Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!

Viktor

Anti-Diskriminierung

Oder Wer kann was, von wem, voraus verlangen

Euch Menschen muss ich mal was ins Stammbuch schreiben: Meint gerade Ihr Deutschen, dass durch ein noch so penibel formuliertes Gesetz das verhindert werden kann, was der Anstand und Nächstenliebe schon längst verbieten? Oder taugen diese nur für Fensterreden?

Gerade dieses Gesetz formuliert Normen, die jeden Einzelfall berücksichtigen wollen, und bei dem der juristische Grundsatz „Wer kann was, von wem, voraus verlangen“ hier mal wieder seltsame Blüten treibt. Aber nicht nur dies. Im Mittelpunkt der Denke der Verwaltungsjuristen steht die Kodifizierung von Normen für das zwischenmenschliche Verhalten und nicht die Formulierung der berechtigten Interessen unterschiedlicher Ausprägungen menschlicher Existenzen.

Diese verlangen aber nach einer Kultur der Toleranz und nicht nach Tatbeständen und Positionen, die schlussendlich erst letztinstanzlich vor Gerichten geklärt werden.

Gesetze, Verwaltung, Juristen und der gesamte Staats- und Gewerkschaftsapparat werden es auf Basis dieser Gesetze nicht schaffen, dass Menschlichkeit und Toleranz einen Sieg davontragen.

Die Politik soll und kann nur den Rahmen setzen, in dem sich das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen entwickelt. Es ist ja so einfach Verordnungen in nationales Recht umzusetzen, ohne dabei die Zielsetzung und Wirksamkeit kritisch hinterfragen zu müssen. Es waren ja die anderen. Der eigene Beitrag erschöpft sich dann darin, alles noch detaillierter und noch mehr Einzelfälle regeln zu wollen.

Nicht Juristen und Berufpolitiker, die von Eurokraten vor sich hergetrieben werden, können den Rahmen ausfüllen. Der Mensch selbst, also Ihr, seit aufgefordert, Toleranz und Menschlichkeit walten zu lassen.

Glaubt nicht, dass Alles was justiziabel ist, schon einen Wert an sich habe. Nein! Normen sind oft der fatale Ausgangspunkt, Positionen zu erstreiten und dabei Eure eigenen Bedürfnisse und Interessen, wie auch die der anderen, aufzugeben.

Bis bald
Euer Viktor