Durstiges Schaulaufen

Internorga 2004

von Monika Busch

Wie in den Jahren zuvor, sind die meisten Aussteller auch diesjährig mit der Internorga 2004, die nach gewohnt sechstägiger Dauer am 10. März ihre Pforten schloss, zufrieden. „Hochklassige Kundenkontakte und gute Abschlüsse“, lautet das Fazit der Hamburg Messe.

Rund 103.000 Besucher wurden gezählt, davon bereits etwa 50.000 an ersten drei Messetagen. „Bislang hatten wir nur einen kleinen Silberstreif am Konjunkturhimmel gesehen. Aber diese Hoffnung ist durch den Verlauf der Internorga 2004 gefestigt worden“, kommentierte der Vorsitzende des Ausstellerbeirates Werner Mager. Auch sei die Internorga 2004 erfolgreicher als die letzte Veranstaltung gewesen. Es gebe deutliche Zeichen, dass die Auflösung des Investitionsstaus beginne.

Besonders zufrieden mit den Ergebnissen seien die Hersteller von Großküchenanlagen, von Ausstattungen für die Gastronomie sowie die Nahrungsmittelindustrie. Nach wie vor schwierig, so Mager, sei die Situation der sich im Umbruch befindenden Brauerei-Landschaft. „Die Gastronomie weiß“, so Mager, „dass sie nach Jahren des Rückgangs wieder investieren muss.“ Entsprechend wurden auf der Internorga reichlich zukunftsfähige Konzepte angeboten. Die internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung stand diesjährig auch im Aktionsprogramm des Leaders Club Deutschland. Von März bis September diesen Jahres tourt dieser mit seinem Aktionsprogramm „Be a Bar Star – Make It Real“ durch sieben deutsche Städte. Der Leaders Club versteht sich als Austausch- und Kommunikationsplattform mit europäischer Ausrichtung. Der Zusammenschluss von Gastronomen eines Landes unter Einbindung von Entscheidungsträgern der Industrie hat sich die  Förderung von innovativen gastronomischen Entwicklungen und Ideen auf die Fahne geschrieben. Mit der Nachwuchsförderungsaktion „Be a Bar Star – Make It Real“ wollen die Mitglieder darauf aufmerksam machen, dass in der Gastronomie ein großes Jobangebot vorhanden ist. „Wir wollen mit der Aktion den jungen Leuten zeigen, wo ihre beruflichen Chancen liegen. Deshalb gehen wir raus aus den Betrieben, dorthin, wo wir unseren Nachwuchs treffen, den wir für die Branche begeistern wollen.“

Rund um die Erlebniswelt Cocktailbar wurde ein ganztägiges Programm
mit Informationen zu Ausbildung und Beruf sowie Entertainment wie
Showmixing angeboten. Interessierte Laien konnten während einer ganz-
tägigen Cocktailschule in die Berufswelt des Barkeepers hinein-
schnuppern. Zudem wurde ein Training für professionelle Barkeeper
angeboten. Unterstützt wird diese Aktion von den Partnern Apollinaris
& Schweppes, Bacardi, Coca-Cola, Diageo, Gauselmann und
Niehoffs Vaihinger.

Startschuss für Innovation in XXL

Als erstes deutsches Brunnenunternehmen führt der Gerolsteiner Brunnen ein komplettes Produkt-Konzept für den Außer-Haus-Markt der Watercooler ein. Mit Office Line will der Marktführer diesen Absatzkanal nicht mehr allein den ausländischen Mitbewerbern und den Sodastreamern überlassen.

Laut Einschätzung von Zenith International soll sich hier zu Lande, der Markt  mit aktuell 60 Millionen Liter auf rund 160 Millionen Liter bis zum Jahr 2007 fast verdreifachen. „2004 ist das Jahr der Gebindepolitik“, kommentierte Geschäftsführer Marketing, Vertrieb und Personal, Jörg Croseck, die Neueinführung. Und berichtete erfreut, dass gleich zum Messestart bereits eine große Resonanz sowie Bestellungen für das neue Gebinde zu verzeichnen waren. Das 5-Liter-PET-Gebinde, gefüllt mit dem kohlensäurefreiem Naturell des Unternehmens ist das erste Mineralwasser im Bereich der Watercooler. Durch den integrierten Zapfhahn, entfällt eine separate Reinigung. Ein neu entwickeltes Kühlsystem sorgt für temperierten Nachschub.

Bis 2005 setzt Gerolsteiner auf eine exklusive Vermarktung durch den Getränkefachgroßhandel. „Wir ermöglichen unseren Partnern des GFGH die Chance, an einem Markt zu partizipieren, der ihnen bisher verschlossen war“, betonte Geschäftsführer Croseck. Ab 1. Juni diesen Jahres erfolgt die nationale Einführung der neuen 0,75-Liter-PET-Flasche im 12er Mehrweg-Kasten für die Apfelschorle des Unternehmens, einhergehend mit einem komplett überarbeiteten Produktkonzept.
Queenspack: Ein Weg für Einweg

Seit März ist das stille Mineralwasser Apollinaris Silence des
Hamburger Unternehmens, eingeführt in 2001, in einer pfandfreien
Alternative erhältlich. Das Queenspack als Gebindesystem wird
künftig als eingetragenes Warenzeichen geführt. Der Karton-Tray mit
Schraub-verschluss präsentiert sich attraktiv und hochwertig, eben
ein „Queenspack“.

