Ne kölsche Jung und Leidenschaft

von Monika Busch

“Wem die Ehre zuteil wird, mit Heinrich Becker in die unterirdischen Tiefen seines Reiches hinabsteigen zu dürfen, der kommt wahrlich aus dem Staunen nicht raus” dgw 1/2-04: das interview).

Heinrich Becker ist ein Sammler aus Leidenschaft.
Neben einer der größten Privatsammlungen mit Werken des Kölner Malers Anton Räderscheidt, nennt Heinrich Becker auch „die weltgrößte Sammlung rund ums Bier“sein eigen.
Das Herzstück dieser Sammlung sind die Bierplakate. Rund 500 Exponate führen durch eine Ära der großen Plakatkunst. Was während der Studienzeit des geschäftsführenden Gesellschafters der Kölner Privatbrauerei Gaffel mit einer eher wahllos zusammenge-tragenen Biergläsersammlung begann, steht heute für „Lust auf Bier“ – „Litfass-Bier“. Und dieses im wahrsten Sinne des Wortes. Für das deutsche Kulturgut Bier hat Heinrich Becker eine museumsreife Ausstellung geschaffen, die ihresgleichen sucht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Exponate bereits weit gereist sind. Ob in Asien oder Amerika, in Deutschland oder in Österreich, die Sammlung Heinrich Becker ist durch eine einzigartige Zusammenstellung immer auf großes Interesse gestoßen.
Aber „ne kölsche Jung“ ist meistens bodenständig und daher ist auch der Wunsch Beckers nach einem Braumuseum in Köln mit historischer Hausbrauerei nebst Gaststube, um „den Gerstensaft nach durstanregender Besichtigung auch in leiblicher Form genießen zu können“, nicht nur nachvollziehbar, sondern im Grunde eigentlich Pflicht für die Stadt Köln und für das Kulturgut Bier.
Leider scheiden sich hier unverständlicherweise die Geister, die bürokratischen Hürden zeigten sich bisher unüberwindlich. Mit Schokolade, Parfüm und Wein scheinen die Kölner Stadtväter zufrieden zu sein. Neben den Bierplakaten wird der Betrachter auch bei den mittlerweile 750 Emaille-Werbeschilder auf eine Zeitreise Bier geschickt.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe  05/2004