Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!

Viktor

Von einem Marathon…

Als ich so durch die Hallen in Düsseldorf geschlichen bin, um mir das Getümmel anzusehen, konnte ich keinerlei Anzeichen einer Krise erkennen. Viele bunte Lichter, mehr Zuschauer als sonst und der Trend geht eindeutig zum hochwertigen und qualitativ anspruchsvollen Zweitwein. Schade nur, dass die diesjährige Pro Wein terminlich ausgesprochen unglücklich gelegt war. Konnte doch die Heerschar der Wein- und Freibiertrinker – sonst mit etwas mehr Abstand für die eigene Leber – diese beiden Marathonveranstaltungen ohne vorheriges aufwändiges mehrtägiges Trainingslager schaffen. Sei’s drum, war auch mal spaßig, vom Wein auf Bier, oder von Bier auf Wein innerhalb von zwei Tagen umzusteigen. Blöd nur, die Entfernung von Hamburg nach Düsseldorf oder umgekehrt, musste irgendwie überbrückt werden.
Ansonsten gab es nicht viel Neues. Trendig standen Einkäufer, oder solche die sich dafür hielten auf den Ständen, gurgelten das kostbare Nass in der Kehle um es dann gekonnt wieder auszuspucken. Meistens jedenfalls. Die, die das nicht konnten, oder wollten, sah ich dann am späten Abend mit leuchtenden Augen und roter Nase die Gänge entlang, Richtung Ausgang, schwanken. Tagesziel so oder so erreicht. Wieder einmal wurde kaum Geschäft gemacht, trotzdem waren alle glück-lich über die erfolgreiche Messe. Viele erfolgversprechende Gespräche wurden geführt (sagt ja jeder, der nichts verkauft hat). Der riesige, für alle offene Verkostungsstand, kam ausgesprochen gut an. Konnte doch jedermann auf diesem Weg dezent seiner Neigung frönen, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, auf einem den vielen Ständen als Heavy User erkannt zu werden. Obwohl, als Zielgruppe sollen diese Menschen sehr umworben sein. Mir taten am Abend die Beine weh, hätte auch gern mehr getrunken und wünschte mir nur mehr Abstand zwischen beiden Events.

Meine Einladung zum Empfang beim BSI war da nur willkommen, gab es doch Fingerfood (nicht Pfotenfood), Musik, die obligatorische Ansprache und lauter nette Leute, die sich sowieso alle kannten. Selbstverständlich wurden Drinks gemixt und die Gesundheit der Spirituose herausgestellt. Was wohl mein Tierarzt dazu sagt? Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Dankeschön. Hicks, tschuldigung, war wohl doch zu viel.

Bis zum nächsten Mal!
Euer Viktor