Branchengeschehen

Kein April-Scherz, fast könnte man von einem “fliegenden Wechsel” Mönchengladbach – Dortmund sprechen. Mit an der Spitze der Mönchengladbacher Tochter des dänischen Carlsberg-Konzern, Hannen, sitzt seit dem 2. April der 53-jährige Wolfgang Burgard.
Der langjährige Chef der DAB, der scheinbar nicht mehr in das Konzept der Muttergesellschaft, der Binding Brauerei passte, verließ im so genannten “Einvernehmen” nach 20 Jahren das Unternehmen. Bei Hannen besetzt er die ehemalige Positionvon Michael Hollmann als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.

Hollmann wechselte bekanntlich von Mönchengladbach nach Dortmund zu Brau und Brunnen in den Vorstand. Mit Burgard hat sich der Vorstand Westeuropa der Carlsberg S.A., Nils Andersen, einen profunden Branchenkenner mit ins Boot geholt, der zudem über beste Kontakte verfügt.

Die Marktanteile für Dosenbier steigen weiter. Laut GfK wurden 2,26 Milliarden 0,5-Liter-Bierdosen im Jahr 2000 verkauft. Nicht enthalten sind hier die Mengen von Tankstellen, Lidl und Aldi.

Die Halbliterdose steigerte den Marktanteil im LEH um 11,2 Prozent oder nominal 227 Millionen Dosen. In Berlin, Schleswig-Holstein, Hamburg und Sachsen-Anhalt liegt der Dosenbieranteil über 40 Prozent. Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels rechnete vor, dass für die gleiche Biermenge nur 5,7 Millionen Mehrwegflaschen notwendig gewesen wären.

Seit dem 1. März dieses Jahres sind die bisher getrennt operierenden deutschen Tochterfirmen der Guinness UDV London, die Guinness GmbH, Essen und UDV Deutschland GmbH, Rüdesheim, zur Guinness UDV Deutschland GmbH verschmolzen. Die mit beiden Firmen bestehenden Verträge werden fortgeführt.

Die Euro-Umstellung ist im Verzug. EU-Kommissar Solbes sprach eine Warnung an die Unternehmen aus. Umfragen haben ergeben, dass sich die meisten Unternehmen noch kaum mit dem Thema beschäftigen, obwohl eine gesetzliche Verpflichtung besteht, ab 1. Januar 2002 nur noch in Euro abzurechnen.

Bei dem Konsum von internationalen Bieren handelt es sich nicht um Eintagsfliegen. Zu diesem Ergebnis kommt IRI/GfK aufgrund einer Befragung im November 2000, welche sich an einer gleichartige Umfrage aus dem Jahre 1999 anschließt.

Signifikant sei die zunehmende Gewichtsverlagerung des Konsums ausländischer Biere von der Gastronomie zum In-house-Konsum.
Betont wird, dass Verlagerung in diesem Fall nicht Austausch meint, sondern in-house setzt sich “on Top”. Und dieses entspricht dem Konsumverhalten bei deutschen Bieren, welches besagt, dass zu Hause Marken getrunken werden, die der Gast auch in der Gastronomie konsumiert.

Ein Kölner Gericht hat vorerst den Likör namens Frechling aus dem Hause Berentzen gestoppt.

Die Firma Behn aus Eckernförde, die mit Kleiner Feigling Spirituosengeschichte geschrieben hat, erreichte eine Untersagung. Da es sich bei beiden Produkten um Liköre handele, könnten diese verwechselt werden.