwei bezahlt. Benno sieht seinen Job langfristig gesichert, reichen die Bestände doch bis nach seiner Verrentung, und das ist noch lange.
Die Wahlen sind vorüber.
Wegen der Mehrwertsteuer – ob sie kommt oder nicht – brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die Windhunde in den Konzernzentralen haben doch schon deutlich gekläfft, dass sie keine Erhöhung akzeptieren werden.
Veränderungen im Zwangspfand brauchen wir auch nicht befürchten. Es war kein Thema im Wahlkampf. Die Kontinuität ist gewahrt, ob die ehemalige Umweltministerin Kanzlerin ist oder nicht.
Auch muss die EDV wegen neuer Preise für die Alcopops nicht umgestellt werden. Wer lässt denn schon gerne eine Einnahmequelle versiegen?
Egal wie alles ausgeht, die Mauterfassungsgeräte brauchen auch nicht ausgebaut werden. An die Umwege über die Bundesstraßen haben sich die Fahrer auch schon gewöhnt.
Wie Ihr seht, ich denke positiv und lasse mich von niemandem ins Bockshorn jagen!
Bis bald
Euer Viktor