Liebe Leser, in dieser Kolumne kommen Sie zu Wort. Schreiben Sie Viktor, er wird auch niemanden verraten. Großes Ehrenwuff!
Was ist mit Herrn von Fuchsberg, dem Begleiter eines Bierindustriellen, passiert? Abgemagert bis auf die Knochen, lahmend und ganz schön kleinlaut. Sein Meinungsmacher in der Industrie hat sich ganz schön verkalkuliert: seine Kettenhunde konnten den grünen Schnauzer nicht vom Hof jagen. Was nicht sein darf, ist doch eingetreten: Bier in der Dose ist out. Benno, der Hofhund vom Kutscher, einem Bierverleger, schreitet mit stolzgeschwellter Brust über den Leerguthof. Welch ein toller Anblick: Mehrwegberge soweit das Auge reicht. Hoffentlich versperren sie nicht den Blick darauf, dass es einen Verbraucher gibt, dessen unterschiedliche Bedürfnisse befriedigt werden müssen. Die LKW der Getränkelogistiker sind wieder ausgelastet; sie werden nicht mehr von den Einweg-Spediteuren überholt.
Aber sehen sie auch die Hyänen von den Müllhalden, die nur auf einen lukrativen Job warten? Die Windhunde vom Albrecht haben aber schon schnell kalkuliert: Getränke können nun ohne grünen Punkt noch billiger werden. Der Kunde schätzt billig und gut; der Rücknahmeautomat auf dem Parkplatz erledigt den Rest. Welch ein trauriger Anblick heut noch beim Einkaufen – ich habe schon keine Lust mehr mitzugehen: leere Regale oder Hausfrauen, die Mehrwegkisten schleppen müssen, und lange Schlangen bei der Leergutannahme. Herr von Fuchsberg sieht schon Hoffnungsschimmer im Dunkel des Tunnels: Haben sich doch die großen Handelsherren mit den Wasser- und Bierindustriellen zusammengesetzt, um die Rücknahme zu organisieren.
Auch wenn der grüne Schnauzer dem Bundesbernhardiner dort zu Sitz und Stimme verhelfen möchte, werden die Herren es schon so richten, dass sie für sich auch aus der Einwegverpackung Vorteile ziehen und die Mehrweglogistiker das Nachsehen haben werden. Benno hat ein Gespräch seines Bierkutschers mit einem anderen Verleger mitgehört, in dem es darum gegangen sein soll, wie der Getränkehandel den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden kann. Hoffentlich hat er nicht geträumt, sonst ist der Traum aus.
Ich würde mich freuen, wenn Getränke einkaufen, wieder Spaß machen würde: eine Vielfalt von Produkten in allen Gebindeformen steht meinem Herrchen zur Auswahl. Wenn seine unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigt werden, ist er auch bereit für diese entsprechend dem Nutzen Geld auszugeben. Die Verbraucher beißen denjenigen, der nicht ihren Bedürfnissen gerecht wird.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Viktor