Jägermeister erreicht bestes Ergebnis der Firmengeschichte

von Timur Dosdogru
Auf das erfolgreichste Jahr ihrer Unternehmensgeschichte blickt die Mast-Jägermeister AG, Wolfenbüttel, zurück. Der Absatz konnte im Geschäftsjahr 2002 um stolze 9,8 Prozent gesteigert werden (Vorjahr: 7,6 Prozent), und lag damit weltweit bei 41,2 Millionen 0,7-l-Flaschen (Vorjahr: 37,6 Millionen).

Der Umsatz (im Ausland ohne Branntweinsteuer) stieg von 208 auf 222 Millionen Euro und das Betriebsergebnis ohne Sondereffekte konnte um 14,5 Prozent auf 50,1 Millionen Euro gesteigert werden. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 30,4 auf 31,1 Millionen Euro. Auf dem deutschen, rück-läufigen Spirituosenmarkt war lediglich ein leichtes Absatzminus von 0,4 Prozent zu verzeichnen.

Vor allem sehen sich die Wolfenbütteler in ihrer Auslandsstrategie bestätigt, Land für Land Nischenmärkte aufzubauen, konnte doch die Marke Jägermeister in der Impact International Rangliste der Top 100 Premiumspirituosen vom 24. auf den 22. Platz vorrücken. Mittlerweile werden 58 Prozent des Gesamtgeschäftes im Ausland getätigt. Vorstandsvorsitzender Dr. Hasso Kaempfe geht davon aus, dass dieser Anteil auch weiter wachsen wird. Vor allem in den USA mit einem Anteil von mittlerweile knapp 29 Prozent, ist es gelungen, Jägermeister mit speziell auf junges Publikum zugeschnittenen Marketingmaßnahmen zu einer echten Kultmarke zu machen. Auch in Italien als zweitwichtigstem Auslandsmarkt wächst die Marke jährlich um rund fünf Prozent, weltweit wird Jägermeister in über 50 Ländern verkauft. Stärkere Bedeutung werden künftig auch die Überseemärkte Kanada, Australien und Brasilien bekommen.

Vor zwei Jahren wurde bereits für den Raum Asien/Pazifik ein Area Manager mit Sitz in Sydney eingestellt, jetzt wurde diese Position nun auch für Mittel- und Südamerika in Sao Paulo besetzt. In Deutschland haben die Wolfenbütteler die zielgruppenorientierte Endverbraucherkommunikation weiter aktualisiert und ausgebaut, das Geschehen der TV-Spots beherrschen seit letztem Jahr die beiden rotzfrechen Hirsche Rudi und Ralph, welche für den neuen Claim stehen: „Achtung Wild!“ Die Werbeaufwendungen wurden um elf Prozent auf 36,3 Millionen Euro gesteigert, was bei nahezu konstanten Preisen den Rohertrag um 10,8 Millionen wachsen ließ.

Die Umsatzrendite ohne Sondereffekte erhöhte sich durch das Auslandsergebnis auf 22,6 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent). Die Finanzmittelbestände wuchsen um 31,3 Millionen Euro, das Vorjahresniveau von 35,1 Millionen Euro konnte damit allerdings nicht erreicht werden, obwohl der Zufluss aus dem operativen Geschäft erneut von 49,4 auf 50,2 Millionen Euro gewachsen ist. Dies führt Finanzvorstand Paolo Dell’ Antonio auf die Schwäche an den Kapitalmärkten zurück, die zu geringeren Zinserträgen und einer handelsrechtlichen Abschreibung von 7,6 Millionen Euro geführt habe.

Die Eigenkapitalquote für 2002 liegt bei 78,4 Prozent (Vorjahr: 76 Prozent). In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres habe sich die positive Tendenz des Vorjahres mit einem Gesamtabsatzwachstum von über zehn Prozent fortgesetzt, heißt es, jedoch erwarte man mit Spannung, wie sich der heimische Markt aufgrund der angespannten Situation entwickele.