Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!

Viktor

Nä, wat wär dat fies…

Wollt Ihr mal einen glücklichen Hund sehen? Einen Hund, der nicht befürchten muss, auf Diät gesetzt zu werden? Ja? Dann schaut Euch doch mein Foto noch mal genau an. So sieht ein Hund aus, der auch in Zukunft beim Einkaufsbummel mit Frauchen die leckersten Speisen in Dosen auswählen kann, ohne dass Frauchen sagt „Das kaufen wir nicht, da ist doch Pfand drauf und das ist so kompliziert mit dem Händling (oder so ähnlich).“ Weil man sich ja auch als Hund immer weiterbilden will, habe ich Frauchen gefragt, was sie denn damit meine.

Also: Seit Anfang dieses Jahres muss man für manche Getränke in Einwegflaschen oder Dosen ein Pfand bezahlen, das Du aber später wiederbekommst, wenn Du diese Behältnisse da wieder zurückgibst, wo Du sie gekauft hast. Alles klar? Das ist also dann mit Einweg fast wie mit Mehrweg, denn auch da musst Du Pfand bezahlen, kriegst es aber später wieder. Was ich aber nicht kapiere ist, warum Frauchen zum Beispiel für Apfelsaft in der Einwegflasche kein Pfand bezahlen muss, für Apfelsaftschorle in der gleichen Flasche aber doch.

Frauchen hat mir da irgendetwas erzählt von der Verpackungsverordnung, die schon uralt, aber jetzt erst in Kraft getreten sei – und das sei nun mal so geregelt. Ich könne mir das ganz leicht merken: Wo immer Kohlensäure (das ist das Zeug, was immer so in meiner Nase kribbelt) in der Einwegflasche oder Dose drin ist, muss Pfand bezahlt werden. Verstanden habe ich die Regelung zwar jetzt, aber einleuchten tut sie mir immer noch nicht. Wenn doch der Umweltminister dafür zuständig ist, worin liegt denn der Unterschied für die Umwelt, ob da nun Kohlensäure drin ist oder nicht in diesen Einwegbehältnissen (tolles Wort, was ich jetzt gelernt habe)? Tja, meinte Frauchen, das habe der Umweltminister jetzt auch gemerkt, und jetzt wolle der die Verordnung wieder ändern, damit nun für alle Getränke in Einwegflaschen oder Dosen ein Pfand bezahlt werden muss, egal welches Getränk nun drin ist. Auch das habe ich verstanden, aber so richtig einleuchten will mir das nun wieder nicht, und schon wieder wegen der Umwelt.

Sind denn Einwegflaschen nur bei Getränken nach Meinung des Umweltministers schädlich? Was ist denn mit den ganzen Wein- und Spirituosenflaschen? Und was ist denn mit den Dosen für andere Lebensmittel? Obwohl wenn ich es mir recht überlege, das mit den Dosen für andere Lebensmittel, das lassen wir lieber. Nachher kommt der Minister noch auf die Idee auch Dosen für Hundefutter mit einem Pfand zu belegen – und dann setzt Frauchen mich womöglich auf Diät, weil ihr das alles zu kompliziert ist. Obwohl, richtig wäre es wahrscheinlich, oder?

Bis bald
Euer Viktor