Erfolg einer Kultspirituose: Amerikanischer Whiskey steht weltweit für den charakteristischen “way of life”

In der Szenegastronomie schon lange ein Muss

von Timur Dosdogru

Spirituosen haben es in Zeiten von oben gewünschter Alkohol-Ächtung unter den alkoholischen Getränken besonders schwer. Trotzdem gibt es dabei immer noch Segmente, die sich seit Jahren schon von diesem Trend weitgehend unbeeindruckt zeigen und die sogar noch Zuwächse verbuchen, wie bespielsweise die so genannten Braunen Spirituosen – insbesondere Whisk(e)y. Laut dem Marktforschungsinstitut IRI/GfK gehörten zu den “Braunen” außerdem Weinbrand/Cognac und Brauner Rum, wie auch Bittere und Halbbitterliköre, so der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI), Bonn, auf Anfrage.

Nach Analysen von IRI/GfK Retail Services hatte 1999 die Gattung Weinbrand/Cognac im LEH mit 114 Millionen Flaschen einen Anteil von 27 Prozent am Gesamtmarkt. Davon waren 58 Millionen Flaschen deutscher Weinbrand, auf Branntweinverschnitt entfielen rund 40 Millionen Flaschen, ausländische Weinbrände kamen auf etwa zwölf Millionen Flaschen und Cognac auf drei Millionen Flaschen.

Die Nachfrage von Braunem Rum im LEH betrug im vergangenen Jahr rund 15,3 Millionen Flaschen, womit die Entwicklung zum Vorjahresvergleich als relativ stabil bezeichnet wird und der Anteil am Gesamtmarkt von 427 Millionen Flaschen bei 3,6 Prozent lag. Im Likörbereich betrug der Absatz 46 Millionen Flaschen Bittere und Halbbitterliköre, deren Marktanteil damit rund elf Prozent betrug.

Die Bitterliköre hatten dabei einen Verlust von 2,5 Prozent zu verzeichnen, während die Halbbitterliköre einen Zuwachs von 7,4 Prozent erreichen konnten.

Der Bereich Whisk(e)y zeigte sich mit einem Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleich stabil und kam im LEH auf einen Gesamtabsatz von 21 Millionen Flaschen. Davon entfielen auf Scotch Whisky etwa zwölf Millionen, auf Malt Whisky 1,5 Millionen und auf Bourbon American Whiskey 7,1 Millionen Flaschen.

Der kleine, feine Unterschied:
Bourbon und Tennessee Whiskey

Insbesondere der amerikanische Whiskey, von dem an dieser Stelle vor allem die Rede sein soll, scheint in den letzten Jahren in der Szenegastronomie und bei den jüngeren Zielgruppen einen gewissen Kultstatus erlangt zu haben.

Dies zeigt sich besonders an Marken wie Jack Daniel’s oder Jim Beam. Mit Klassikern lassen sich oftmals immer noch die besten Absatzerfolge erzielen. Darauf setzen beispielsweise die Marken Jim Beam Kentucky Bourbon Whiskey und Coca-Cola, die unter dem Dach der MaxXium Deutschland (früher Rémy Deutschland) mit einer Kombi-Promotion neue Akzente setzen wollen.

Vom Zeitraum Juni bis Juli diesen Jahres wird im deutschen LEH ein Kombipack mit einer 0,7-l-Flasche Jim Beam mit einer Halbliterdose Coca-Cola angeboten. Dieses Stück Amerika im “Doppelpack” gibt es für den Handel in zwei Palettengrößen (viertel und halbe Chep-Paletten) und soll besonders die jüngere Generation ansprechen.

Laut MaxXium Deutschland ist Jim Beam Marktführer im gesamten deutschen Whisk(e)y-Markt. Allerdings gibt es für die GfK-Statistik nur Bourbon, obwohl die Amerikaner dabei noch zwischen diesem und Tennessee Whiskey unterscheiden, wegen unterschiedlicher Herstellungsverfahren, auf die hier nachfolgend noch eingegangen werden soll.

Vor allem Jack Daniel’s No. 7 Tennessee Whiskey hat maßgeblich zu diesem Kultstatus und mit zur Begeisterung für den “american way of life” beigetragen – auch in Deutschland. Distributeur in der Bundesrepublik ist die Bacardi GmbH, Hamburg, die auch die übrigen Marken des internationalen Konzerns Brown-Forman Beverages Worldwide, L.L.C., Louisville/Kentucky vertreibt, zu dem auch die Marke Jack Daniel’s gehört.

Labrot & Graham Distillery – Schmuckstück im Herzen Kentuckys

Die deutsche Brown-Forman-Niederlassung hat ihren Sitz ebenfalls in Hamburg. Zu Brown-Forman zählen neben den Jack-Daniel’s-Sorten Applejack Country Cocktails, Single Barrel, Black Label, Green Label und Gentleman Jack Rare Tennessee Whiskey auch die Marken Southern…

Vermerk: Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 7/8/2000.