Volvic – für das Wasser Auvergne ist Deutschland der wichtigste Exportmarkt

anone Waters erwartet kräftiges
Wachstum im Near-Water-Bereich
Neues Werk am Stammsitz

von Timur Dosdogru, Fotos: dgw

An der alten Straße nach Lyon wird der Reisende lapidar per Schild aufgeklärt: „Hier endet Frankreich und es beginnt die Auvergne.“ Mehr muss man angesichts dieser aufregenden Landschaft im Herzen Frankreichs, eigentlich auch gar nicht wissen, die von mehreren hundert Vulkanen geprägt ist.

Einer der bekanntesten von ihnen ist der Puy de Dôme, den sich die Radrennfahrer bei der Tour de France jedes Mal mühselig erkämpfen müssen. Beliebt ist hingegen vor allem bei Drachen- und Gleitschirmfliegern der Gipfel des Vulkans und seiner Bergkette. Auch Ballonfahrer schweben gern in friedlicher Stille über die grünen Vulkangipfel, wo bei klarem Wetter sogar der über 400 Kilometer entfernte Mont Blanc zu erkennen ist. Der Puy de Dôme bildet zusammen mit dem Cantal die zwei Departments des größten regionalen Naturparks Europas „Vulkane der Auvergne“, der sich über 395.000 Hektar erstreckt. Auf rund 300.000 Hektar kommt der Regional-Naturpark von Livradois-Forez, welcher von Bois-Noirs bis an die Grenze des Velay reicht und auch „Auvergne auf der Seite der aufgehenden Sonne“ genannt wird.

Da die Auvergne fernab von Straßen und Städten liegt, wird sie auch als „Land der Wanderer“ bezeichnet, weil sie sich am besten zu Fuß auf den zahllosen Wanderwegen erkunden lässt – oder auch hoch zu Ross und mit dem Mountainbike. Die übrigen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der Auvergne hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen – sie füllen bereits ganze Reiseführer. Unbedingt zu erwähnen wäre noch der erste wissenschaftlich ausgerichtete Freizeitpark für Vulkanologie „Vulcania“, der für Besucher der Region in jedem Fall auf dem Plan stehen sollte, ein unterirdisches, architektonisches und 100 Millionen Euro schweres Meisterwerk.

Die Reise führt den Besucher dabei tief unter die Erde in einen „Vulkan“, wie auch auf einen Trip durchs Weltall und verschiedene Erdzeitalter, untermalt mit einmaligen 3-D-Animationen und Filmen. Der 57 Hektar umfassende Park an der Gemeinde Saint-Ours-les-Roches, 15 Kilometer entfernt von Clermont-Ferrand, wurde erst im letzten Jahr eröffnet. Allgegenwärtig ist in der Auvergne das schwarze und rote Lavagestein, welches schon seit Menschengedenken als Roh- und Baumaterial dient und in der Region als wahrer Schatz angesehen wird. So bleibt noch einer der wichtigsten Schätze der Region: das Wasser. Und da kann es in der Auvergne nur ein Synonym für geben – die Marke und der Ort Volvic. Es gibt sogar Lavagestein, welches diesen Namen trägt.

Die Wassermarke Volvic naturelle gehört zur französischen Danone-Gruppe und konnte in den letzten Jahren – wie zunehmend auch andere stille oder „platte“ Wässer – in Deutschland immer weiter Fuß fassen. Hersteller ist die Société des Eaux de Volvic. Die Quelle wurde 1927 entdeckt, 1955 betrug die Jahresproduktion 200.000 Liter, die Kunststoffflasche wurde bereits 1969 eingeführt, 1981 war die Produktion bereits auf 200 Millionen Liter angeschwollen. Im vergangenen Jahr betrug der Absatz 1,167 Milliarden so genannte „cols“ – die Franzosen  rechnen in „Flaschenhälsen“ statt in „Füllungen“ – bei einem Umsatz von 431 Millionen Euro. Die Tagesproduktion liegt üblicherweise bei vier Millionen „cols“, beschäftigt sind rund 740 Mitarbeiter, deren Anzahl im Sommer auch schon mal auf 1200 hochschnellen kann. Dabei zeigt sich die Produktion bei Volvic absolut autonom, weil auch die PET-Flaschen dort selbst aus Granulat hergestellt werden, anstatt, wie meist üblich angelieferte Rohlinge zu verwenden. Diese werden in Mehrwegkästen ausgeliefert und kommen nach Gebrauch wieder zurück, um dann im Petcycle-System geschreddert zu werden. Etwa 30 bis 50 Prozent des zurückgeführten Materials wird wieder zur Herstellung neuer Flaschen verwendet, der Rest deckt den Bedarf anderer Industriezweige. Von der Produktion gingen im vergangenen Jahr 339 Millionen Liter in die Bundesrepublik. Deutschland ist daher wichtigstes Exportland für das Wasser aus der Auvergne, gefolgt von Japan mit 93,2 Millionen Liter.

In Deutschland war Volvic im vergangenen Jahr im Segment der stillen Mineralwässer die größte französische Mineralwassermarke, bei einem wertmäßigen Marktanteil von 33 Prozent. Am Gesamtwassermarkt hält die Marke einen Anteil von 5,7 Prozent. Angeboten wird außerdem Volvic Eistee in den Sorten Zitrone und Pfirsich. Zusätzlich hat die Danone Waters Deutschland GmbH die Wassermarken evian und Ferrarelle im Portfolio und kam damit auf einen Gesamtabsatz von 455 Millionen Liter im vergangenen Jahr.

Eine neue Marke namens Aqana wollen die Mainzer zudem in diesem Jahr im mittleren Preissegment platzieren (siehe dgw 3/03). Seit Mai ist in Deutschland auch ein neuer TV-Spot für Volvic zu sehen, der ganz auf die Vulkanlandschaft ausgerichtet ist: Die Botschaft: schon seit der Steinzeit trinkt der Mensch Volvic.
Die vollständige Redaktion finden Sie
in unserer Print-Ausgabe  06/07/2003