Branchengeschehen

Im Zuge der Restrukturierung werden die bislang eigenständigen Holdingfunktionen der Apollinaris Actien-Gesellschaft, Bad Neuenahr-Ahrweiler, auf die Fachbereiche der Brau und Brunnen AG übertragen.

Damit ergeben sich ebenfalls personelle Veränderungen. Andrea Latendorf (41) ist mit Wirkung zum 1. September 2001 in die Geschäftsführung der Thüringer Waldquell eingetreten und verantwortet die Bereiche kaufmännische Verwaltung und Personal. Lutz Distelhoff (48) ist aus der Geschäftsführung ausgeschieden.

Feilschen ist nun erlaubt, der Handel bleibt jedoch gelassen. Das Aus für Rabattgesetz und Zugabeverordnung kam schneller als erwartet.

Die Preis-Dämme werden aber jedenfalls nicht gleich alle brechen. Selbst die auf Märkten und Basaren gestählten Urlauber, so mutmaßt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, werden sich im chromblitzenden Ambiente deutscher Kaufhäuser mit der Feilscherei schwer tun.

Vor allem im LEH ist der Wettbewerb auch ohne pfennigfuchsende Verbraucher schon ruinös genug. Der Handel sieht der neuen Situation deshalb eher gelassen entgegen, ergab eine aktuelle Umfrage von IRI/GfK Retail Services.

Der Umfrage zufolge erwarten achtzig Prozent der deutschen Verkaufsstellen-Manager des LEH, dass sich der Wegfall nicht wesentlich auf ihr Geschäft auswirken wird, rund 14 Prozent befürchten Nachteile und rund fünf Prozent sehen eher darin einen Vorteil.

Pepsico kann wie geplant, trotz großer Bedenken der Kartellbehörden, Quaker Oats übernehmen. Dieses meldete dpa, Washington. Die Übernahme erfolgt im Zuge eines Aktientausches. Quaker Oats ist im Besitz des Sportgetränkes Gatorade. Gekontert hat nun Erzfeind Coca-Cola mit der Wiedereinführung des Sportgetränkes Powerade. Der Nachrichtenagentur Reuters teilte das Unternehmen mit, es habe drei Monate nach Wiedereinführung Marktanteile hinzugewonnen. Geändert wurden Verpackung und Zusammensetzung. Gestartet werden soll nach Unternehmensangaben eine “aggressive Marketing-Offensive”.

Das Pflichtpfand soll tatsächlich ab März 2002 umgesetzt werden. Bepfandet werden aber dann nur aufgrund der “unendlichen Geschichte Zwangspfand” Einwegverpackungen mit 25 Cent bei Bier und Mineralwasser.

Den Vorschlag der Länder, für alle Getränkearten eine Mindestabfüllmenge von 21,5 Milliarden Liter festzusetzen, lehnte die Bundesregierung ab. Dieses sei ein “umweltpolitischer Rückschritt”.

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) ist über diese Ankündigung empört: “Das diskriminiert Bier und Mineralwasser, erhöht die Kosten und löst einen massiven Wettbewerbsnachteil aus.” Für Hauptgeschäftsführer Peter Hahn, ist es nahezu grotesk, Pfand für Bier und Mineralwasser zu zahlen, nicht jedoch für andere Getränke in Einweg. Und damit ist für den Hauptgeschäftsführer das Chaos perfekt – auch wenn der eigentliche Urheber für Hahn nicht Trittin heißt.

Nach dem Scheitern der Einführung einer generellen Pfand- und Rücknahmepflicht für Einweg schlägt der DBB vor, eine europaweite Konzeption zu entwickeln. Ohnehin sei es fraglich, ob die geltende Verpackungsordnung mit dem europäischen Recht übereinstimme, so der weitere Tenor des DBB.

“Wer Mehrweg fordert, muss Mehrweg auch fördern. Eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Mehrwegflaschen, eine Verbesserung der steuerlichen Abschreibungen für Investitionen im Mehrwegbereich und eine Senkung der Wasserpreise für die Reinigung von Mehrwegflaschen bewirken einen Anreiz zum Einsatz von Mehrweg”, ist sich Hahn sicher.

Aktuell veröffentlicht hat jetzt der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI), Bonn die Daten aus der Alkoholwirtschaft 2001.

Das jährliche erscheinende Datenwerk enthält wie immer die aktuellen Übersichten über die Struktur der Alkoholwirtschaft, den Absatz von Spirituosen, die Distributionswege, den Verbrauch alkoholhaltiger Getränke sowie die Besteuerung von Bier, Schaumwein, Spirituosen, Wein und Zwischenerzeugnissen. Es erwirtschafteten in Gesamtdeutschland 91 Betriebe einen Umsatz von 5.586 Milliarden Mark.

Produziert wurden 528 Millionen Flaschen (0,7l), davon wurden 94 Millionen exportiert. Die Importe beliefen sich auf 294 Millionen Flaschen. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 5,8 Liter Fertigware. Spitzenreiter ist wie im Jahr zuvor Korn mit einem Anteil von 19,7 Prozent an der Gesamtproduktion.

Gefolgt von Weinbrand mit 15,9 und Bitter-, Halbbitter- und Kräuterlikören mit 15 Prozent. Gewinner ist wieder eindeutig der Wodka, dessen Anteil sich von 8,3 auf 10,5 Prozent steigerte. Der gesamte Pro-Kopf-Verbrauch an allen Getränken betrug nach vorläufigen Angaben 678,3 Liter. Hiervon entfielen auf alkoholische Getränke 154,4 Liter, auf alkoholfreie 252,4 und auf sonstige alkoholfreie Getränke(Bohnenkaffee, Kaffeemittel, Tee, Milch) 271,5 Liter.

Innerhalb der alkoholischen Getränke ist Bier mit 125,5 Liter Spitzenreiter, gefolgt von Wein mit 19,0,Spirituosen mit 5,8 und Sekt mit 4,1 Liter. Spitzenreiter bei den alkoholfreien Getränken sind die Wässer mit 106 Liter und Erfrischungsgetränke mit 105,9. Die Fruchtsäfte kommen auf 40,5 Liter.

Bei sonstigen alkoholfreien Getränken belegt Bohnenkaffee mit 158,7 Liter unangefochten den Spitzenplatz.