Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG

Erhöhte Betriebstemperatur und Schlagkraft
machen weiter „Durstig auf Erfolg“

von Monika Busch

„Wir haben ein heißes Jahr 2003 hinter uns. Das gilt sowohl für die Temperaturen, als auch für die Ereignisse im Unternehmen Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG (MinAG),“ lautete das Fazit von Alleinvorstand Heinz Breuer anlässlich der Vorstellung der Jahreszahlen in Stuttgart. Nachhaltig habe sich, so Breuer, das Ergebnis im Geschäftsjahr 2003, insbesondere durch eine effiziente Unternehmens-Restrukturierung, verbessern können, eine erste wesentliche Phase für einen erfolgreichen Turn-around sei erreicht worden. Hilfreich war selbstredend, natürlich auch der außergewöhnliche Sommer 2003.

Die AG erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von 149,2 Millionen Euro, gegenüber dem Vorjahr mit 141,3 Millionen eine Steigerung von 5,6 Prozent. Mit 168,5 Millionen Euro erreichte der Konzern mit den Tochtergesellschaften Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, Güstrower Schlossquell GmbH und der Zwischenholding Mineralbrunnen Überkingen-Teinach-Beteiligungs GmbH eine Umsatzsteigerung von 3,8 Prozent (Vorj.: 162,3 Mio.).

„Nach schwierigen Jahren ist uns eine deutliche Kehrtwendung gelungen, die aber noch nicht abgeschlossen ist“, betonte Breuer. Mit der Ergebnisverbesserung von -34,8 Millionen auf -4,1 Millionen Euro sowie einem EBIT von -4,2 Millionen (Vorj.: -22,7 Mio.) habe das Unternehmen seine Leistungsstärke bewiesen. Im Konzern steht ein Ergebnis von -4,6 Millionen (Vorj.: 34,8 Mio.), der EBIT erreichte -0,8 Millionen (Vorj.: -15,4 Mio.). „Mit unserer Umsatz- und Kostenentwick-lung sind wir auf dem richtigen Weg. Der Handlungsspielraum wurde deutlich verdoppelt. Zudem konnten die Bankverbindlichkeiten durch den verbesserten Cash Flow deutlich reduziert werden“, zeigt sich Breuer kämpferisch.

2003 konnten durch Anpassungen der Personalstruktur und Reduzierung der Belegschaft die Personalaufwendungen in der AG um 11,3 Prozent gesenkt werden. Um achtzehn Prozent wurden zusätzlich die Betriebskosten gesenkt –  insbesondere Aufwendungen für Werbekostenzuschüsse und Verbraucherwerbung für Süßgetränke außerhalb des Kernabsatzgebietes. Der Absatz (Liter) in der AG stieg um 3,9 Prozent, im Konzern um 2,8 Prozent. Das A-Marken-Segment des Unternehmens mit Krumbach, Teinach und Überkinger verbuchte einen Zuwachs um 10,3 Prozent. Die Süßgetränke zeigen ein Absatzminus von 3,6 Prozent, wie ebenfalls das Heilwasser mit einem Minus von 6,8 Prozent. Als Erfolgsfaktor in 2003 bezeichnet Vorstand Breuer die optimierte Leergut-Logistik. Auch in den nachfragestarken Sommermonaten sei das Unternehmen jederzeit lieferfähig gewesen und habe in den Kernabsatzgebieten Bayern und Baden-Württemberg Marktanteile zurückgewinnen können. Die PET-Gebinde haben mittlerweile einen  Anteil von 31,8 Prozent am Gesamtabsatz der AG, Tendenz steigend.

„Mit 149,2 Millionen Euro Umsatzerlösen in der AG (+5,6%) und 168,5 Millionen im Konzern (+3,8%) liegen wir im Konzern wieder auf dem Niveau des Jahres 2000 und in der AG bereits erheblich darüber“, so die Feststellung Breuers.

Maßgeblichen Einfluss auf dieses Ergebnis hatten die preislich höher positionierten PET-Gebinde, einhergehend mit einer Absatzsteigerung des Kerngeschäfts. Gleichzeitig sei dieses nur möglich gewesen, so Breuer, durch das große Engagement der Mitarbeiter, die den Reorganisationsprozess konstruktiv begleitet hätten. Als wesentliche „Stellschrauben“ für den Turn-around bezeichnet der Vorstand „das Schaffen von neuen Effizienzen“, wie beispielsweise die Einführung der Profit-Center-Organisation oder aber neue Arbeitszeitmodelle, einhergehend mit einer Anpassung der Personalkostenstruktur.

Verordnet hat Breuer eine Konzentration auf die Wassermarken, mit der Zielsetzung einer regional stärkeren Marktbearbeitung. Eine erste Sortimentsbereinigung hat bereits stattgefunden. Zudem setzt Breuer auf das seit Januar 2004 neu eingeführte Preis- und Konditionssystem – das bisherige habe ein breites Spektrum Richtung „Nasenprämie umfasst“ – welches „die Leistung und Gegenleistung in der Zusammenarbeit mit den Handelspartnern klar definiert. Wir haben im Handel Konditionen weggenommen, aber kein Geld.“ Als Baustelle bezeichnet der Manager noch die Süßgetränke. Hier soll die Neuausrichtung des Vertriebs im laufenden Jahr abgeschlossen sein. Die Marken Bluna und Afri-Cola, für die noch vor zwei Jahren stark national geworben wurde, stehen momentan „nur noch“ zur Ergänzung des Portfolios. Die Vision lautet: Markengeschäft im Wassergeschäft. Um dieses zu erreichen, will man sich zunächst auf die Kernregionen in Süd-West-Deutschland konzentrieren. „Nationale Experimente machen derzeit keinen Sinn. Wir haben vier tolle A-Marken in zwei Regionen.“ Produktinnovationen und Maßnahmen zum Ausbau der Positionierung stehen für diese A-Marken 2004 auf der Agenda. Ein neuer Auftritt kommt aus dem Hause Überkinger. Mit einem Livestyle-Auftritt soll sich Ü-motion bewusst gegenüber traditionellen Mineralwässern abgrenzen. Im Fokus: die Zielgruppe der softdrinkorientierten Jungendlichen (dgw 6/7/04). Die Marke sei in der Vergangenheit zu unzureichend positioniert worden, um Neuverwender zu generieren. Mit einer neuen Quelle und einem Lifestyle-Konzept wird auf die Verjüngung der Marke gesetzt. „Wir …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe  08/09/2004