Fruchtige Aussichten
von Monika Busch
Das Segment der fruchthaltigen Getränke (FGH) zählte eindeutig zu den Gewinnern in 2003, Tendenz steigend. Die Wachstumsmotoren “Pflichtpfand” und “Jahrhundertsommer” bescherten den FGH mit Wellness einen Zuwachs bis Oktober 2003 von zwölf Prozent. Der Absatz 2003 stieg laut GfK im LEH und GAM mit 11,1 Prozent stärker als der Gesamtmarkt der alkoholfreien Getränke mit einem Plus von 5,6 Prozent.
Eindeutige Verlierer in diesem Segment waren die kohlensäurenhaltigen Varianten. Zwangspfandbedingt war eine klare Verschiebung zu den nicht bepfandeten Getränkekartons festzustellen, die Konsumenten entschieden sich vermehrt für Fruchtgetränke. Laut GfK konnten diese in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres um stolze 29 Prozent zulegen.
Aufgrund der radikalen Auslistung der diversen Discounter, zwangspfandbedingt, legten getreu dem “Geiz ist geil”-Prinzip die Discounter (inkl. Aldi) bei den fruchthaltigen Getränken in den ersten zehn Monaten 2003, so die GfK, um 19 Prozent zu. Die Verbrauchermärkte verzeichneten ein Plus von elf Prozent, die mehrwegorientierten GAM lagen bei den FGH bis Oktober bei einem Minus von vier Prozent. Mengenwachstum wurde durch die aggressive Preispolitik der Discounter generiert. Einschließlich Aldi kamen diese, so die Nürnberger Marktforscher auf 58 Prozent Marktanteil bei den FGH. Ein weiterer Faktor, der auf die Durchschnittspreise schlägt, sind die Handelsmarken, welche sich nochmal um fünf Cent verbilligt haben. Das nach wie vor dominierende Gebinde bei den FGH, der Getränkekarton, steht aktuell bei einem Marktanteil von 55 Prozent. PET-Gebinde sind hier auf dem Vormarsch, wenngleich der Anteil erst sechs Prozent beträgt. Im Gegensatz zu anderen Segmenten, wo Einweg teilweise durch Mehrweg substituiert werden konnte, ging der Mehrweganteil bei den fruchthaltigen Getränken bis Oktober 2003 um mehr als sieben Prozent zurück und der Einweganteil stieg um 20 Prozent. Derzeit werden drei Viertel aller fruchthaltigen Getränke in Einweggebinden verkauft. Auch hier zu Lande kann das Segment der fruchthaltigen Getränke sich kaum den veränderten Konsumgewohnheiten entziehen. Steigender Wettbewerbsdruck durch erhöhte Discountorientierung, Handelsmarkenwachstum, aber auch steigende Aktionsfrequenz nationaler Marken gehen häufig mit sinkenden Erlösen einher. Günter Birnbaum, Division Manager für den Geschäftsbereich ConsumerScan Beverages, sieht hier eine große Chance für regionale Fruchtsaftbetriebe. “Es gibt erkennbare Anzeichen, dass Lokalität und Regionalität für den Konsumenten an Bedeutung gewinnen. In der immer globaler werdenden Welt, wo Anonymität und Austauschbar…
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