EU-Weit grünes Licht für Beck-Übernahme

Die neunundachtzigjährige Britin Alma Rotheram hat in den letzten 71 Lebensjahren in ihrem Stamm-Pub mehr als 100.000 Pints (ca.0,5l) Bier getrunken. “Das ist der Stoff, der mich fast 90 Jahre lang auf den Beinen gehalten hat”, frohlockte die Britin in der Londoner Zeitung Sun.
“Die Ärzte sagen ich soll aufhören, aber haben die eine Ahnung?”, lautete der Kommentar der Britin. Wirt und Besucher lieben ihre Alma über alles, die den Pub in Worcestershire ohne Unterbrechung seit ihrem 18. Geburtstag 1930 besucht und dort täglich jeden Abend acht kleine Biere genießt.

Wie zu erwarten, gibt es für die Übernahme von Beck & Co. durch die belgische Interbrew S.A. EU-weit grünes Licht. Die Genehmigung der Federal Trade Commission für den US-amerikanischen Markt wurde bereits am 19. Oktober erteilt.
Das Closing des Vertrages und der Eigentumsübergang sind bis Februar 2002 vorgesehen.

“Ich klopfe jedem Konzern-Manager auf die Finger, wenn er weiter behauptet, die mittelständischen Privatbrauereien in unserem Lande hätten keine Zukunft”, empörte sich der wiedergewählte Vorsitzende der Brau Ring Kooperation, Manfred Gebhardt-Euler auf der Jahrestagung in Regensburg. Es grenze schon an Lächerlichkeit, wenn solche “selbst ernannten Propheten” verbal versuchten, den Mittelstand zu verunsichern.
Es seien doch die Großbrauereien selbst, die in den vergangenen Monaten die “Flucht vor der Globalisierung” ergreifen mussten.
Der Mittelstand vertraue auf sich selbst und setze auf den aufgeklärten Verbraucher, der sich auch in Zukunft für den Brauer um die Ecke entscheidet und nicht für aufgestülpte Massenartikel, so der weitere Tenor des wiedergewählten Vorsitzenden.

“Zu einem guten Essen gehört ein leckeres Bier”, diesem Satz stimmten fast sechzig Prozent der Bundesbürger bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid zu.

Im dritten Quartal wurden nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 29,4 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt.
Eine Steigerung von 0,8 Millionen Hektoliter oder 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Spitzenreiter waren die Biermischgetränke, hier stieg der Absatz um 39,7 Prozent auf 0,8 Millionen Hektoliter. Auf den Inlandverbrauch entfielen mit einem Plus von 0,3 Prozent 26,1 Millionen.
Von Januar bis September 2001 wurden hier zu Lande 82,4 Millionen Hektoliter abgesetzt. Gegenüber dem Vorjahresvergleich ein Minus von 1,9 Prozent oder 1,6 Millionen Hektoliter.

Der angedachte Deal von Pernod und Diageo, der Kauf der Getränkesparte von Seagram gerät ins Wanken. Die US-Kartellbehörde hat Veto eingelegt und lehnt den geplanten Kauf vorerst ab. Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) befürchtet laut Aussage von Diageo-Vorstandschef Paul Walsch Probleme aufgrund der Rum-Marken.
Beide Seiten wollen den Deal keinesfalls platzen lassen und verhandeln weiter. Kolportiert wird, dass Diageo bereits in Erwägung gezogen haben soll, sich auf dem US-amerikanischen Markt von den Rum-Marken Malibu und Captain Morgan zu trennen.
Dieses scheint auch die einzige Möglichkeit zu sein, das der geplante Deal dennoch durchgezogen werden kann. Denn laut FTC würde, sollte der Verkauf wie geplant von statten gehen, der amerikanische Rum-Markt von nur noch zwei Herstellern – Bacardi (55%) und Diaego (25%) – beherrscht werden.

Schluss mit der Mär von Honigton im Abgang eines guten Chablis oder Anklängen reifer Waldbeeren beim ach so superben Bordeaux.
Diese schon fast an Fachchinesisch grenzenden Beschreibungen so genannter selbst ernannter Weinfachleute und auch renommierter Weinkritiker hat nun der Psychologiedozent an der Universität Hamburg Dr. Mathias Burisch als “puren Nonsens” enttarnt. Burisch’s jüngste Versuchsreihe ist nachzulesen in der Kundenzeitschrift der Weinhandelskette Jacques Wein-Depot.
In einem Hamburger Feldversuch konnten detaillierte wie vollmundige Weinbeschreibungen versierter Genießer von keinem anderen Kenner zugeordnet werden. Noch grotesker: selbst die Verfasser erkannten eine Woche später die meisten ihrer hochgelobten Weine nicht wieder. Fazit: “Der Kenner genießt und schweigt, denn beim Wein ist Schweigen Silber, Reden dagegen Blech”. Also, alles nur Polemik gegen Etikettenverkäufer und Punktesäufer? “Von wegen, schließlich handelt es sich um wissenschaftlich nachvollziehbare Versuchsanordnungen”, beharrt Burisch.

“Richtig einschenken – welcher Wein passt zu welcher Frau?”, diese Frage hat kürzlich das Männermagazin Maxim versucht zu beantworten. Denn, schließlich könne die Wahl des richtigen Weines nicht nur die Leber vor der Arbeitsverweigerung retten, sondern auch in bestimmten Situationen ein treffsicheres Kommunikationsmittel sein. Beispielsweise bei gestressten Managerinnen.
Chefredakteur Peter Lewandowski: “Gestresste Managerinnen sind ja ganz schwierige Frauen. Ich will jetzt nicht das abgegriffene Wort Zickigkeit benutzen, aber am Abend braucht sie wirklich was zur seelisch, nervlichen Entschlackung. Einen so genannten Meditationswein. Auch auf die Gefahr hin, dass sie dabei einfach wegschläft. Aber da kommt es natürlich auch auf den Unterhalter an.”
Was bei einer Managerin als erfolgreiche Geschmacksnerven-Attacke funktioniert, passt nach Ansicht Lewandowskis natürlich nicht bei einer OP-Schwester. Um diese zu betören müsse es schon etwas handfester zugehen. Erfahrungswerte haben ihm scheinbar aufgezeigt, dass OP-Schwestern in ihrer Freizeit nichts mehr lieben, als mit Messer und Gabel umzugehen. Um wenn die OP-Schwester vor dem Trinken noch einen Braten transchieren kann, fühlt sie sich gleich wieder wie zu Hause am Arbeitsplatz. Lewandowski OP-affine Weinempfehlung: Erlauer Stierblut.
Der kostet nur rund fünf Mark und falls er nicht mundet, kann man ihm wegschütten. Und die OP-Schwester wird trotzdem glücklich, ihr geht es nämlich nur um die Geste, wie der Chefredakteur zu wissen meint.