.O. Utiel-Requena: Die Investitionen führen zu Präsenz im Handel

Jahresrückblick
Text und Fotos von Martin Joest

Konnte vor einem Jahr noch kaum eine Spur von Weinen aus der spanischen D.O. im Internet ausgemacht werden, so ist heute die Flut von Einträgen, speziell die der Weinimporteure, unüberschaubar. Von den drei Gebieten mit Ursprungsbezeichnung, die zu Valencia gehören, ist Utiel-Requena am weitesten von der Küste entfernt. Ein Teil der Rebfläche liegt in höheren Lagen. Alle drei – Utiel-Requena, Alicante und Valencia selbst – spielen eine bedeutende Rolle im Exporthandel von Valencia und seinem Hinterland.

Die Weine aus Utiel-Requena sind vom Charakter her reifer und kräftiger im Vergleich zu denen aus den beiden anderen Ursprungsgebieten. Die Rebfläche liegt im Umkreis der zwei wichtigsten Städte, Utiel und Requena, in der Provinz Valencia, auf einer Ebene, die nach Südosten hin leicht abfällt und im Norden vom Fluss Magro bewässert wird. Die Geschichte des Weinbaus in dieser Region läßt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen.

Der Weinexport aus dem bedeutenden Hafen von Valencia stieg sprunghaft an, bis zu Beginn dieses Jahrhunderts die Reblaus-Epidemie die Rodung großer Rebflächen und ihre Umwandlung in Orangen-, beziehungsweise Mandelplantagen erforderlich machte. Der Weinbau zog sich daraufhin aus der Küstenzone in das Hinterland der Provinz Valencia zurück. Bereits vor dem großen Reblausbefall siedelten sich auch zahlreiche ausländische Weingüter in dieser Gegend an, so sind heute noch führende Bodegas in Schweizer Hand.

Die Weine aus Utiel-Requena sind immer vom Hafen von Valencia aus verschifft worden. In der Vergangenheit wurden hier vor allem schwergewichtige Deckweine, „Doble Pasta“ genannt, aus der Rebsorte Bobal gemacht (siehe dgw 11/12/02). Seit der Verleihung der Ursprungsbezeichnung im Jahre 1957 hat Utiel-Requena jedoch Weine mit einem wirklich einzigartigen Charakter entwickelt, den sie insbesondere den natürlichen Gegebenheiten, wie der Höhenlage und dem Klima zu verdanken haben, die einen entscheidenden Einfluss auf den Reifeprozess ausüben.