Krombacher mit bestem Ergebnis der Firmengeschichte

Das Jahr nach dem Generationswechsel

von Monika Busch

Das meist verkaufte und beliebteste Pils in Deutschland heißt „Krombacher“ und hierzu gibt es kein Dementi aus Warstein.  Die größte deutsche Privatbrauerei steigerte im Geschäftsjahr 2002 dem Umsatz um 8,1 Prozent auf aktuell 460,5 Millionen Euro.  Der Ausstoß mit 4,865 Millionen Hektoliter verzeichnete ein Plus von 3,7 Prozent oder 172.000 Hektoliter.

Dieses Ergebnis wurde anlässlich der ersten Jahrespressekonferenz der Kreuztaler in Düsseldorf bekannt gegeben. „In den letzten Jahren hat sich unser Unternehmen eher schüchtern und zurückhaltend gezeigt, was das Auftreten in der Öffentlichkeit angeht. Wir haben uns behutsam geöffnet. Und dass wir uns in einem schwierigen Umfeld erfolgreich bewegen und dieses auch meistern, zeigen wir mit 2002“, so das Statement in Düsseldorf von Dr. Franz-J. Weihrauch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Mit einer Umsatzsteigerung von 8,1 Prozent haben die Kreuztaler ein historisches Hoch erreicht und dieses in einem „sehr sehr schwierigem Jahr“, wie Hans-Jürgen Grabias, Geschäftsführer Marketing, bei der Vorstellung der Jahreszahlen betonte.

„Das historische Hoch von 4,865 Millionen Hektoliter spricht Bände. Krombacher Pils wächst acht Mal schneller als der Markt“, lautet das Fazit des Marketingbosses. „Unser Ziel ist nicht die Nummer Eins, sondern wir wollen ein tolles Bier brauen und den Verbraucher zufrieden stellen.“ Die größte deutsche Privatbrauerei steht auf festen Füßen.  Im LEH und bei den Getränkeabholmärkten sind kontinuierlich Marktanteile „erobert“ worden – von 7,2 Prozent im Jahr 2000 über 7,4 in 2001 auf 7,9 Prozent im Jahr 2002. Für Grabias ist das Rekordergebnis nicht „zum Ausruhen“. Neben der allgemeinen wirtschaftlich sehr angespannten Lage und dem nachlassendem Bierdurst, werden die drohende Maut-Gebühr, aber auch das Einwegpfand „Spuren hinterlassen“.  Als „beinhart“ bezeichnet Grabias das Jahr 2003 für die deutschen Brauer und sieht einige Brauereien und Verpackungshersteller „im Nerv getroffen“. „Ich bin froh, das ich bei Krombacher bin. Dass Mitbewerber unter Beschuss geraten, lässt uns nicht in die Hände klatschen.“

Das Flaggschiff Krombacher Pils schlägt mit 4,575 Millionen Hektoliter zu Buche (Vorj.: 4,569 Mio hl.). Mit 821.000 Hektoliter war der Fassbier-Bereich um 2,3 Prozent rückläufig (Vorj.: 840.000 hl). Ein Grund mit sei, so die Kreuztaler, dass bei Festivitäten konsequent Radler und Cab eingesetzt würden und somit nicht mehr Krombacher Pils vor Ort gemischt würde. Unter der Berücksichtigung von Rhenania Fassbier, würde sich für 2002 ein Plus ergeben. „Die Vermutung dass der Verbraucher so ein Produkt (Rhenania Altbier) sucht, hat sich bestätigt“, lautet der freudige Kommentar von Grabias. Wachstum gab es ebenfalls im Dosensegment.

Der Ausstoß stieg von 202.000 Hektoliter um 16,3 Prozent auf 235.000 Hektoliter. Hier betonte Grabias explizit, dass Krombacher eine naturpositionierte Brauerei sei und dieses auch so bleiben werde. Der Einweganteil liege deutlich unter fünf Prozent. Grabias attestiert der Dose eine „Renaissance”, wenn das Rücknahmesystem bundesweit verankert sei. Für diesen Fall sieht sich die Brauerei „gerüstet“. Die Absatzschiene Discount ist für Grabias nicht abwegig. Voraussetzung sei, dass Krombacher Pils nicht zu Dumpingpreisen verkauft werde.

Über das Gesamt-Portfolio konnte der Mehrweganteil um knapp 100.000 Hektoliter  gesteigert werden. Damit sieht sich die Brauerei vor dem Hintergrund der Einweg-Pfand-Diskussion gut gerüstet, die Wünsche der Verbraucher im Mehrwegbereich umzusetzen.  Eingeführt wurden 6er-Mehrweg-Verpackungen und die 11er Kästen als Convenience-Mehrweg-Angebote. Ein Plus von 25,3 Prozent mit einer Steigerung auf 94.000 Hektoliter verzeichnet die alkoholfreie Variante der Kreuztaler (Vorj.: 75.000). Mit Cab partizipiert das Unternehmen am „boomenden“ Markt der Biermischgetränke. Nach 15.000 Hektoliter (Oktober-Dezember) lag der Ausstoß in 2002 bei 92.000 Hektoliter. Losgelöst von Krombacher Pils agiert Cab als eigenständige Marke.

Für 2003 werden deutliche Impulse erwartet. Unterschiedliche Kommunikationsmaßnahmen sollen bei der angepeilten Zielgruppe für „Aufsehen“ und „Interesse“ sorgen. Eine TV-Kampagne, die am 1. März gestartet ist, soll mit dazubeitragen, Cab zu einer „begehrlichen Marke“ zu machen. „Cab wird den Nerv der Zielgruppe treffen“, ist sich Grabias sicher. Angepeilt wird für 2003 ein Ausstoß von 135.000 Hektoliter und mittelfristig eine Platzierung von derzeit Nr. 4 auf Nr. 2.

Radler, Mitte des vergangenen Jahres eingeführt kam auf 26.000 Hektoliter, für 2003 ist ein Absatz von 75.000 Hektoliter geplant. Rhenania Alt kam auf einen Ausstoß von 47.000 Hektoliter. Fairlight verliert rund 2.000 Hekto

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in unserer Print-Ausgabe  03/2003