Sprudelnde Fakten

von Monika Busch

„Die Brunnenbranche setzt weiterhin auf den Erfolg der Mehrwegsysteme. Die aktuelle Diskussion über die Novellierung der Verpackungs-Verordnung darf die Investitionsbereitschaft nicht beeinträchtigen. Es geht um Kurshalten in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz“, kommentierte Andreas Rottke, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB), bei der Jahrespressekonferenz in Bonn.

Über eine Milliarde Euro wurden bisher von den deutschen Mineralbrunnen in Mehrwegsysteme investiert. In 2004 werden neue Mehrweg-Abfüllanlagen für rund 350 Millionen Euro in Betrieb genommen. Rottke wertet diese Investitionen als klare Entscheidung der Branche für Mehrwegsys-teme, betonte zugleich, dass für diese Investitionen die Brunnen verlässliche Rahmenbedingungen benötigten. Der Maßstab sei hier die Mehrwegquote von 72 Prozent. Mit einen Umsatz von 230 Millionen Euro in 2002/2003 erzielte die Genossenschaft Deutscher Brunnen ein Plus von 28 Prozent. Der Gesamtabsatz von deutschem Mineralwasser einschließlich Mineralwassere-Erfrischungsgetränke lag bei 12,4 Milliarden Liter.
Das laufende Geschäftsjahr 2004 zeigt deutliches Wachstum für PET-Mehrweg zu Lasten von Glas-Mehrweg. Zu verzeichnen ist ebenso, aufgrund der Insellösungen der Discounter, eine Zunahme im Einweg-Bereich, vor allem bei den Handelsmarken. Mit 164 Litern wuchs der Pro-Kopf-Verbrauch zweistellig (Vorj: 129 Liter) – vorläufige Zahlen der GDB. Wasser ist nach wie vor die dominierende Kategorie im Segment der alkoholfreien Getränke. 2003 betrug der Marktanteil laut GfK 44 Prozent ohne LEH und Aldi.

AfG-Geschäft von Holsten geht an
Hamburger Unternehmer-Familie

Bei der Übernahme des Holsten-Konzerns hatte die dänische Carlsberg Breweries vertraglich den Weiterverkauf der Mineralwasser-Aktivitäten gesichert. Am 13. Mai wurden die mittelbar gehaltenen Anteile von 65,1 Prozent an der Hansa-Brunnen AG an die Hamburger Familie Lange veräußert, vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kartellamt. Kaufpreis laut Unternehmensmitteilung: 79 Millionen Euro, was einen Unternehmenswert von 176 Millionen Euro ergibt. Die Lange-Stiftung mit Sitz in Vaduz war vor dem Holsten-Verkauf einer der Großaktionäre des Brauriesen und hielt bereits 34,9 Prozent an der Hansa Brunnen AG.
Die Hansa-Brunnen AG geht zurück auf die im Jahre 1973 gegründete Nordgetränke GmbH & Co. KG, die ab 1994 als EMIG AG und seit 2001 als Hansa-Brunnen AG firmiert und im vergangenen Jahr die Heemann-Gruppe übernahm. Abgesetzt wurden in 2003 insgesamt 11,7 Millionen Hektoliter alkoholfreie Getränke.