Henkell & Söhnlein

Sekt- und Spirituosensparte von Racke übernommen
Red-Bull-Abgabe prägt maßgeblich das Jahresergebnis

von Monika Busch

Ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2003 hatte die Henkell-&-Söhnlein-Gruppe zu absolvieren. Konzentration auf das Kerngeschäft – lautete die Zielsetzung in Wiesbaden. „Der Absatz von Red Bull und Carpe Diem fehlt schlicht und einfach“, kommentierte Dr. Hans-Henning Wiegmann – Sprecher der Geschäftsführung – das Jahresergebnis bei der Vorstellung in Wiesbaden.

News folgten mit Meldung vom 5. August: „Im Rahmen der immer stärker werdenden Polarisierung und Fokussierung der Anbieter in der Alkoholbranche verkauft Racke seine Sekt- und Spirituosensparte an Henkell & Söhnlein, ausgenommen bleibt die Rum-Marke Der Gute Pott.“ Selbstredend vorbehaltlich der Genehmigung der Kartellbehörden, soll die Übertragung bis spätestens 1. Oktober stattfinden.

Der Gruppenumsatz fiel im Berichtszeit-raum von 623,9 Millionen auf 474,2 Millionen Euro. Hiervon entfielen 164,3 Millionen auf das Ausland (-3,8%). „Red Bull hat sechseinhalb Jahre unser Wachstum sehr geprägt“, kommentierte Wiegmann leicht wehmütig. Rund 41 Millionen 0,75-Liter-Flaschen alkoholfreie Getränke gingen verloren. Seit dem 1. Juni 2003 werden der Energydrink und die Carpe-Diem-Range vom Markeneigner selbst vertrieben. Das Gesamtabsatzvolumen war mit 212,3 Millionen 0,75-Liter-Flaschen um rund 19 Prozent rückläufig (Vorj.: 261,9 Mio.). Umsatzbereinigt, also ohne Red Bull und Carpe Diem ergebe sich, so Wiegmann, ein Absatzrückgang von 4,3 Prozent, was im Wesentlichen der allgemeinen Markttendenz entspreche. Die Ertragslage bezeichnete der Unternehmenssprecher als „ganz ordentlich“.
Auch im Geschäftsjahr 2003 wurden Preiserhöhungen durchgesetzt, Abschmelzverluste bewusst in Kauf genommen. Der Preisverfall und die immer noch anhaltende Kaufzurückhaltung führten nach wie vor zu einem Preiskampf, den das Wiesbadener Unternehmen nicht mitmache, wetterte Wiegmann. Auf der Agenda 2003 stand daher intensive Markenpflege, einhergehend mit Preispflege neben einer Kosten- und Strukturoptimierung. Intensiv wurde und wird an der Weiterführung der europäischen Expansion gearbeitet. Der Sektabsatz war mit 118,2 Millionen Flaschen um 6,7 Prozent rückläufig.

Der Absatz von Söhnlein Brillant reduzierte sich von 29,3 Millionen auf 24,4 Millionen Flaschen. Fürst von Metternich sank um 1,7 Millionen auf 6,1 Millionen Flaschen. Von Henkell Trocken wurden im Berichtszeitraum 14,4 Millionen Flaschen abgesetzt (Vorj.: 16,2 Mio.). Deinhard liegt mit 6,8 Millionen Flaschen auf dem Niveau von 2001. „Wir werden diesen Weg der Qualitäts- und Preispflege weiter gehen“, kommentierte der Vorstandssprecher die Situation in hiesigen Sektmarkt. Zudem sollen neue Marken und neue Produkte das Unternehmen stärken. Im Berichtszeitraum wurden mit Söhnlein Brillant Medium Dry, Gorbatschow Platinum 44 und Deinhard Medium Dry Riesling drei neue Produkte eingeführt. Seit Juli…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe  06/07/2004