Coca-Cola weiter im Abwärtstrend

Restrukturierung soll schon in diesem Jahr greifen

von Timur Dosdogru

Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG), Berlin, will (muss) möglichst bald in die Gewinnzone zurückkehren. Dazu wurde im letzten Jahr ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Der Getränkeriese steckt in Schwierigkeiten und litt in der letzten Zeit unter einem fortgesetzten Ergebnisrückgang.

Daher wurde das gesamte operative Geschäft gestrafft und eine Organisation geschaffen, die den lokalen Verkaufseinheiten als Profitcenter wesentlich mehr Eigenverantwortlichkeit geben soll.

Gleichzeitig sollen die noch bestehenden Regionalbüros geschlossen werden. Von den ursprünglich zu streichenden 1400 Stellen wurden mittlerweile bereits 500 abgebaut.

Obwohl das operative Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor akquisitionsbedingten Abschreibungen und Zinsen mit 143,7 Millionen Mark positiv war, lag das Ergebnis deutlich unter Vorjahresergebnis von 200,3 Millionen Mark. Laut dem vorläufigen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2000 mussten die Berliner insgesamt einen Verlust von 190,6 Millionen Mark hinnehmen, gegenüber einem Jahresfehlbetrag von 5,6 Millionen Mark im Vorjahr.

Diese Kosten seien durch die Restrukturierungsmaßnahmen entstanden, heißt es, weil man zahlreiche deutsche Coca-Cola-Vertriebsgesellschaften aufgekauft habe, was das Betriebsergebnis spürbar belastet habe, wie auch die erhöhte Nachfrage nach PET-Einwegflaschen.

Weitere Kosten seien durch die kurzfristige Ausweitung der Einweg-Abfüllkapazitäten, die Beschaffung von Einwegflaschen und höhere Abgaben für den Grünen Punkt entstanden. Die Restrukturierung habe mit 125 Millionen Mark zu Buche geschlagen, die vor allem in Form von Rückstellungen angefallen seien. Außerdem hätten sich anhaltend hohe akquisitionsbedingte Abschreibung und Zinsen in Höhe von 177,7 Millionen Mark (Vorjahr: 170,5 Mio.) belastend auf das Ergebnis ausgewirkt.

Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 3,98 Milliarden Mark, dieses Wachstum führt der Konzern insbesondere auf höhere Verkäufe an konzernfremde Konzessionäre zurück, für welche die CCE AG die Abfüllungen von Einwegverpackungen übernommen hat. Der Absatz ging leicht von 27,8 auf 27,7 Millionen Hektoliter zurück. Im westdeutschen Geschäftsgebiet wurde ein Absatzplus von 0,8 Prozent erreicht, während das Geschäft in Ostdeutschland um 4,5 Prozent rückläufig war. Dem will die CCE AG mit Hilfe des amerikanischen Lizenzgebers The Coca-Cola Company entgegentreten und die Marketingaktivitäten “signifikant” aufstocken, wie es heißt.

Insgesamt erwarten die Berliner im vierten Quartal im laufenden Jahr einen deutlich positiven “Ergebnistrend”, weil die einmaligen Aufwendungen für die Restrukturierung entfallen und durch zusätzliche kostensenkende Maßnahmen Einsparungen von 150 Millionen Mark erfolgen, die sich schon im nächsten Jahr auf das Ergebnis auswirken sollen.