Brau und Brunnen: Die Börsenfrage!

von Monika Busch

„Wir haben die Wende geschafft. Wir haben die Brau und Brunnen-Gruppe neu organisiert und für die Zukunft neu aufgestellt“, lautete das Statement vom Vorstandsvorsitzenden Michael Hollmann bei der Präsentation der Jahreszahlen 2003 in Dortmund.  Zukunft heißt: 96,4 Prozent der Aktien liegen nun beim Oetker-Konzern. „Die kritische Grenze ist damit überschritten“, resümierte Hollmann. Laut geltendem Recht können nun die restlichen Anteilseigner gegen eine Entschädigung herausgekauft werden. Der Oetker-Konzern hat dann die Möglichkeit die Aktien vom Markt zu nehmen.

Stolz ist BuB-Chef Hollmann auf die Zahlen 2003. „Wie immer war auch das Jahr 2003 sehr bewegt und wir haben das Zwangspfand deutlich erfahren. Die Zahlen wären sehr dramatischer, wenn nicht der Jahrhundertsommer gestrahlt hätte“, kommentierte Hollmann. „Vor drei Jahren noch 75 Millionen Euro Verlust und nun erstmals seit 30 Jahren schwarze Zahlen“, wobei der Vorstandschef einräumte, das der Supersommer eine große Hilfe war.

Der Konzern habe im Berichtszeit-raum einen Jahresüberschuss von 7,5 Millionen Euro erzielt, in der AG stehen 1,1 Millionen Euro Gewinn. Der Gruppenabsatz an eigenen Produkten in 2003 summiert auf knapp zwölf Millionen Hektoliter (Vorj.: 11,5 Mio. hl), bei einem Umsatz von 647,8 Millionen Euro (Vorj.: 669,7 Mio.). Hollmann betonte, dass alle großen Marken des Konzerns, die so genannten A-Marken, teilweise deutlich an Ertrag hinzugewonnen hätten, auch wenn der Absatz teilweise gesunken sei. Das Geschäftsfeld Bier war mit 7,4 Millionen um 400.000 Hektoliter oder 5,6 Prozent rückläufig. Hollmann führt diesen Rückgang weitestgehend auf das Zwangspfand und nötige Preiserhöhungen zurück. Die  zwangspfandbedingten Absatzeinbrüche konnten nicht durch Mehrweg kompensiert werden. Der Fassbierabsatz sank um vier Prozent auf 1,4 Millionen Hektoliter.

2003 wurden die Tucher Bräu und die Hanseatische Brauerei Rostock erworben. Die defizitären Braustätten Frankfurt/Oder und Iserlohn wurden verkauft. Mit 531,2 Millionen Euro sanken die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Bier um 6,6 Prozent. Das Ergebnis in diesem Geschäftsfeld, mit elf Millionen Euro, habe sich um 40 Millionen Euro verbessert, berichtete Hollmann nicht ganz ohne Stolz (Vorj.: -52,3 Mio). „Wir haben hier vernünftige und ansprechende Werte.“ Das Zugpferd Jever musste Absatzeinbußen von 3,3 Prozent hinnehmen. Sternburg konnte um 44 Prozent zulegen, Berliner Pilsner erreichte einen Zuwachs von 1,1 Prozent. Brinkhoff`s Nr. 1 sank um 3,9 Prozent, Wicküler Pilsener legte um 14,8 Prozent zu.
Deutliche Freude bereitet das Geschäftsfeld der alkoholfreien Getränke. Die Brau und Brunnen Mineralquellen GmbH sei hier zu Lande die Nummer Neun im AfG-Markt, resümierte Hollmann nicht ganz ohne Stolz und dieses ohne Apollinaris. „Im Osten sind wir im Mineralwasserbereich bereits Marktführer. 2003 haben wir ein hervorragendes Ergebnis erzielt.“ Der Absatz erhöhte sich um 24,5 Prozent von 3,5 Millionen auf 4,4 Millionen Hektoliter Mineralwasser und Süßgetränke. Wobei zu berücksichtigen ist, dass 2003 die Brunnenbetriebe Glashäger in Bad Doberan und Margon in Müglitztal erworben wurden.
Zudem kam die Süßgetränke-Marke Gerri zu Beginn des Geschäftsjahres 2003 hinzu. Der Umsatz stieg auf 114,3 Millionen Euro (Vorj.: 98,8 Mio.) bei einem Gewinn von 3,4 Millionen Euro. In dem Gewinn 2002 mit 139,7 Millionen war der Veräußerungsgewinn in Höhe von 143,8 Millionen Euro des Apollinaris-&-Schweppes-Anteils ent-

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe  06/07/2004