Mit den Gebindegrößen 0,5 und 1 Liter wollen die Hamburger unter
anderem weitere Absatzpotenziale in Sportclubs, Fitnesscentern,
Schwimmbädern, Kinos, Coffee-Shops, Bistro sund Imbissbetrieben
erschließen. Die Mixspezialität Rose’s hat Zuwachs mit der neuen
Variante Cranberry Mixer bekommen. Gleichzeitig wurde das
Gebindedesign relauncht. Das Fruchtsaftgetränk Orangina in der
kultigen Bauchflasche wird jetzt exklusiv für die Gastronomie in einen
15er-Kasten verpackt.
Kultiger Neuling mit Szenecharakter

Mit einer alkoholfreien Variante will die Eck-es-Granini Deutschland GmbH eine Lücke im Segment der Ready-to-Drinks schließen. In der Szenegastronomie soll sich granini cuaro zwischen Alcopops, Softdrinks und dem vertrautem Null-Promille-Sortiment etablieren.

„Taste the energy of fruit and more“ lautet die Devise des Neulings. Der
leicht kohlensäurehaltige Fruchtmix besteht aus 50 Prozent Frucht mit
Lemongras, Guarana und natürlichem Coffein. Gelungen, die leuchtend
rote Longneckflasche mit gefrosteter Oberfläche, mit für granini
typischen Noppen-Look. Die 0,25-Liter Glasmehrwegflasche strahlt in
der Nacht durch einen so genannten „glow in the dark“-Effekt – der
silberne cuaro-Schriftzug und das stilisierte Fruchtemblem auf dem
Etikett fluoreszieren im Schwarzlicht. Auftakt für die nationale Einführung
mit besonderem Fokus auf Trend- und Szenegastronomie, war die
diesjährige Internorga. Erstmals präsentierte sich Eckes-Granini mit
einem eigenständigen Messeauftrittt, als Konsequenz aus der
Umstruktierung der Eckes AG im vergangenem Jahr. Das Nieder-Olmer
Unternehmen ist überzeugt, mit dem Neuling cuaro an den Erfolg der
granini FruchtSchorle-Range anknüpfen zu können. Diese Range,
vorgestellt auf der Internorga 2003, zählt laut Unternehmensangaben zu
den erfolgreichsten Produkteinführungen im Außer-Haus-Konsum.
Coca Cola will „Stille“ beleben
Großbritannien: Kraneburger
und Dasani

Ab Mai 2004 bringt die deutsche Coca-Cola Organisation das Wasser Dasani in den deutschen Markt. Erfolgreich eingeführt ist dieses Produkt bereits in den USA und Kanada. Weltweit zähle das Wasser inzwischen zu den zehn meist verkauften Wassermarken, so der Tenor aus Berlin. In Großbritannien hat die Einführung für Tumulte gesorgt. Wie Daily Telegraph, Times und The Independent berichteten, handelt es sich schlicht und ergreifend um „Kraneburger“, also Leitungswasser. Dieses werde in einer Fabrik in Südengland in Verpackungen gefüllt, Verkaufspreis 95 Pence (rd. 1,40 Euro).

Coca-Cola argumentiert, entscheidend sei die Qualität. Dem Wasser werde Natriumbicarbonat, Magnesium und Natrium zugesetzt. Zudem werde es gefiltert, gereinigt und aufbereitet. Das hat die britische Wasserwirtschaft auf die Barrikaden gebracht, denn das britische Leitungswasser habe eine hervorragende Qualität und koste mit 0,03 Pence nur ein Minimum gegenüber den Produkt Dasani. „Die Leute brauchen dieses Zeug nicht zu kaufen, um erstklassiges Wasser von hervorragender Qualität zu bekommen“, sagte Barrie Clarke, eine Sprecherin des Dachverbandes der britischen Wasserwerke. Das gebe es direkt aus der Leitung. Weiteren Medienberichten zufolge, soll sich die britische Lebensmittelbehörde eingeschaltet haben, um die Produktauslobung „hundertprozentig rein“ zu prüfen. Nach geltendem Recht in Großbritannien dürfen „reine“ Produkte nur einen einzigen Bestandteil ohne Zusätze enthalten. Auf dem deutschen Markt soll Dasani laut Unternehmenssprecherin der Coca Cola GmbH Dr. Christina Jacob als stilles Mineralwasser an der Andina-Quelle abgefüllt werden.

Die brandenburgische Quelle gehört zur CCE Berlin. Die Namensgebung
Dasani soll weltweit einheitlich sein, der Inhalt werde jedoch, so Jacobs
auf die jeweiligen Länder und Staaten abgestimmt. Auf der Internorga
stellte sich die jüngste Neuheit Fanta Citrell – Mid-Calorie-Drink vor. Die
drei Sorten Blood Orange, Lemon und Passion Fruit & Blood Orange
sind kalorienreduziert, sie enthalten rund 37 Prozent weniger Zucker. Das
Tafelwasser Bonaqa präsentiert sich ab Mai 2004 in einem neuen Outfit,
einher-gehend mit neuen PET-Mehrwegflaschen in den Gebindegrößen
0,5, 1,0 und 1,5 Liter. Die Coca-Cola Light-Variante wurde im Sinne der
Wiedererkennbarkeit um die „Coca-Cola Welle“ ergänzt. Denn, so
Richard Erbler, Senior Brand Manager Coca-Cola light: „Die visuelle
Kommunikation ist eine wichtige Klammer zwischen der Markenwelt von
Coca-Cola light und den Erwartungen der Konsumenten an ,ihre’
Coke light.“